Unruhige Silvesternacht im Neckar-Odenwald-Kreis
Millionenschaden bei Feuer in Osterburken - Toter bei Wohnungsbrand in Hundheim - 17 Leitpfosten herausgerissen

Was vom Feuerwerk übrig bleibt, stört nur noch am nächsten Tag.
Buchen. (Wd/pol) Keine ruhige Silvesternacht war es für die Polizei im Neckar-Odenwald-Kreis und in den Nachbarkreisen. So wurde zwar allerorts fröhlich und friedlich gefeiert und das neue Jahr mit Krachern, Böllern und Raketen begrüßt, doch für die Einsatzkräfte blieb doch manches zu tun. So entstand beim Brand einer Lagerhalle im Regionalen Industriepark in Osterburken Millionenschaden und eine Person wurde beim Löscheinsatz verletzt. Die Brandursache ist noch unbekannt.
Schwere Verletzungen erlitt eine Autofahrerin am Nachmittag auf der L 1095, zwischen Rosenberg und Hirschlanden, die aus noch unbekannter Ursache von der Fahrbahn abkam und schließlich gegen einen Baum prallte. Sie musste von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden.
Dagegen war in der ersten Bilanz am Nachmittag von keiner einzigen Alkoholfahrt oder gar von einem Führerscheinentzug die Rede, was aber eher darauf schließen lässt, dass die örtlichen Polizeikräfte bei den Einsätzen gebunden waren und für Kontrollen keine Zeit blieb.
Das Feuerwerk in der Silvesternacht war vielerorts wegen des Nebels nur hör-, aber nicht sichtbar. Die Überbleibsel des mit überschwänglicher Freude begrüßten neuen Jahres waren hingegen auf Gehwegen, Straßen und öffentlichen Plätzen noch am Morgen sichtbar und an manchen Stellen war es dann die Aufgabe öffentlicher Reinigungskräfte, den ganzen Schrott wieder zu entsorgen.
Auch für die Polizei gab es schon in der Nacht Arbeit: In Walldürn ging eine Fensterscheibe zu Bruch, als ein Haus mit Feuerwerkskörpern beschossen wurde, was letztlich auch die Polizei auf den Plan rief. Zuviel Alkoholgenuss tut nicht jedem gut und macht zudem noch aggressiv: In Hardheim trat ein Betrunkener die Wohnungstür ein und auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Erlenbach und Ballenberg wurden 17 Leitpfosten herausgerissen und ein Verkehrsschild umgeknickt. Keine besonderen Vorkommnisse verzeichnete die Polizei hingegen rund um die Flüchtlingsunterkünfte.
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Auch in den umliegenden Kreisen gab es an Silvester mehrere Brände - darunter einen tödlichen in Külsheim-Hundheim: Aus bislang unbekannter Ursache brach am Donnerstag gegen 16.30 Uhr in einem Wohnhaus in der Wertheimer Straße ein Brand aus. Passanten waren durch das Geräusch eines Brandmelders auf Feuer und Rauchentwicklung in dem Haus aufmerksam geworden und verständigten die Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr Külsheim rückte daraufhin mit vier Einsatzfahrzeugen und 40 Feuerwehrleuten zum Einsatzort aus. Die Einsatzkräfte fanden im Gebäude eine leblose Person mit starken Brandverletzungen auf. Der vor Ort befindliche Notarzt konnte nur noch den Tod der Person feststellen. Bei dem Toten handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den 83-jährigen Hauseigentümer. Weitere Personen hielten sich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht im Gebäude auf. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Einschätzungen auf etwa 100 000 Euro.
Aus bislang noch unbekannter Ursache hat im Klingenberger Ortsteil Trennfurt im Landkreis Miltenberg in der Neujahrsnacht eine Gaststätte gebrannt. Aufmerksame Zeugen hatten die Polizei sowie die Feuerwehr verständigt und auch die Geschädigten im Haus geweckt. Sicherlich auch deshalb gab es bei diesem Brand keine Verletzten zu vermelden. Die Aschaffenburger Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Gegen 2.30 Uhr war ein Feuer in einer Gaststätte im Odenwaldweg gemeldet worden. Zeugen hatten den Brand bemerkt und rasch den Notruf gewählt. Außerdem weckten sie die Geschädigten, die im Obergeschoss des Anwesens bereits geschlafen hatten. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war zunächst ein angebautes Gewächshaus in Brand geraten. Die Flammen hatten sich über die Holzkonstruktion dann sehr schnell auch auf ein Wohnhaus ausgebreitet, in dessen Erdgeschoss sich ein Restaurant befindet. Der Gastraum des Restaurants und die Außenfassade des Gebäudes wurden besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Gesamtschaden wird sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf rund 150 000 Euro belaufen.