"Auf das eigene Können bauen"
Feierlicher Abschluss an der Helene-Weber-Schule. Die Abiturienten bekamen Zeugnisse und Preise überreicht.

Buchen. (adb) Da lag Musik in der Luft: Mit lebhaftem Anspiel des Musikkurses J1 wurde am Donnerstag die Abiturfeier des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums (SG) der Helene-Weber-Schule (HWS) effektvoll eröffnet.
Danach lag es an der Moderation, das Publikum "in Schach zu halten". Hier fanden Julia Kirschenlohr und Emma Noe passende Worte: Eloquent führten sie durch den Abend. Gut aufgelegt war – dem feierlichen Anlass entsprechend – auch Oberstudiendirektor Christof Kieser: Der Schulleiter attestierte "seinen" Zöglingen, am SG getreu dem Abimotto "geglitzert und geglänzt" zu haben, um nun mit dem Abitur einen Markstein ihrer Vita gesetzt zu haben.
"Ihr seid an Persönlichkeit gereift und wurdet zu jungen Menschen, die bereit zum Anpacken sind und ein Gespür für das gesellschaftliche Miteinander haben", so Kieser. In wertvollen Fachgebieten wie Pädagogik, Psychologie, Geschichte und Biologie hatten sich die Eleven wichtiges Wissen angeeignet, das durch nichts zu ersetzen sei.
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Des Schulleiters Dank galt in dem Sinne den Eltern, Geschwistern und Lehrern, aber auch dem Förderverein mit Vorsitzendem Timo Steichler und dem Neckar-Odenwald-Kreis – als verlässlicher und engagierter Schulträger stehe er für gute, praxisorientierte Zusammenarbeit.
Gleichsam habe sich der schulische Alltag über die Jahre stark gewandelt: "Ohne AV-Dual und Schulsozialarbeit wäre das Schulleben heute undenkbar", betonte Kieser und verglich den Weg der Abiturienten mit einem Fußball-Spielplan. "Das Turnier endet demnächst, aber euer Leben geht weiter und beginnt jetzt neu", konstatierte er.
Die Grußworte eröffnete Dr. Björn-Christian Kleih. Der Erste Landesbeamte gratulierte zur "Krönung der Schullaufbahn", die mit großen persönlichen Leistungen einhergehe. Keiner sei jedoch allein unterwegs gewesen – gern nehme man die Unterstützung Gleichgesinnter in Anspruch. Für die Zukunft riet Kleih zu Mut, Selbstbewusstsein und Offenheit – man möge "auf das eigene Können vertrauen und bauen".
Elternbeiratsvorsitzende Schirin Hafezi-Dargatz bezeichnete das Abitur anschließend als Ende eines Lebenskapitels, der zugleich ein Neues aufschlage. "Es ist die Brücke in die Gesellschaft, die Menschen wie euch braucht", bemerkte sie und gab den jungen Erwachsenen einen guten Wunsch mit auf den Weg: "Bleibt wach, freundlich und neugierig!" Bürgermeister Roland Burger verband seinen Glückwunsch zum Etappenziel mit dem Hinweis, dem Leben stets gelassen und aufrecht zu begegnen.
Höhepunkt waren die Preisverleihungen, die drei geschmackvolle Musikbeiträge umrahmten: Zum ersten erfreute Julia Wroblewski mit glasklarem Gesang, zum anderen beeindruckten Ula Duschek und Helena Weihbrecht mit Gitarre und Querflöte.
Den Preis im Profilfach Pädagogik der Heidehof-Stiftung nahm Ronja Dorsch entgegen; der Preis der Heidehof-Stiftung im Profilfach Gesundheit/Pflege ging an Johanna Weihbrecht, die auch den GGK-Preis (Geschichte und Gemeinschaftskunde), den Preis für katholische Religion und den Preis für das Sondergebiet der Ernährungswissenschaften erhielt. Mit der Alfred-Maul-Medaille für sportliche Bestleistungen wurde Ella Arnold geehrt; den Preis in evangelischer Religion erhielt Ronja Dorsch, den Preis in Wirtschaftslehre bekam Julia Kirschenlohr.
Als Anerkennung ehrenamtlichen und sozialen Engagements weit über das Schulleben hinaus verstehen sich die Ehrenamtspreise: Hier nahm Xenia Seus den Henry-Dunant-Preis des DRK-Kreisverbands entgegen, während Ronja Dorsch den Sozialpreis der Diakonie Mosbach erhielt. Dieser erinnert an einen verdienten Mann, der sicher gern in der Halle gewesen wäre: Gewidmet ist der Preis dem allzu früh verstorbenen Pädagogen Heiko Hinninger, der als "Papa des SG" gilt und sehr vermisst wird. Jörg Huber und Tanja Bauer (Diakonie) verbanden die Preisübergabe mit der Ermutigung, sich für soziale Berufsfelder zu interessieren.
Den Scheffelpreis nahm Julia Kirschenlohr entgegen. Sie ging dem Vorurteil auf den Grund, nach dem die Schule an der Realität vorbeizielen würde, und konnte es in Teilen durchaus entkräften: Selbst manche anachronistisch oder kryptisch anmutende Pflichtlektüre sei der Gegenwart oft näher als gedacht. Zugleich sprach sie sich für den hohen Wert der Demokratie aus, die es zu schützen gelte.
Vor dem gemütlichen Ausklang überreichten die Klassenlehrer Ria Kassung und Sabrina Rau (Jahrgangsstufe SGJ 2A) sowie Dr. Julia Bödigheimer und André Klinger (Jahrgangsstufe SGJ 2B) die Zeugnisse. Preise gab es dabei für die Jahrgangsbesten Johanna Weihbrecht (1,0), Julia Kirschenlohr und Ronja Schittenhelm (beide 1,4). Ein Lob gab es für Xenia Seus (1,5), Emma Noe und Ronja Dorsch (beide 1,7). Ehe man gemeinsam zu Abend aß, dankten die Abiturienten ihrerseits sowie Schulleiter Christof Kieser aus seiner Sicht reihum für das gute Miteinander.