Eichenprozessionsspinner

So verhalten Sie sich richtig

Mit dem Eichenprozessionsspinner möchte keiner in Berührung kommen. Doch was macht man, wenn genau das passiert ist?

16.06.2020 UPDATE: 16.06.2020 13:58 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Ein weiß-rotes Warnband mit der Aufschrift "Eichenprozessionsspinner, Allergiegefahr" ist um einen Stamm einer Eiche gewickelt.

Neckar-Odenwald-Kreis. (gin) Abstand halten - das heißt es jetzt auch im Wald. Und zwar nicht mehr nur zu den anderen Spaziergängern, sondern auch zu Bäumen. Genauer gesagt: zu Eichen. 

Der Grund dafür ist eine kleine, bis zu fünf Zentimeter lange Raupe, die auch gerne als "Raupenkolonne" mit ihren Artgenossen unterwegs ist. Denn so tritt der Eichenprozessionsspinner laut dem Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises auf. 

Klein, haarig und gefährlich: Der Eichenprozessionsspinner. Foto: dpa

Dieses Jahr haben die Eichen laut der Förster im Neckar-Odenwald-Kreis etwa zwei bis drei Wochen früher ausgetrieben. Also ist auch der Eichenprozessionsspinners in seiner Entwicklung schon weiter. Ab seinem dritten Larvenstadium wird er für den Menschen gefährlich.

"Für Waldbesucher bedeutet dies, dass sie insbesondere in Eichenbeständen auf den Wegen bleiben und somit Abstand zu den Bäumen halten sollten", rät das Landratsamt.

Aber wie verhält man sich richtig, wenn man doch mit den Brennhaaren der Raupe in Kontakt gekommen ist?

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> Raus aus den Klamotten! Das heißt es zu allererst.  Am besten noch vor der Haustür. Dasselbe gilt auch für die Schuhe. Während diese im Freien gereinigt werden sollten, muss die Kleidung in die Waschmaschine - und zwar bei 60 Grad. 

> Ab unter die Dusche! Sichtbare Raupenhaare sollten auf keinen Fall einfach abgekratzt werden. Besser versucht man, sie vorsichtig mit Klebeband von der Haut zu entfernen. Die meisten sind allerdings unsichtbar. Unter der Dusche sollten auch die Haare gründlich gewaschen werden. Die Augen spült man mit klarem Wasser aus. 

> Putzen, putzen, putzen! Gegenstände, die möglicherweise kontaminiert worden sind, müssen gründlich gereinigt werden - beispielsweise Autositze. 

Sollte das alles nichts gebracht haben, die Haut jucken oder sich sogar Pusteln bilden, handelt es sich vermutlich um eine sogenannte "Raupendermatitis". Nun gilt es, den lästigen Juckreiz zu mildern.

> Kühlen kann man die betroffene Stelle als erste Abhilfe, aber auch juckreizlindernde Salben können helfen. Diese sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich.

> Ein Arzt sollte auf jeden Fall aufgesucht werden. Dieser kann dann auch stärkere, beispielsweise cortisonhaltige Salben oder Antihistamin-Tabletten verschreiben. 

> Nicht nur die Haut kann reagieren. Auch die Augen oder Atemwege können nach dem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner in Mitleidenschaft gezogen werden. Ist das der Fall, sollte direkt ein Arzt konsultiert werden, um größere Schäden zu vermeiden. Hier helfen unter anderem antiseptische Augentropfen und bronchienerweiternde Mittel wie Astma-Sprays. 

> Kontakt vermeiden! Am besten ist es jedoch, gar nicht erst mit der Raupe, ihren Gespinstnestern oder Hinterlassenschaften in Berührung zu kommen.

> Warnhinweise  beachten und vom Eichenprozessionsspinner betroffene Gebiete weiträumig zu meiden.

> Finger weg von den Tieren und ihren Nestern.

> Auf den Wegen bleiben in Wäldern und Parks. Denn auch am Boden können sich Brennhaare ansammeln, ganz besonders im Unterholz.

> Keine Härchen aufwirbeln bei der Baumpflege oder beim Holzfällen. Auf diese Tätigkeiten sollte verzichtet werden, wenn Nester in der Nähe sind.

Ab Mitte August schlüpft der Eichenprozessionsspinner normalerweise, heißt es vom Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises. Spätestens dann gehe von den Tieren selbst keine Gefahr mehr aus, die Nester selbst blieben jedoch weiterhin gefährlich.

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