Buchener Triathlet

Harry Schneider krönt sein Triathlon-Jahr

Der Unterneudorfer war beim Iron Man auf Lanzarote in seiner Altersklasse nicht zu schlagen – Jetzt ist er Zweiter in der Weltrangliste

06.09.2017 UPDATE: 07.09.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 42 Sekunden

Triathlet Harry Schneider aus Unterneudorf holte sich am Wochenende beim gut besetzten Iron Man auf Lanzarote den Sieg in seiner Altersklasse mit deutlichem Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

Von Lea Kirchgeßner

Buchen. Am Wochenende krönte der Unterneudorfer Triathlet Harry Schneider sein megaerfolgreiches Sportjahr 2017. Nach Platz zwei in Mallorca und dem Sieg vor wenigen Wochen im schwedischen Jönköping holte sich der 62-jährige Ausdauersportler auch jetzt beim Iron Man auf Lanzarote souverän den Tagessieg in seiner Altersklasse der 60 bis 64-jährigen Männer. Schneider hatte am Ende der Strecke 24 Minuten (!) Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Galeote aus Spanien. Nachdem Schneider bei allen drei Iron Man 2017 herausragende Platzierungen errang, kletterte er auch in der Weltrangliste nach oben. Er ist jetzt Zweiter, hauchdünn hinter dem Amerikaner Kevin Moats.

Schwimmen, Rad fahren und Laufen - das sind die Disziplinen in einem Triathlon. Eine der größten Herausforderungen für die Ausdauersportler ist dabei der Iron Man, bei dem in der Regel die Weltspitze startet. Letzten Samstag fand auf Lanzarote der recht anspruchsvolle spanische Iron Man statt. Harry Schneider aus Unterneudorf war am Start und versuchte dabei an seine guten Resultate in dieser Saison anzuknüpfen. Dies gelang mit Platz 104 im Gesamtklassement und dem souveränen ersten Platz in seiner Altersklasse sehr eindrucksvoll.

Der Iron Man auf Lanzarote verlangt von den Athleten einiges ab. Die Schwimmdistanzen werden in der Lagune di la Santa zurückgelegt. Der Massenstart auf engstem Raum hat es in sich. Da wird geschubst und gestoßen - nichts für schwache Gemüter. "Wenn alle in der Masse reindrängen wird die Lagune ganz schön eng", schildert Harry Schneider seine Eindrücke. Wenn man zusammen mit so vielen anderen Schwimmern startet, dann müsse man durchaus auch ein paar Schläge auf den Kopf einstecken können, so der 62- jährige Triathlet achselzuckend. Und auch die Fahrbahn der Radstrecke hat es in sich, denn beim allgemein auf Lanzarote sehr starkem Wind müssen viele Höhenmeter überwunden werden. Die Laufstrecke wird derweil, nicht gerade gelenkschonend, auf Asphalt absolviert.

Beim Iron Man auf Lanzarote müssen die Starter eine Schwimmdistanz von 1,9 Kilometern zurück legen, sowie 90 Kilometer Rad fahren und 21 Kilometer laufen. "Ein Iron Man ist jedes Mal eine neue Herausforderung", erklärt Harry Schneider, der eine klare Strategie verfolgt: "Wichtig ist es für mich, sofort gut ins Rennen zu kommen". Das gelang auf Lanzarote glänzend. Schneider gab gleich Gas und kam schließlich mit 24 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten seiner Altersgruppe und mit einer Gesamtzeit von 5 Stunden und 20 Minuten ins Ziel. Und auch von der Gesamtplatzierung aller Starter muss sich Schneider keineswegs verstecken. Er kam im Kreis der zahlreichen jungen Triathleten im ersten Viertel oder Fünftel gut ins Ziel. In den letzten drei Jahren war Harry Schneider zehnmal bei Wettkämpfen auf dem Treppchen.

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Dies liegt sicherlich an seiner langjährigen Erfahrung, aber auch an der Vorbereitung auf die Wettkämpfe. So trainiert der Triathlet neben den drei Disziplinen beispielsweise auch zweimal pro Woche speziell Kraft und Ausdauer. Die Woche vor dem Wettkampf ist bei ihm lockeres Training angesagt. "Um Erfolg zu haben, muss man seinen Körper gut kennen", erklärt er. Dies fange auch bei der Ernährung an. Bei der Versorgung auf der Wettkampfstrecke mache er "keine Experimente". Er wisse, was sein Körper vertrage.

Das Wichtigste sei aber die mentale Vorbereitung. "Man muss sich davor auf die Schmerzen einstellen und niemals aufgeben", macht er deutlich, dass Triathlon auch Willenssache ist.

Auch an die Bedingungen vor Ort müssen sich die Teilnehmer erst einmal gewöhnen. Harry Schneider flog deshalb bereits am Dienstag nach Lanzarote, wo er optimale Bedingungen vorfand. Es war richtig schön heiß. Die meisten Triathleten bevorzugen warme Temperaturen, da dann die Muskeln nicht so schnell auskühlen. Auch der Triathlet des TSV Buchen ist lieber bei Wärme unterwegs, wenngleich der Unterneudorfer auch schon bei kühleren Temperaturen erfolgreich war, wie jüngst beim Iron Man in Jönköping (Schweden), wo er ebenfalls seine Altersklasse klar dominierte.

Unterstützung erfährt Harry Schneider von seinen Fans, die ihn zu solchen Wettkämpfen begleiten. "Es ist gut, wenn jemand da ist", siedelt Schneider diese Unterstützung hoch an.

Was viele nicht wissen: Es kostet richtig Geld, wenn man Triathlon-Sport betreibt. Die Ausrüstung muss ebenso wie Flüge, Unterkünfte und Startgebühren finanziert werden.

Mit dem Sieg in Lanzarote setzte Schneider das i-Tüpfelchen auf eine erfolgreiche Saison 2017, die er nun locker ausklingen lässt. Rechtzeitig geht es dann wieder los mit einem intensiven Training, denn Harry Schneider hat sich auch für 2018 viel vorgenommen...

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