Eberbach

Die EWG sorgt sich um Innenstadt-Perspektiven

Der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Manuel Hagel und Kandidat Moritz Oppelt hören sich die Beschwerdeliste an.

12.09.2021 UPDATE: 13.09.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Am Lindenplatz trugen die Vertreter der Eberbacher Werbegemeinschaft um Dietrich Müller (2.v.l.) Eberbacher Anliegen den CDU-Politikern Moritz Oppelt (7.v.l.), Albrecht Schütte (8.v.l.) und CDU-Landtagsfraktionsvorsitzendem Manuel Hagel (r.) vor. Foto: Felix Hüll

Von Felix Hüll

Eberbach/Stuttgart. Große Sorgen um die Weiterentwicklung von Innenstädten wie in Eberbach macht sich der Vorstand der Eberbacher Werbegemeinschaft (EWG). Was Vertreter der Politik zum Verbessern der Aussichten beitragen können, machte EWG-Vorsitzender Dietrich Müller in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Hagel, deutlich.

Zusammen mit dem Bundestagskandidaten Moritz Oppelt und mit Landtagsabgeordnetem Dr. Albrecht Schütte war Hagel vor einem weiteren Wahlkampfauftritt in Schönau nach Eberbach gekommen.

Auf dem Lindenplatz vor dem Alten Badhaus hörte sich Hagel die EWG-Ausführungen an. Müller legte dar, warum nicht zuletzt Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung zu der prekären Situation für mittelständisch geprägte Stadtkerne führten: Regulierungswut und überbordende Bürokratie, Abwälzen von eigentlich hoheitlichen Aufgaben auf unternehmerische Seite, und das Erschweren attraktiver Perspektiven für den Nachwuchs in der Unternehmensnachfolge gehörten dazu. Hinzu kommen auch aktuelle Coronaregeln und die Ungewissheit darüber, was wann kommt und wie umgesetzt werden muss.

"Wir sind gekommen, um Ihnen zuzuhören, wie Sie das in der Praxis sehen," wandte sich Hagel an Müller. Der CDU-Fraktionsvorsitzende erläuterte, dass die grün-schwarze Landesregierung gerade ein neues Förderprogramm für die Wiederinbetriebnahme leer stehender Innenstadträume auflege. "Und die Information ist was für Ihren Bürgermeister", so Hagel mit einem Hinweis auf ein Bund-Länder-Programm "flächengewinnende Innenentwicklung" und Städtebauförderung "Lebendige Zentren".

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Hagel bemühte sich, bei den Gesprächspartnern der EWG den Eindruck zu bekräftigen, dass Oppelt, Schütte und er gekommen seien, um den Vorstellungstermin des Bundestagskandidaten Oppelt bei der EWG dazu zu nutzen, die Erfahrung gestandener Geschäftsleute vor Ort abzufragen. Sie solle den christdemokratischen Landespolitikern helfen bei der aktuellen Entscheidungsfindung in Stuttgart – in Gesprächen innerhalb der CDU-Landtagsfraktion ebenso wie im Kontakt mit den Ministerien und dem grünen Koalitionspartner.

Auf EWG-Seite nahmen an dem Gespräch neben Dietrich Müller und seiner Schwester sowie Geschäftsmitinhaberin Sigrid Müller-Götz teil Susanne Reinig, Renate Lang-Wurm und Christina Wolff.

Vor dem Hintergrund der Landespolitik geriet Oppelts Part der Eigenwerbung für seinen Bundestagswahlkampf mit Blick auf den 26. September etwas in den Hintergrund. Müller hatte Oppelt und Schütte vor dem Gespräch am Restaurant-Tisch noch durch sein über 30 Mitarbeitende zählendes Modehaus geführt, dessen 142-jährige Geschichte, Position am Markt, Stärken in persönlicher Beratung und direkten Kundenkontakt und Magnetfunktion auch für Einzelkunden aus größerer Entfernung vorgestellt.

Fraktionschef Hagel traf von einem Termin in Heddesheim kommend erst danach mit etwas Verspätung in Eberbach ein. Aber auch Hagel erfuhr, dass sowohl Familie Müller wie auch Reinig ihren Kindern nicht guten Gewissens die Übernahme der jeweiligen Geschäfte empfehlen könnten. Oppelt bestätigte, dass in vielen Gemeinden darum gekämpft werde, "dass wir noch in Geschäfte in den Innenstädten haben und eine Versorgung mit Ärzten und mit Ämtern sowie mit allem, was man so braucht für eine funktionierende Gesellschaft vor Ort".

In Neckargemünd, woher Oppelt kommt, stelle er jedoch fest, dass etwa an Samstagabenden die Restaurants wieder voll seien. Oppelt: "Ich habe Hoffnung".

Müller hatte auch die Entwicklung der Gastronomie als besorgniserregend bezeichnet. Landespolitiker Hagel ergänzte, man plane ja auch, den Mehrwertsteuersatz auf Dauer für die Gastronomie verringert sein zu lassen und arbeite zudem an einer Jungwirteförderung.

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