Filiale wird umgebaut

Volksbank will den Standort Hardheim stärken

Am Montag beginnt der 600.000 Euro teure Umbau der Filiale - Kundenverhalten Rechnung getragen

08.05.2018 UPDATE: 10.05.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 42 Sekunden

Rund 600.000 Euro investiert die Volksbank in die Zukunft des Standorts Hardheim. Foto: Rüdiger Busch

Hardheim. (rüb) "Unsere Investitionen in den Umbau der Filiale bedeuten eine Stärkung des Standorts Hardheim", betont der Generalbevollmächtigte der Volksbank Franken, Holger Dörr, und Bereichsleiterin Christina Müller ergänzt: "Im Mittelpunkt stehen die veränderten Wünsche und Bedürfnisse der Kunden. Denen wollen wir gerecht werden."

Am kommenden Montag fällt der Startschuss für die Baumaßnahme, die rund 600.000 Euro kosten wird. Während der Bauphase, die drei bis vier Monate Zeit veranschlagen wird, sind zwei Container aufgestellt, in denen die gewohnten Serviceleistungen geboten werden.

Im Gespräch mit der RNZ stellten Christina Müller und Holger Dörr die Pläne am Dienstag vor. Die Fassade des markanten Gebäudes wurde zwar 2003 komplett erneuert, und im Obergeschoss wurden später Sitzungssaal und Aufenthaltsraum modernisiert, doch im Kundenbereich selbst hat sich seit 1995 kaum etwas verändert. 23 Jahre sind seit dem letzten Umbau des Erdgeschosses vergangen - eine halbe Ewigkeit im Dienstleistungssektor, der seither einen durchgreifenden Wandel erlebt hat.

Generalbevollmächtigter Holger Dörr und Bereichsleiterin Christina Müller studieren die Pläne für den Umbau: Ab Montag wird die Filiale der Volksbank Franken in Hardheim komplett neu gestaltet. Foto: Rüdiger Busch

"Seit 1995 hat sich die Welt im Bankgeschäft gravierend verändert", erklärt Holger Dörr. Durch die Digitalisierung habe sich vieles ins Internet verlagert; klassische Serviceleistungen wie Schecks oder Überweisungen seien entweder fast ausgestorben oder würden durch die Kunden selbst online erledigt. Der Service am Schalter wird weniger stark nachgefragt; die persönliche Beratung dagegen, mit der sich die Banken vor Ort von anonymen Online-Konkurrenten abheben, gewinnt dagegen sogar an Bedeutung. Dementsprechend seien in der Filialkonzeption Anpassungen nötig.

Seit 2015 arbeitet die Volksbank Franken an der Ausarbeitung und der Umsetzung einer neuen Filialstrategie für den Marktbereich Hardheim mit seinen 3700 Kunden. So wurde zum Jahreswechsel die Filiale in Gerichtstetten geschlossen, nachdem der zuständige Mitarbeiter in Ruhestand gegangen ist. Zudem wurde der mobile Bankservice für die Hardheimer Höhe eingestellt.

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Dass keine Willkür, sondern gravierende Veränderungen im Kundenverhalten hinter solchen Entscheidungen stehen, zeigt der Blick in die Statistik: In den drei Jahren vor der Schließung der Filiale in Gerichtstetten hat sich die Zahl der Kundentransaktionen dort halbiert, verrät Holger Dörr.

Hinter dieser Konzentration steht natürlich auch das Ziel, die Filiale in Hardheim zu stärken. Mit Erfolg: "Wir verzeichnen bei uns eine stärkere Auslastung", berichtet Christina Müller. Für die Bereichsleiterin und ihr insgesamt zehnköpfiges Team steht die persönliche Beziehung zum Kunden über allem. Über die Servicezeiten der Bankfiliale hinaus stehen die Berater täglich zwischen 8 und 20 Uhr für Termine zur Verfügung, unterstreicht sie. Diese Flexibilität ist auch nötig, um den Wünschen des Kunden heute entsprechen zu können, verdeutlicht Christina Müller.

Nach Buchen und Walldürn ist Hardheim der drittgrößte Marktbereich der Volksbank Franken. "Deshalb ist es eine ganz bewusste Entscheidung, hier zu investieren und den Standort zu stärken", unterstreicht Holger Dörr. Mit der neuen Filialkonzeption möchte das Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft und den Wünschen der Kunden gerecht werden. Rund 600.000 Euro nimmt die Volksbank in die Hand, um das knapp 300 Quadratmeter große Erdgeschoss komplett umzubauen.

Beim Blick auf die Baupläne erläutert Christina Müller die wichtigsten geplanten Veränderungen: So sollen der Selbstbedienungs- und der Servicebereich künftig direkt ineinander übergehen. Dafür entfällt die großzügige Theke, die bislang vier Bedienplätze bietet. Zukünftig gibt es nur noch zwei solcher Serviceplätze und zwar gegenüber dem bisherigen Standort.

Wenn der Kunde nach dem Umbau die Filiale betritt, findet er die Ansprechpartner also nicht mehr links, sondern rechter Hand. Wo derzeit noch die Theke steht, entstehen zusätzliche Beraterzimmer. Die Zahl der Büros für die persönliche, diskrete Kundenberatung wird sich von fünf auf sieben erhöhen. Insgesamt soll die Filiale moderner, heller und freundlicher werden, verdeutlicht die Bereichsleiterin.

Die Arbeiten sollen von regionalen Handwerkern durchgeführt werden. Am Montag, 14. Mai, geht es mit dem Entkernen los. Am Freitag und Samstag erfolgt der Umzug in die beiden Container, die bereits hinter dem Gebäude stehen (Zugang über den Parkplatz). Dort wird es einen Service- und einen Selbstbedienungsbereich mit Geldautomat geben. Beratungen werden ab Montag im ersten Obergeschoss des Bankgebäudes angeboten. Während der Baumaßnahmen werden für die Kunden nur eingeschränkt Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Info: Wegen der vorbereitenden Arbeiten ist die Filiale am Freitag, 11. Mai, bereits ab 12.30 Uhr geschlossen. Ab Montag, 14. Mai, 9 Uhr, läuft der Bankbetrieb zu den üblichen Geschäftszeiten in den Containern.

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