"Wir sind soweit da, wie wir dürfen"
Trotz Lockdown will das Team des Mosbacher Restaurants "Ludwig" für seine Gäste da sein.

Mosbach. (schat) In fast drei Jahrzehnten des Bestehens hat man im Mosbacher "Ludwig" viel erlebt. Mit einem besonderen Konzept schafft man nach wie vor das Kunststück, nahezu alle Altersklassen anzusprechen – vom zugezogenen Studenten bis zum alteingesessenen Mosbacher im reiferen Alter. Man hat sich selbst jung gehalten, Restaurant und Bar wirken noch immer modern und schick, zumal man den (ersten) Corona-Lockdown genutzt hat, um die Räumlichkeiten aufzufrischen. In denen allerdings herrscht seit Montag wieder gähnende Leere. Bis Ende November muss auch das Ludwig aufgrund der Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. Ab und an kommt die große Drehtür am Eingang dann aber doch in Bewegung, wenn treue Gäste ihr Mittag- oder Abendessen am "Take-Away-Tresen" abholen.
"Es war ja absehbar, dass es so kommen könnte", sagt Simon Heidmann, einer der drei Ludwig-Geschäftsführer im Gespräche mit der RNZ. Er hat Verständnis für die Beschlüsse und den Teil-Lockdown, auch wenn er davon selbst direkt betroffen ist. Für Heidmann ist das neuerliche Herunterfahren der Gastronomie eher eine symbolische Handlung: "Ich denke, es soll deutlich gemacht werden, wie ernst es eben nun wieder ist", meint Heidmann. "Dass Gastronomiebetrieben, die ein aufwendiges Hygienekonzept erstellt haben und anwenden, keine Infektions-Hotspots sind, ist auch den politischen Entscheidungsträgern klar. Aber es musste sich was verändern, das ist auch klar." Gestützt sah sich Heidmann in seiner Vermutung von der nahenden Schließung in sinkenden Gästezahlen. Mit steigenden Infektionszahlen sei auch die Verunsicherung größer geworden.
Im Ludwig hofft man nun natürlich, dass die Maßnahmen wirken und man im Dezember wieder "richtig" für die Gäste da sein könne. "Bis dahin sind wir eben soweit da, wie wir dürfen", erklärt Küchenchef Klaus Reger, der auf viele Stammkunden verweist, die man aktuell mit Essen zum Mitnehmen versorgt. "Es gibt viele, die kochen nicht. Wir haben Gäste, die kommen wirklich seit vielen Jahren jeden Tag." Insbesondere für die wolle man natürlich weiterhin da sein, auch mit einer entsprechenden Auswahl. Knapp zwei Dutzend Speisen finden sich auf der Lockdown-Karte, zusätzlich immer noch ein wechselndes Tagesgericht.
"Das läuft langsam wieder an", berichtet Simon Heidmann von zunehmenden Bestellungen, wenngleich mit dem Essen zum Mitnehmen nicht wirklich etwas zu verdienen sei. "Es geht darum, da zu sein", unterstreicht Klaus Reger. Die beiden bauen wie die dritte im Geschäftsführer-Bunde, Petra Anderer, auf die zugesagte Unterstützung vom Bund. 75 Prozent des Umsatzes vom November 2019 stehen als finanzielle Hilfe im Raum.
Im Ludwig hofft man derweil, dass die Erträge aus dem Take-Away-Verkauf dann aber nicht von dieser Förderung abgezogen werden. "Das wäre kontraproduktiv", findet Klaus Reger, der seine Küche ja nicht nur für die Kunden am Laufen hält, sondern auch um den Mitarbeitern Beschäftigung zu bieten. Noch seien hier alle an Bord, wenngleich aktuell einige ihren Urlaub abbauen.
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"Wir alle hoffen auf Besserung", fassen Reger und Heidmann zusammen. Die Vorweihnachtszeit naht, da darf man sich ja schließlich auch mal was wünschen.
Info: Das "Ludwig" bietet täglich von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr Essen zum Mitnehmen an. Idealerweise wird das Wunschgericht mindestens eine Stunde vor Abholung geordert. Weitere Infos unter www.ludwig-mosbach.de und der Telefonnummer 06261/2242.



