Trinkwasser in Eberbach: Was liefern die Quellen wirklich?

Erneuerung der Trinkwasserversorgung braucht Daten für Zuschüsse

14.10.2015 UPDATE: 15.10.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Auch die Ohrsbrunnenquelle am Wimmersbacher Weg soll eine Messeinrichtung erhalten. Foto: Marcus Deschner

Eberbach. (MD) Genauer gemessen werden soll die Schüttung der Eberbacher Quellen. Der Werksausschuss des Gemeinderats hat am Montag einstimmig beschlossen, die Installation einer "kontinuierlichen Schüttungsmessung" an die wirtschaftlich günstigste Bieterin zu vergeben.

Im Vorfeld der Vergabe im Sitzungssaal der Stadtwerke waren drei Anlagenbauer aus dem benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis und der Pfalz angeschrieben und um Abgabe ihrer Angebote gebeten worden. Heute morgen soll die Submission bei den Stadtwerken stattfinden, die für die Wasserversorgung der Stadt und der Ortsteile verantwortlich sind. Mit Kosten um die 60.000 Euro für diese Maßnahme rechnet Stadtwerkeleiter Günter Haag.

Wie er und Betriebsingenieur Timo Fuß ausführten, wolle man die örtliche Trinkwasserversorgung grundlegend neu aufstellen. Anlass dazu gewesen sei die "Verkeimung" des Wassers, die bei Proben im September 2014 in der Alten Dielbacher Straße festgestellt wurde. Seither muss das Wasser - wenn auch nur noch ganz geringfügig - gechlort werden (wir berichteten mehrfach).

Ein Lenkungskreis untersuchte, wie die Versorgung neu geordnet werden könnte. Diesem Kreis gehören unter anderem Bürgermeister Peter Reichert, Günter Haag sowie Vertreter des Gesundheitsamtes an. Sie entschieden, dass über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr die Schüttungen aller für die Versorgung der Stadt infrage kommenden Quellen kontinuierlich gemessen werden soll.

Die dabei gewonnenen Daten sollen als Entscheidungsgrundlage zur zukünftigen Zusammensetzung der Wasserversorgung dienen. Messeinrichtungen sollen in der Holdergrundquelle, der Herrenwiesenquelle, der Rothenbachquelle, der Entsäuerungsanlage Dürrhebstal, der Ohrsbrunnenquelle und der Humpernquelle sowie in zwei Quellen im Dürrhebstal installiert werden. Laut Haag dienen die so gewonnenen Daten auch dazu, etwaige Fördergelder für die die Wasserversorgung zu beantragen.

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Dazu muss allerdings bis Oktober 2016 ein entsprechender Antrag gestellt werden. Grundsätzlich herrschte im Ausschuss Einigkeit über die Umsetzung der Maßnahme. "60.000 Euro sind aber eine stolze Summe. Was machen wir nach einem Jahr mit den Geräten?", wollte Peter Stumpf (AGL) wissen. Die könnten die SWE durchaus weiterbenutzen, eventuell auch an anderen Quellen, antwortete Timo Fuß.

Zudem dienten die Einrichtungen auch der besseren Steuerung der Quellen. Günter Haag machte deutlich, "dass wir auch bei diesem Thema gewesen wären, wenn bei uns kein Wasserproblem bestanden hätte". Christa Wernz (SPD) erkundigte sich, warum die Aubrunnen nicht gemessen werden. Dort sind laut Timo Fuß sowieso Pumpen installiert, so dass man die Parameter schon kenne. Zudem greife man auf die Aubrunnen "nur im äußersten Notfall" zurück. Gegenüber den Quellen lieferten die Aubrunnen deutlich härteres Wasser.

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