Nach Hausbrand in Buchen: Bewohnerin wurde in Klinik eingewiesen
Der Wohnhausbrand wurde offensichtlich in Suizidabsicht gelegt - Ein Übergreifen auf Nachbargebäude konnte verhindert werden

Das Gebäude konnte nicht mehr gerettet werden: Als die Feuerwehr eintraf, stand das Haus bereits komplett in Flammen. Foto: Feuerwehr Buchen
Götzingen. (tra/pol) In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, kurz nach Mitternacht, brannte ein Wohnhaus in der Straße "Am Kirschgarten" komplett aus. Als die Feuerwehr gegen 0.16 Uhr von einer Autofahrerin, die durch Götzingen fuhr, alarmiert wurde, stand das Gebäude bereits im Vollbrand.
Der Hintergrund ist tragisch: Wie die Staatsanwaltschaft Mosbach und das Polizeipräsidium Heilbronn am späten Mittwochnachmittag mitteilten, hatte die 49-jährige Bewohnerin des Hauses den Brand offensichtlich selbst gelegt, um Suizid zu begehen. Sie gab an, dass sie dann aber der Mut verlassen habe.
Die Frau wurde am Brandort angetroffen und befand sich, so die Aussage von Polizei und Staatsanwaltschaft, in einem psychischen Ausnahmezustand. Die 49-Jährige wurde daraufhin in eine Klinik eingewiesen. Die weiteren Ermittlungen dauen noch an.
Die in dem Haus allein wohnende Bewohnerin verließ das Gebäude zum Glück rechtzeitig, so dass sie unverletzt blieb. Zunächst kam es in Götzingen jedoch zu angstvollen Minuten: "Beim Eintreffen der Feuerwehr ging man vor Ort davon aus, dass sich die Frau noch im Gebäude befindet. Also versuchten die Feuerwehrleute, in das Gebäude zu gelangen. Dies war aufgrund der Flammen jedoch nicht mehr möglich", sagt Stadtbrandmeister Klaus Theobald.
Dann kam die Entwarnung und mit ihr die Erleichterung: Die Frau wurde außerhalb des brennenden Gebäudes angetroffen.
Zur Brandbekämpfung waren die Feuerwehr Buchen und die Abteilungen aus Götzingen, Rinschheim und Hettingen mit insgesamt 67 Mann und 15 Fahrzeugen samt Drehleiter im Einsatz.
Das Feuer fraß sich durch die einzelnen Geschossdecken aus Holz und drohte, auf Nachbargebäude überzugreifen. "Die Gefahr eines Übergreifens der Flammen auf andere Gebäude war groß, konnte durch die Feuerwehr jedoch verhindert werden", berichtet der Stadtbrandmeister.
Etwa eine Stunde nach der Alarmierung, gegen 1.16 Uhr, war das Feuer bis auf kleinere Glutnester unter Kontrolle. Nach den Löscharbeiten hielt die Abteilung Götzingen bis Mittwochmorgen gegen 9 Uhr Brandwache. Durch das Feuer wurde in Teilgebieten Götzingens zudem ein kurzer Stromausfall verursacht: Eine Stromleitung, die sich in der Nähe des Hauses befand, wurde durch die Flammen zerstört. Die Stromversorgung konnte schnell wieder hergestellt werden.
Vor Ort waren auch Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr sowie Ortsvorsteher Egbert Fischer. Weiter waren vier Sanitäter vom DRK-Ortsverband Buchen, ein Notarztwagen und ein Rettungswagen präsent. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei übernommen. Der Sachschaden wird momentan auf etwa 150.000 bis 200.000 Euro geschätzt.