Eberbach

Neue Ukraine-Hilfsaktion ist angelaufen

Sandra Wäsch und Natalie Reinig sammeln mit Hilfe von Diakon Joachim Szendzielorz Spenden.

06.03.2022 UPDATE: 07.03.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Natalie Reinig mit Sohn, Oma und Ehemann, die alle bei der Aktion mithelfen. Foto: privat

Von Barbara Nolten-Casado

Eberbach/Rockenau. Sie kann es einfach nicht lassen: Wenn Sandra Wäsch von Menschen erfährt, die in Not sind, setzt sie alles in Bewegung, um zu helfen, so gut sie eben kann. Angefangen hatte alles im Januar 2021, als erschütternde Fernsehbilder aus den von Erdbeben heimgesuchten Regionen Kroatiens sie veranlassten, Hilfstransporte von ihrem Wohnort Rockenau zu den hilfebedürftigen Menschen zu initiieren. Im letzten Sommer begann Wäschs bis heute andauernder Einsatz für Betroffene der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Und nun der Krieg in der Ukraine.

Sandra Wäsch. Foto: privat

"Ich war gerade dabei, einen ersten Spendenaufruf auf Facebook zu starten, da meldete sich Natalie Reinig aus Eberbach bei mir und fragte, ob ich was für die Ukraine vorhätte, sie würde gerne mitmachen", berichtet Sandra Wäsch. Beim katholischen Diakon Joachim Szendzielorz stießen die beiden Frauen mit ihrer Frage nach einem Raum für die Annahme und Verpackung von gespendeten Hilfsgütern auf offene Ohren: "Er hat uns die Räume im Katholischen Pfarrheim in Eberbach, Feuergrabengasse 6, vermittelt", sagt Wäsch.

50 "Bunkerkartons" hatten die beiden Frauen, unterstützt durch Familienmitglieder, bis Samstagabend bereits gepackt. "Die sind für Menschen gedacht, die in Bunkern, Kellern oder U-Bahnschächten ausharren müssen", erläutert die umtriebige Rockenauerin. Der Inhalt der Pakete sei genau vorgeschrieben.

Benötigt werden dafür Speiseöl, Reis, Nudeln, Mehl, Zucker, Salz, Weizengrieß, Haferflocken, Fischkonserven in Öl, Schwarztee, Multivitamintabletten und Schokolade. Wichtig: Die Lebensmittel müssen mindestens sechs Monate haltbar sein und dürfen nicht in Gläsern verpackt sein. Desweiteren werden Hygieneartikel wie Shampoo, Zahnbürsten, Zahnpasta und Seife sowie Vollwaschmittel, Allzweckreiniger, Geschirrspülmittel, Topfreiniger und Haushaltsputztücher angenommen. Auch gut erhaltene Bettdecken und Kissen, Bettbezüge und Leintücher, Windeln für Kinder und Erwachsene sowie Verbandsmaterial und Pflaster sind willkommen. Die Spenden können fertig gepackt oder einzeln nach telefonischer Absprache mit Sandra Wäsch, Telefon 0176/830 147 06, im katholischen Pfarrheim abgegeben werden.

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Während Wäsch und Reinig fleißig Spenden entgegennehmen und verpacken, hilft Diakon Szendzielorz bei der logistischen Organisation mit, klappert Eberbacher Lebensmittelmärkte und Apotheken mit der Bitte um Spenden ab und kauft Dinge zu, die fehlen. Für den Einkauf benötigter Hilfsgüter und zur Finanzierung der Transportkosten freuen die drei sich auch über Geldspenden. Diese können im katholischen Pfarrbüro, Odenwaldstraße 18, abgegeben oder auf das Konto des Eberbacher Vereins Karitative Dienste St. Elisabeth e.V., IBAN: DE50.672917000021514306, Stichwort "Ukraine", überwiesen werden. "So bleibt das Geld hier vor Ort und wir können direkt darauf zugreifen", sagt Szendzielorz als Vorsitzender der "Karitativen Dienste".

Erste Hilfsgüter der Aktion werden in den kommenden Tagen mit Privatfahrzeugen in den Schwarzwald gebracht und an den Verein "Deutsche Humanitäre Hilfe Nagold e.V." übergeben. Von dort aus sollen sie per Lkw direkt in die Ukraine gebracht werden. Zusätzlich wollen Wäsch und Reinig selbst mit Privat-Pkw Hilfsgüter nach Grünberg an der polnischen Grenze bringen. Wie lange die Hilfaktion für die Ukraine laufen soll? "So lange, wie Hilfe gebraucht wird", sagt Sandra Wäsch.

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