Der "Apfeltag Light" erfüllt die Erwartungen
Die Freude über "wenigstens ein Angebot" und die Nachfrage der Kundschaft haben dem Apfeltag-Ersatz 2021 einen Erfolg beschert.

Von Felix Hüll
Eberbach. Wenn künftig Einzelhändler wissen wollen, wie das geht: möglichst viel Kundschaft anziehen und versorgen und gleichzeitig möglichst wenig Menschen aus Sorge vor einer Coronaansteckung im Geschäft haben _ die können sich jetzt bei ihren Eberbacher Kollegen erkundigen: Der Apfeltag Light ermöglichte die Quadratur des Kreises - und das zur Zufriedenheit der Anbieter wie der Kundschaft.
"Es ist ja schön, dass überhaupt etwas gemacht wird. Langsam muss das Leben ja wieder in Schwung kommen", sagt Bettina Rückert aus Mosbach. Zusammen mit Gisela Wadulla hat sie den "Apfeltag Light" der Eberbacher Werbegemeinschaft (EWG) besucht. Sie sind eigens aus Mosbach ans Neckarknie gefahren. "Letzte Woche beim Erntedank in Mosbach war’s voller." Auch den Leerstand vieler Geschäftsimmobilien in Eberbach findet Gisela Wadulla "erschreckend". Aber man müsse auch was tun und einkaufen, erklärt Bettina Rückert und verweist auf ihre gefüllte Tüte.

Auch Anna Moosherr aus Neckargemünd hat sich eingedeckt mit einem Präsent. "Ich find’ das schön, dass es wieder die Möglichkeit dazu gibt. Aber mir gefällt die Stadt Eberbach eh’ allgemein", und wenn dann noch so ein Ereignis trotz allem stattfinde, sei sie dabei. Nicht zuletzt als Dank dafür erhält Moosherr von Susanne Reinig ein Lebkuchenherz und einen Pfannenwender als Dankeschön. Reinig verteilte dies gestern als Clou an ihre Kundschaft. Die stellvertretende EWG-Vorsitzende war zuletzt in einem Instagram-Auftritt einer Interviewreihe ihres Fachverbandes aufgetreten.
Dort schildert sie, welche Bedeutung der mittelständische Fach-Einzelhandel für so Städte wie Eberbach hat, wie schwer es die Kollegen hatten, durch die Krise zu kommen und wie wichtig die Unterstützung durch den Verband ebenso wie durch die Kundschaft sei.
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Reinig: "Ja, es ist heute nicht die Menge Leute, die sonst am Apfeltag hier sind. Aber es sind wertvolle Leute, und alle waren sie super gelaunt. Die Leute wollen Leben, haben Lust, in der Stadt auszugehen." Barbara Krawczyk von der gleichnamigen Beauty Boutique wiederholt fast wortwörtlich Reinigs Aussage. Sie verweist aber auch auf Schwierigkeiten etwa mit Lieferanten. Auch Susanne Reinig macht auf diese Coronafolge aufmerksam; sie habe sich zwar für das Weihnachtsgeschäft gut bevorratet und gerüstet, aber die allgemeine Materialknappheit sowie die Lieferschwierigkeiten könnten für die Verbraucher noch zum Problem werden. Reinig "Ich würde dazu raten, gleich zu kaufen wenn ich etwas Schönes sehe. Ein Nachbestellen dann nicht mehr vorrätiger Ware könnte in Einzelfällen rechtzeitig vor Weihnachten nur schwierig machbar sein."



