Erste Hilfe

Nichts zu tun ist der einzige mögliche Fehler - auch in Coronazeiten

Die "Woche der Wiederbelebung" startet am kommenden Montag. Veranstaltungen in "verantwortungsvoller Zurückhaltung" geplant.

07.09.2020 UPDATE: 08.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Die Woche der Wiederbelebung fällt dieses Jahr etwas kleiner aus.Über das Thema informieren möchte die Kommunale Gesundheitskonferenz trotzdem. Foto: dpa

Neckar-Odenwald-Kreis. (lra) Die "Woche der Wiederbelebung" bietet jedes Jahr eine gute Gelegenheit, die Grundkenntnisse in Erster Hilfe und speziell in der Reanimation aufzufrischen. Vom 14. bis 20. September finden bundesweit Veranstaltungen zu diesem Thema statt – aufgrund des Coronavirus leider deutlich weniger als die Jahre zuvor. Auch im Kreis üben sich die sonst engagierten Veranstalter in verantwortungsvoller Zurückhaltung. Die Kommunale Gesundheitskonferenz rief dennoch zu der Aktionswoche auf. "Das Thema verliert mit dem Coronavirus nicht an Bedeutung. Vielmehr sind viele Menschen im Moment verunsichert, wie Helfen und sich selbst Schützen miteinander vereinbar ist", meint Landrat Dr. Achim Brötel.

Bei einem Herzstillstand ist nach dem Notruf über 112 die sofortige Hilfe in Form einer Herzdruckmassage entscheidend für das Überleben. Mit AEDs, sogenannten "Laien-Defibrillatoren", können die Chancen, einen Kreislaufstillstand zu überleben, weiter gesteigert werden. Die Mund-zu-Mund-Beatmung ist bei der Reanimation für Laien generell, ganz besonders aber in der aktuellen Situation als nachrangig anzusehen. An erster Stelle steht die Sicherheit im Sinne des Eigenschutzes für den Helfer, die Sicherheit für die Umstehenden und die Sicherheit für die Patienten. Da sich die vermehrte Freisetzung von Aerosolen bei einem Reanimationsvorgang nicht vermeiden lässt, empfiehlt der Deutsche Rat für Wiederbelebung, Mund und Nase des Patienten mit einem Tuch, einem Kleidungsstück oder eine Maske abzudecken.

"Der einzige Fehler, den man machen kann, ist nichts zu tun", sagt Harald Genzwürker, Leitender Notarzt und verantwortlich für die Notarztstandorte der Neckar-Odenwald-Kliniken. Im Grunde seien es nur drei Schritte, die jeder kennen sollte: "Prüfen" der Atmung durch Ansprechen, Berühren und Beobachten, "Rufen" der Notrufnummer 112 und "Drücken" des Brustkorbs mit einer Frequenz von mindestens hundert pro Minute, kurz: Prüfen-Rufen-Drücken. Diese lebensrettenden Kenntnisse vermittelt Genzwürker in Kooperation mit der Kommunalen Gesundheitskonferenz am Dienstag, 15. September, um 19 Uhr in einem Onlinevortrag der Neckar-Odenwald-Kliniken unter dem Motto "Was sich liebt, das drückt sich!".

Info: Interessierte werden gebeten, sich vorab mit Namen per E-Mail an: katharina.degenmann@fup-kommunikation.de anzumelden. Kurz vor der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden per E-Mail den Link mit den Zugangsdaten.

Weitere Veranstaltungen gibt es am 16. und 19. September, 19 Uhr und 18 Uhr, im Lehrsaal des DRK-Kreisverbandes Buchen. Hier wird zur Wiederbelebung informiert. Um Anmeldung wird unter Tel.: 06281/52220 oder per E-Mail an info@drk-Buchen.de gebeten.

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