"Und wann sind wir dann dabei?"
Friedrichsdorfer wären über vom Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum geförderte Projekte froh - Vorschlag wäre vorhanden

Auch im Stadtteil Friedrichsdorf wäre man über vom Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum geförderte Maßnahmen froh. In Betracht käme die Sanierung der oberhalb dieses Wegweisers gelegenen Baumannstraße. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Eberbach-Friedrichsdorf. Mit der Antragstellung der Stadt Eberbach zur Aufnahme in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) musste sich der Friedrichsdorfer Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung im Feuerwehrhaus beschäftigen. Denn die Stadt Eberbach will bekanntermaßen durch Gelder aus diesem Programm öffentliche und private Maßnahmen auf den Weg bringen. Deshalb wurde bereits im vergangenen Jahr ein Mosbacher Fachbüro mit der näheren Prüfung beauftragt, inwieweit ein Einstieg in dieses Programm sinnvoll ist.
Zusammen mit den Fachleuten waren Bürgermeister Peter Reichert, Verwaltungsmitarbeiter und Ortsvorsteher auch durch die Ortsteile gegangen, um infrage kommende Maßnahmen festzustellen. Dabei wurden in Rockenau die Anlage eines Dorfplatzes und der Abbruch eines leer stehenden alten Hauses vorgeschlagen. In Pleutersbach konnte man sich einige Maßnahmen im privaten Bereich, aber auch an der Straßeninfrastruktur vorstellen. Durch die Schließung der letzten noch verbliebenen Gaststätte in Brombach und dem damit einhergehenden Wegfall eines größeren Versammlungsraumes, wurde der Umbau des alten Schulhauses in Erwägung gezogen. Im "Gegenzug" soll eventuell das alte Rathaus veräußert werden. Mit den Maßnahmen sollten die Dörfer "gestützt werden, damit die Leute dort bleiben", erläuterte Ortsvorsteher Harald Friedrich. Die Friedrichsdorfer Ortschaftsräte signalisierten grundsätzliche Zustimmung zu der Antragstellung für die drei Ortsteile.
Allerdings machte man aus seiner Enttäuschung, "dass Friedrichsdorf leider im Moment nicht dabei ist", keinen Hehl. "Und wann sind wir dann dabei?", wollte Isabell Löffler-Haider wissen. Harald Friedrich antwortete, dass man das noch nicht wisse. Jedoch könnten jederzeit Vorschläge gemacht werden.
Und prompt kam einer auf den Tisch. Die längst überfällige Sanierung der Baumannstraße wäre eine solche Maßnahme, war man sich im Rat einig. Denn diese Straße hat historische Bedeutung für den Eberbacher Stadtteil. Nachdem Friedrichsdorf im 17. Jahrhundert niedergebrannt worden war, wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg ein gewisser Herr Baumann aus der Schweiz dort wieder als erster Bewohner angesiedelt. Nach diesem wurde eine Straße benannt, die einst "Dorfweg" hieß. Ein kleines Täfelchen zur Erinnerung an Baumann ist an der Zufahrt zu der Straße angebracht. Zustimmung gab’s auch zur Änderung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Eberbach-Schönbrunn. Dabei sind Belange des Ortsteils nur durch eine Baufläche in Badisch Schöllenbach betroffen.
Auch interessant
Verbessert werden soll der über die Itter führende Steg am Schweizersbrunnen. Und da die Itter fortwährend Uferränder frei spült, sollen zwecks Begrenzung der Fließgeschwindigkeit Steine in den Bach gelegt werden. Sven Friedrich berichtete von der geplanten Aufstellung von Schildern am Naturlehrpfad. Er monierte Verschmutzungen im Mühlweg, über die sich Leute beschwert hätten. Außerdem regte er an, eine defekte Wandertafel am Pfad zum Schweizersbrunnen wieder instand zu setzen. Einig war man sich über die Verwendung des städtischen Zuschusses für die Heimat- und Brauchtumspflege. Die 260 Euro sollen wieder an den Heimatverein gehen. Der ist, abgesehen von der Feuerwehr, der einzige Verein im Ort.
Da Harald Friedrich kürzlich seinen 70. Geburtstag feiern konnte, lud er das Gremium anschließend noch zum Umtrunk ein.



