Eberbach: Über Windkraft herrscht keine Einigkeit in den Ortsteilen

Gremien in Brombach, Gaimühle und Friedrichsdorf beschäftigten sich mit der Thematik - Einhellige Zustimmung nur in Friedrichsdorf

29.04.2016 UPDATE: 01.05.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Windkraft

Symbolfoto: dpa

Friedrichsdorf/Gaimühle/ Brombach. (MD) Auch die Ortschaftsräte Friedrichdorf, Brombach sowie der Bezirksbeirat Gaimühle beschäftigten sich dieser Tage mit der Windkraft. In Brombach zeigte sich Ortsvorsteher Victor Hartmann "verwundert, dass man die ganze Zeit nichts gehört hat". Er meinte damit das Ansinnen, im Wald direkt an Brombacher Gemarkung angrenzend, drei Rotoren zu errichten. Die Anlagen sollen im Gewann "Flockenbusch" stehen und eine Nabenhöhe von 149 Metern haben. Als Rotorkreisdurchmesser sind 115,70 Meter geplant. Jede der drei Windmühlen soll drei Megawatt Leistung bringen.

Die Stadt Eberbach signalisierte bereits im Anhörungsverfahren, dagegen keine Einwände vorzubringen. Zumal im Teilflächennutzungsplan Windkraft der Verwaltungsgemeinschaft Eberbach-Schönbrunn auch die Windkraft-Konzentrationszonen "Brombach Süd" und "Brombach Nord" ausgewiesen sind. Letztere grenzt an den "Flockenbusch" an. Im Ortschaftsrat war das Vorhaben nun nicht unumstritten. Frühere Informationen mahnte etwa Matthias Heinzmann an, damit man nicht "auf die Husche" eine Stellungnahme abgeben müsse. Karl Emig von der Stadtverwaltung bat um Verständnis für das enge Zeitfenster: "Die Behörden sind an Fristen gebunden". Ob Häuser in Brombach von Infraschall, der vom "Flockenbusch" ausgehe, betroffen sein könnten, wollte Raphael Seib wissen. "Eher nicht", war Karl Emigs knappe Antwort. Schließlich stimmten drei Ortschaftsratsmitglieder der pro Windanlagen formulierten Verwaltungsvorlage zu, Victor Hartmann und Raphael Seib votierten dagegen, Klaus Layher war nicht anwesend. Lediglich Heike Eberle stimmte im Bezirksbeirat von Gaimühle, der mangels Räumlichkeiten am Mittwoch im Eberbacher Rathaus tagte, für die Errichtung von zwölf Rotoren im "Markgrafenwald". Zwei davon befinden sich auf Eberbacher Gemarkung. Auch hier hatte Karl Emig die Planungen erläutert.

Bezirksbeiratsvorsitzender Gernot Dürr teilte mit, dass er sich im Vorfeld der Sitzung in der Bürgerschaft umgehört habe. Durchaus geteilt seien die Stimmen zum Thema gewesen. Allerdings habe er überwiegend Ablehnung erfahren, weswegen er der Vorlage auch nicht zustimmte. Karola Fendler, die auch im BUND aktiv ist, sagte, dass sie nicht grundsätzlich gegen Windkraft sei. Den Standort "Markgrafenwald" sah sie aber nicht als geeigneten Standort an und lehnte daher ebenfalls ab. Fendler will solche Anlagen lieber auf dem Hebert stehen sehen.

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Einmütigkeit hingegen im Friedrichsdorfer Ortschaftsrat. "Wir haben geschlossen dafür gestimmt", sagte Ortsvorsteher Harald Friedrich auf Nachfrage. Am Montag muss sich der Eberbacher Gemeinderat mit dem Thema auseinandersetzen.

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