Auch Aktionen des Bäderteams lockten nicht mehr Gäste an
Saison schließt mit schwachen Zahlen ab - Stadtwerkeleiter hofft auf Sanierung des Hallenbades nächstes Jahr

Stadtwerkeleiter Günter Haag und Schwimmmeisterin Stefanie Meier können keine guten Zahlen von der diesjährigen Freibadsaison präsentieren. Foto: Peter Bayer
Von Peter Bayer
Eberbach. Es waren keine guten Zahlen, die Günter Haag zur diesjährigen Freibadsaison vorstellte. Bis Mitte August lag die Zahl der Badegäste noch im Rahmen des Vorjahres, mit 68.513 waren letztlich doch rund 3000 weniger gekommen als im Vorjahr. Die Besucherzahl im Freibad hängt natürlich auch vom Wetter ab. Wurde im Vorjahr bei Temperaturen über 30 Grad die Saison sogar noch verlängert, wurden dieses Jahr wegen der niedrigen Temperaturen die Öffnungszeiten verkürzt. Nur 2014 passierten noch weniger Gäste das Kassenhäuschen. Ein Positives hatte Schwimmmeisterin Stefanie Meier wenigstens doch noch: Es war wie im Vorjahr eine unfallfreie Saison.
Am Vorverkauf lag es sicher nicht, dass weniger Besucher kamen. Hier können sich die Bäderbetriebe auf ihre Stammkunden verlassen. Insgesamt 696 Dauerkarten wurden zwischen 27. März und 2. April verkauft: 304 an Einzelpersonen, 152 an Familien mit einem Elternteil, 108 an Familien mit zwei Elternteilen, 88 an Erwachsene mit Schwerbehinderung und 44 an Jugendliche. Erstmals konnten die Kunden den Kartenantrag auch online auf der Homepage der Stadtwerke bestellen. Ein Angebot, von dem 90 Kunden Gebrauch machten.
Die Eröffnung der Freibadsaison am 10. Mai stand unter keinem guten Zeichen. Wegen eines technischen Defekts konnten die Kinderbecken erst rund zwei Wochen später eröffnet werden. Durch das wechselhafte Wetter waren in den ersten Wochen aber auch nur wenige Kinder gekommen.
Aktivitäten, um Gäste unterschiedlichen Alters ins Freibad zu locken, hatte das Bäderteam auch dieses Jahr unternommen. So gab es einmal im Monat zweimal täglich Aquazumba im großen Becken. Der Turnverein bot mehrmals Aquafitness an, um Werbung für die Kurse während der Hallenbadsaison zu machen. Sportlich ging es auch Mitte Juli und Anfang September zu. Am 8. Juli hatte das Bäderteam ein buntes Programm aus Aquazumba sowie Toben mit Nelly und dem Eisberg organisiert, unterstützt vom DLRG. Ebenfalls im Juli fand ein Kindertriathlon im Freibad statt. Beim Eberbacher Triathlon stellten die Stadtwerke den Teilnehmern Duschen und Toiletten zur Verfügung, ebenso dem THW für seine Großübung und der Reservistenkameradschaft.
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Durch die langanhaltend sommerlichen Temperaturen über 30 Grad war nach den Pfingstferien vom 19. bis 23. Juni das Freibad eine Stunde länger bis 21 Uhr offen. Vom 23. Juni bis 11. August wurden teilweise freitags auch die Saunaöffnungszeiten um 90 Minuten auf 20.30 Uhr erweitert. Ein Angebot, das nur spärlich genutzt wurde, so Meier.
Zum Badezentrum in der Au gehört natürlich auch das Hallenbad, dessen Zukunft die Bürger bewegt. Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres rechnet der Stadtwerkeleiter mit einer Grundsatzentscheidung durch den Gemeinderat "dass saniert werden soll". Dabei dürfte es auf die auf der Infoveranstaltung vor einem Jahr vorgestellte Minimalvariante für rund 1,6 Millionen Euro hinauslaufen. Das Hallenbad ist von Schulen und Vereinen aus Eberbach und Umgebung gut belegt. "Wir wollen es erhalten, aber wirtschaftlicher gestalten", sagt Haag, will hier nach Kooperationsmöglichkeiten suchen, denkt dabei etwa an einen gemeinsamen Einkauf.
Ideen, das Hallenbad im Winter mit mehr Leben zu füllen, hat Haag bereits. Eine davon ist ein Seniorentanz mit Bewirtung. "In einigen Kommunen ist das der Renner", sagt der Stadtwerkeleiter.
Viel Bewegung gibt es im Restaurant. Derzeit wird ein Pächter gesucht für die Freibadsaison 2018. Interessenten gibt es, so dass Haag "hoffnungsfroh" ist, dass für die neue Saison jemand gefunden wird. Es wäre der fünfte Pächter, den der Stadtwerkeleiter in der kurzen Zeit erlebt. Zu einer Bewirtung während der Hallenbadsaison wird es dabei wohl eher nicht kommen, das Angebot dürfte wohl auf Automatenbetrieb beschränkt werden. Derzeit gibt es für die Hallenbadbesucher über das Bäderpersonal heißen Kaffee und kalte Getränke.



