Volksbank-Vorstände verhandeln über Fusion
Die genossenschaftlichen Geldinstitute in Heidelberg und Eberbach/Neckartal haben dazu jetzt Gespräche aufgenommen.

Von Felix Hüll
Eberbach/Heidelberg. "Die Vorstände der Volksbank Neckartal und der Heidelberger Volksbank führen Gespräche mit dem Ziel, die beiden Häuser zu fusionieren." Mit diesem Satz beginnt eine Presseerklärung, die am heutigen Freitagmittag die Volksbank Neckartal (2,5 Milliarden Euro Bilanzsumme) und die Heidelberger Volksbank (2 Milliarden Euro) veröffentlichten.
"Wir stehen jetzt am Anfang der Gespräche. Darüber hinaus können wir noch keine weiteren konkreten Daten mitteilen, etwa, was den Zeitplan angeht", erklärte am heutigen Freitag auf Nachfrage der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Neckartal mit Hauptsitz in Eberbach, Dr. Achim Himmelmann.
"Es ist einfach zu früh. Für beide Parteien ist es eine Fusion aus einer Position der Stärke heraus", sagte Himmelmann, und: "Wenn man lange damit hinter dem Berg hält, ist es nicht gut."
Deswegen habe man sich jetzt so früh wie möglich an die Öffentlichkeit wenden wollen. Die weiteren Schritte werden folgen.
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In der gemeinsam abgestimmten Erklärung heißt es, dass die Geschäftsgebiete beider Geldinstitute unmittelbar aneinander grenzten und sich ideal ergänzten. Vorstand und Aufsichtsrat beider Häuser sehen in diesem strategischen Schritt auch eine Antwort auf die Veränderungen im Bankenmarkt.
Ausdrücklich erwähnt werden die anhaltend niedrigen Zinsen sowie die gestiegenen regulatorischen Anforderungen. Die Gremienvertreter beider Banken sollen nun ausführlich über die Ergebnisse der Gespräche informiert werden. Himmelmann: "Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich aber Fragen nicht beantworten, wie etwa, was mit den Mitarbeitern geschieht, wie sich die Anzahl von Geschäftsstellen entwickelt oder wo sich der künftige Hauptsitz befindet. Dafür ist es einfach noch zu früh." Die Volksbank Neckartal hat eigenen Angaben zufolge 337 Mitarbeiter und 37 Geschäftsstellen, darunter auch in Neckargerach im Neckar-Odenwald-Kreis.
Die Heidelberger Volksbank nennt auf ihrer Internetseite 15 Zweigstellen und zählt 250 Mitarbeiter.
Wenn man sich die Geschäftszahlen beider Banken ansehe, werde man feststellen, dass sie ähnlicher Größenordnung angehörten, so Himmelmann. "Wir haben eine gute Ertragslage. Und die Fusionen, die wir in der Vergangenheit bereits erfolgreich durchgeführt haben, zeigen ja, dass Kunden und Mitarbeiter davon profitiert haben."
Während die Volksbank in Eberbach mit Meckesheim und Neckargemünd zusammengegangen war und zeitweise auch eine Fusion mit Mosbach in Überlegungen stand, hat sich die Heidelberger Volksbank zuletzt nicht an der Fusion der Volksbank Kurpfalz mit der in Weinheim beteiligt, sondern blieb eigenständig.
Sie plant zudem den Bau ihres Hauptsitzes von der Kurfürstenanlage in einen Neubau an den Europaplatz in Heidelberg zu verlagern.
Bei der Volksbank Neckartal wurde im letzten Jahr ein Generationswechsel abgeschlossen: Vorstandsvorsitzender Ekkehard Saueressig beendete nach 26 Jahren Vorstandstätigkeit im Juni 2021 sein aktives Berufsleben.
Ihm folgte Dr. Achim Himmelmann nach. Bereits im April 2021 waren die Generalbevollmächtigten Christian Menges und Daniel Mohr neu in den Vorstand berufen worden. Auf Seiten der Heidelberger Volksbank führen die Fusionsgespräche die drei Vorstandsmitglieder Toralf Weimer, Stefan Baumann und Felix Pöltl.



