Keine Änderungen bei den Steuern
Gemeinderat Fahrenbach beschließt Erhöhung der Kindergartengebühren - Haushaltsentwurf für laufendes Jahr verabschiedet

Fahrenbach. (kö) Mit dem Kurzbesuch von "Toni" begann die letzte Sitzung des Fahrenbacher Gemeinderates vor der Sommerpause. Und dass Sommer ist, bemerkten Räte und Zuhörer nicht zuletzt an den Temperaturen, die in der Halle des Bürgerzentrums Fahrenbach herrschten. "Toni" selbst machte Hitze nichts aus, denn "Toni" ist der Name für das Glasfaser-Projekt, das kreisweit durch die Breitbandversorgung Deutschland (BBV) angelaufen ist. Vorgestellt wurde das Projekt von BBV-Marketing-Experte Marcus Böker, der die Möglichkeiten der Glasfaserversorgung für jedes Haus vorstellte. "Der Landkreis und all seine Gemeinden stehen hinter dem Projekt", sagte Bürgermeister Jens Wittmann.
Die Aufmerksamkeit der Anwesenden forderte danach der Haushalt für das laufende Jahr. Dessen Aufstellung, so Kämmerer Thomas Breitinger, gestaltete sich wegen der Umstellung auf die doppische Buchführung und die Coronakrise besonders schwierig. Mit einem Schnellkursus in Sachen Neues kommunales Kassen- und Rechnungswesen (NKHR) durch den Kämmerer und der für die Bürger wichtigen Meldung, dass keine Hebesatzänderungen bei den Steuern eingeplant sind, nahm man einstimmig den Entwurf zur Kenntnis. Dessen zu erwartende Ergebnisse kann man auch mit dem sprichwörtlichen "weinenden Auge" sehen, denn gute Zahlen sind für manch einen Fördertopf eher hinderlich, wie auf Nachfrage deutlich wurde.
Gefördert aus dem Digitalpakt Schule und dem Förderprogramm zur Verbesserung des Fernunterrichts wird die Grundschule Fahrenbach. Und das Gute, so der Bürgermeister, ist, dass dies nicht im "Windhundverfahren" (es zählt nur Schnelligkeit) geht. Man kann also wohlüberlegt daran gehen, die Förderung in Form von Verkabelungsarbeiten, WLAN für alle Klassenzimmer und vor allem für vier Schiebe-Whitebords als Ersatz für die altbekannten Tafeln praktisch umzusetzen. Priorität aber genießt der Erwerb von 15 Tablets bzw. Mini-Laptops. Grundlage aller Zuschüsse ist der Medienentwicklungsplan, den die Gemeinde Fahrenbach als eine der ersten Kommunen im Neckar-Odenwald-Kreis erfolgreich zur Genehmigung vorgelegt hat. Hierfür galt der Dank dem Lehrerkollegium mit Rektorin Heike Biehler und der Verwaltung.
Diskussionen bei den betroffenen Eltern löste auch das Thema Kindergartenbeiträge in Zeiten von Corona und künftig aus. Natürlich habe sich da die Gemeinde Fahrenbach mit den kirchlichen Trägern abgestimmt und eine Lösung erarbeitet, unterstrich der Bürgermeister. Gezahlt wird nur für die Notbetreuung. Im kommenden Kindergartenjahr, so ein weiterer Beschluss, werden die Elternbeiträge in allen drei Kindergärten um moderate 1,9 Prozent steigen. Zur Diskussion stand da auch die Frage, ob man nicht gänzlich auf eine Erhöhung verzichtet. Darauf wurde mit Blick auf dann eventuell künftig fällige umfangreichere Erhöhungen und dem Beitragsaufkommen, das immer noch deutlich unter dem von den Spitzenverbänden geforderten Satz liegt, verzichtet. Allerdings sprach sich der Rat ebenso einstimmig dafür aus, die Summe, die sich aus der Erhöhung ergibt, unmittelbar wieder in die Kindergärten zu reinvestieren.
Investiert – u. a. für 48 Tonnen Asphalt – hat die Gemeinde in die Fahrbahndecken von Wander- und Feldwegen. Aufgebracht wurden die von den Männern des Bauhofes, wie Wittmann berichtete. Weiter sprach er die Inbetriebnahme der Kneippanlage an, für die ein spezielles Hygienekonzept erarbeitet wurde. Eine positive Nachricht zum Sitzungsfinale hatte Gerd Neukirchner, der Vorsitzende des Heimatvereins, im Gepäck. Vereinsmitglieder haben drei Sitzbänke gefertigt, die genau wie eine privat gesponserte Bank nach Fertigstellung der neuen Wege und Wasserstellen im Friedhof Fahrenbach aufgestellt werden.