Erreichbarkeitsstudie für Mosbach

Die "Baustellen" sind meist schon in Arbeit

Verwaltung und Gemeinderat Mosbach interpretieren IHK-Handlungsempfehlungen zur Erreichbarkeit der Stadt unterschiedlich

28.03.2018 UPDATE: 29.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Baustelle Innenstadt? Verwaltung und Gemeinderat sehen viele der in einer IHK-Studie genannten Handlungsempfehlungen schon erfüllt. Foto: Schattauer

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Die Ratschläge waren konkret und wohl auch gut gemeint, so mancher Verantwortungsträger der Großen Kreisstadt kann ihnen dennoch nicht viel abgewinnen. Mit Handlungsempfehlungen reicherte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar ihre jüngste Studie zur Erreichbarkeit der Städte Mannheim, Heidelberg und Mosbach an. Die Berichterstattung der RNZ über die Ergebnisse jener Analyse (Mitte März) wirkte nach; am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung in Mosbach sah man in Sachen Erreichbarkeitsstudie und Handlungsempfehlungen Aufklärungs- oder zumindest Redebedarf.

Der RNZ-Beitrag sei "durchaus unterschiedlich interpretiert" worden, befand Citymanagerin Andrea Zorn, die dann möglichen Missverständnissen entgegenwirken wollte: Allein die Tatsache, dass für die gesamte Metropolregion nur die Städte Mannheim, Heidelberg und eben Mosbach betrachtet wurden, spreche für den Handelsstandort im Neckar-Odenwald-Kreis. Zu den gewonnenen Erkenntnissen stellt Zorn aber sogleich klar: "Es ist mir wichtig, zu betonen, dass viele der genannten Handlungsempfehlungen bereits vor der Erstellung der Studie aktiv und kontinuerlich umgesetzt werden bzw. wurden." Insbesondere die Attraktivität der Innenstadt sei immer wieder Ziel der Bemühungen von städtischer Seite, so Zorn weiter.

Die IHK hatte als Konsequenz aus den Untersuchungen am Standort Mosbach - den übrigens drei Viertel der analysierten Kunden/Besucher als gut oder befriedigend bewertet hatten - eine Konzeption zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt angeregt. Derlei Maßnahmen, so das Statement der Stadtverwaltung, seien allerdings "schon immer Bestandteil des Stadtmarketings in Mosbach". Ebenso wie das von der Industrie- und Handelskammer angeratene "proaktive Leerstandsmanagement".

Die Innenstadt selbst sieht man "bereits heute sehr gemischt genutzt" und zudem "weit entfernt von etwaigen Nutzungsschwerpunkten". Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann und Citymanagerin Andrea Zorn sind sich einig, dass man in der Kernstadt einen "sehr ausgewogenen Branchenmix" aus Handel, Gastronomie, Handwerk, Dienstleistung, Kirchen, Behörden und Gesundheitsdienstleistungen vorhalten kann, den es natürlich auch zu pflegen gelte.

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Auch in Bezug auf "vorhandene Entwicklungsflächen" im Altstadtbereich, die nach IHK-Einschätzung noch zu aktivieren seien, sieht man sich in Mosbach längst auf dem Weg. Mit Verweis auf Majolika, Bleiche und Gartenweg wurde bzw. werde die Aktivierung "wo möglich umgesetzt". Das 2008 von der Beratungsgesellschaft Cima erstellte und 2017 fortgeschriebene Einzelhandelskonzept habe hier Entscheidungsgrundlagen geliefert, so Zorn und Jann.

Weitere Handlungsempfehlungen hatte die IHK für den Verkehrsfluss auf der B 27 (Ampeln/Ausbau) geliefert. Auch hier seien Entwicklungen/Verbesserungen seit geraumer Zeit in Arbeit. In Sachen Ampelschaltungen stehe die Verwaltung zwecks Optimierungen "kontinuierlich" in Kontakt mit dem Landratsamt als Baulastträger. Das weitere Vorgehen für den angeregten "leistungsfähigen Ausbau der Ortsdurchfahrt" werde zudem mit dem Regierungspräsidium erörtert, heißt es vonseiten der Stadt.

OB Michael Jann fasst bezüglich der IHK-Studie zusammen: "Viele der Handlungsempfehlungen wurden bereits oder werden noch umgesetzt". Bei der IHK selbst weist man noch einmal auf Sinn und Zweck der Studie hin: "Eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt stellt einen wichtigen Standortfaktor für die Wirtschaftsunternehmen dar", erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke auf RNZ-Nachfrage. Ziel der Studie sei es daher auch gewesen, die besonderen Anforderungen der innerstädtischen Wirtschaft und Optimierungsmöglichkeiten in Sachen Erreichbarkeit herauszuarbeiten. Erreicht hat man - Handlungsempfehlung hin, bereits getroffen Maßnahmen her - auf jeden Fall eine (kritische) Auseinandersetzung mit dem Thema.

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