Eberbach

Digiwalk gewinnt Landeswettbewerb

In Stuttgart wurde am Mittwochabend der Förderverein des Hohenstaufen-Gymnasiums erster Preisträger.

23.06.2022 UPDATE: 24.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Die Delegation vom HSG Eberbach bei der Preisverleihung mit Geschichtslehrer Till Weidenhammer und Fördervereinsvorsitzender Andrea Wohlers (M. hinten), flankiert von LSFV BW-Vorsitzender Ute Heß (l.) und Staatssekretär Volker Schebesta (r.). Foto: privat/Venera Redzepi

Von Jutta Biener-Drews

Eberbach/Stuttgart. Wie man auf so einen Erfolg reagiert? Mit unbändiger Freude natürlich. "Wir konnten es nicht fassen", überkommt Andrea Wohlers auch am Tag nach dieser fürs Hohenstaufen-Gymnasium sicher denkwürdigen Preisverleihung in Stuttgart dieses Hochgefühl. Als Vorsitzende des HSG-Fördervereins durfte Wohlers am Mittwoch zusammen mit Geschichtslehrer Till Weidenhammer und fünf Schülern den mit 5000 Euro dotierten ersten Preis im Wettbewerb "Ehrenamt macht Schule" in Empfang nehmen. Unter dem Motto "Wir sind digital!" hatte der Landesverband der Schulfördervereine Baden-Württemberg e.V. (LSFV BW) aus 60 eingereichten Projekten fünf für die Endausscheidung nominiert. Und da hat Eberbach es nun ganz an die Spitze geschafft.

Schule machte der sogenannte "Digiwalk" zum Thema jüdisches Leben in Eberbach. In dieser digitalen Stadtführung entlang von Stolpersteinen machten Schülerinnen und Schüler unter Leitung von Till Weidenhammer die Geschichte ehemaliger jüdischer Einwohner der Neckarstadt in Form einer App fühl- und erlebbar. Der Förderverein stellte dafür die technische Ausstattung bereit, finanzierte die Lizenzen und knüpfte die Kontakte zu außerschulischen Partnern.

Insgesamt 12 000 Euro wurden für die fünf Gewinner ausgelobt, die von einer hochkarätigen Jury ausgewählt worden waren. "Sie begeistern durch multimediales Geschick, ein Verständnis für Medienkompetenz, ehrenamtliches Know-how und den Mut, die Schullandschaft zu verändern", heißt es in der Würdigung. "Die Vereine engagieren sich, damit den Kindern und Jugendlichen ein Zugang zur digitalen Lebenswelt von morgen ermöglicht wird", erklärt Ute Heß, Vorsitzende des LSFV BW, in ihrem Grußwort. Dieses ehrenamtliche Engagement sei für den schulischen Bildungsbereich von unschätzbarem Wert, denn es eröffne Kindern zusätzliche Teilhabemöglichkeiten und fördere die Chancengleichheit.

Wer am Ende auf welchem Platz landen würde, blieb bis zuletzt spannend. Über den zweiten Platz (3 000 Euro) konnte sich der Freundeskreis der Johannes-Brenz-Schule aus Stuttgart freuen. Dessen Ehrenamtliche zeigen den Kindern, wie man aus einfachen Haushaltsgeräten wie Küchenbürsten einen Roboter bauen kann. Den dritten Platz (2 000 Euro) belegte der Freundeskreis der Grund- und Realschule St. Bernhard aus Bad Mergentheim mit seinem Projekt "Boost your MINT mind", bei dem die Anschaffung von Lego Boost Robotern unterstützt wird. Die beiden vierten Plätze (je 1 000 Euro) gingen an die Freunde und Förderer der Fröbelschule Fellbach und den Förderverein der Grundschule Rommelsbach.

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Wie HSG-Preisträgerin Andrea Wohlers auf Nachfrage erklärte, überzeugte das Eberbacher Digiwalk-Projekt insbesondere auch durch seine problemlose Übertragbarkeit auf andere Themen. Und zwar im schulischen Bereich sowohl den Unterricht wie das soziale Leben betreffend, aber auch im außerschulischen, "durch die Öffnung in die Bevölkerung", so Wohlers.

Dass sich zahlreiche Landtagsabgeordnete, Mitglieder der Regionalversammlung, Partnerinstitutionen des LSFV BW und Fördervereine aus ganz Baden-Württemberg in der Landeshauptstadt versammelt hatten, um den Wettbewerbs-Gewinnern zu gratulieren, nutzte Andrea Wohlers zu einem "interessanten Austausch, auch mit anderen Schulen".

Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, hob hervor, dass "Schulfördervereine sich schon lange mit digitalen Themen beschäftigen und während der Pandemie häufig die Initiative ergriffen haben". Damit leisteten sie einen wertvollen Beitrag. Der LSFV BW unterstütze die Vereine bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz und sei mit dem Förderpreis ein wichtiger Impulsgeber.

Mit dem Motto des diesjährigen Förderpreises habe der LSFV BW bewusst die Herausforderungen der Corona-Pandemie aufgegriffen und in den Mittelpunkt gestellt, um die Digitalisierung in den Vordergrund zu rücken, würdigte schließlich auch Georg Wacker als Geschäftsführer der den Landesverband unterstützenden Toto-Lotto-Gesellschaft die Bedeutung dieses Wettbewerbs. Dem Landesverband sei bewusst, dass eine Schulentwicklung nur möglich ist, wenn ehrenamtliches Engagement im Schulleben gefördert wird.

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