Einkaufszentrum Buchen

Wenn Autofahrer auf dem Parkdeck posen - trotz Videoüberwachung

Junge Autofahrer nutzten das obere Parkdeck am Einkaufszentrum für sinnbefreite Fahrmanöver.

30.07.2022 UPDATE: 29.07.2022 18:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Millimetertief haben sich Reifen in die Fahrbahn des Parkdecks eingegraben. Foto: rüb

Buchen. (rüb) Was der Reiz daran soll, erschließt sich den meisten Menschen nicht. Doch manche Zeitgenossen finden es reizvoll, mit ihrem Auto einen "Burnout" hinzulegen, die Reifen durchdrehen zu lassen und im "Idealfall" auf der Fahrbahn eine imposante Reifenabriebspur zu hinterlassen. Dass dies beileibe kein Kavaliersdelikt ist, sondern ärgerlich, teuer und mitunter auch gefährlich, das lässt sich leider immer wieder im Parkhaus des Buchener Einkaufszentrums erleben.

Das obere Parkdeck habe sich in den letzten Jahren abends ab ca. 20 Uhr zu einem Treff für junge Erwachsene entwickelt, berichtet Andreas Schifferdecker von der Schifferdecker Verwaltung KG, die das Einkaufszentrum betreibt. Dagegen habe er nichts – wenn sich die jungen Menschen an die Regeln halten. Doch das tun nicht alle: Manche lassen so wild die Reifen durchdrehen, dass dichter Qualm aus dem Parkhaus hochsteigt, andere fahren mit hoher Geschwindigkeit Parkhausrunden und lassen ihr Fahrzeug dabei auch mal um die Kurve driften.

Einmal wäre ein solches Manöver fast ins Auge gegangen, als eine junge Fahrerin so stark ins Schlittern kam, dass sie fast gegen die Absturzsicherung geprallt wäre. Eine Videoaufzeichnung hielt das riskante Fahrmanöver im Bild fest.

Apropos Video: Da das Parkhaus kameraüberwacht ist, bleiben diese und weitere Verfehlungen nicht unbemerkt. Zum Glück, muss man sagen, wenn Andreas Schifferdecker anfängt, über die Folgekosten des sinnbefreiten Tuns zu sprechen. 150.000 Euro hat der Betreiber vor wenigen in den Austausch des durch die Bremsspuren beschädigten Fahrbahnbelags investiert. Um weiteren Schäden vorzubeugen, wurden zudem Schwellen eingebaut und zwischen den Parkbereichen Ketten angebracht, um ein ungewolltes Durchfahren zu verhindern.

Vier Wochen später ist der Zustand des neuen Belags im Bereich der Ausfahrt schon wieder verheerend: Ein junger Fahrer hat Anfang dieser Woche die Reifen so stark durchdrehen lassen, dass sie sich millimetertief in die Oberfläche eingegraben haben. Aber auch diese Untat wurde dokumentiert, so dass der Polizei ein Beweisvideo vorliegt, auf dem das Kennzeichen des Verursachers gut zu sehen ist. Zumindest ein Trost.

Dennoch bleibt das Ganze ärgerlich: Den Schaden beziffert Schifferdecker mit mehreren tausend Euro. Zudem muss er das Parkdeck für die ein, zwei Wochen Arbeitszeit sperren. Vielleicht wirkt es abschreckend, wenn die Täter wissen, dass sie für den Schaden aufkommen müssen. Andernfalls bleibt Andreas Schifferdecker nur eine Möglichkeit: "Dann muss ich das Parkhaus ab 20 Uhr schließen!"

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