Mühlenradweg Erftal: Der Einsatz hat sich gelohnt
Die Aktiven der IG "Mühlenradweg Erftal" in Hardheim freuen sich über die Fertigstellung des Radwegs

Die Aktiven der IG "Mühlenradweg Erftal" freuen sich über die Fertigstellung des Radwegs zwischen Hardheim und Eichenbühl. Foto: A. Brosch
Hardheim. (adb) Eine scheinbar "unendliche Geschichte" neigt sich diesen Sommer ihrem Ende entgegen: Bereits seit drei Jahrzehnten bemühte sich die Gemeinde Hardheim um einen Radweg ins Maintal - und auch in Eichenbühl war die Errichtung eines bayrisch-badischen Radwegs durch das Erftal seit gut 20 Jahren ein Dauerthema.
Schlag auf Schlag ging es nach jahrelangem Warten ab 2012 los: Nachdem die Gemeinde Hardheim damals mit den Baumaßnahmen begonnen hatte, ging man die Sachlage in Bayern zur selben Zeit an; eine erste, von Eichenbühl nach Pfohlbach führende Teilstrecke wurde 2011 und 2012 erbaut. Der Eichenbühler Kämmerer Marco Schirmer erklärte der RNZ, dass der Bau nach der Fertigstellung dieses ersten Abschnitts unterbrochen wurde, "um zu warten, bis auch Baden-Württemberg soweit ist".
Nachdem es hier grünes Licht gab, hatten seit April 2015 die im Juli mit der Errichtung einer Asphaltdecke weitestgehend fertiggestellten Bauarbeiten bis zur Landesgrenze stattgefunden. Man arbeitete buchstäblich "Hand in Hand" miteinander, was der Hardheimer Bauamtsleiter Friedrich Ansmann hervorhob: "Die bisher noch fehlenden Teilstücke auf Hardheimer Gemarkung konnten ziemlich zeitgleich mit dem letzten Abschnitt auf bayrischer Seite fertiggestellt werden." Nunmehr stünden lediglich noch das Befestigen von Banketten auf Eichenbühler Gemarkung sowie eine beiderseitige Beschilderung des Radwegs an. Auf Hardheimer Seite spiele man zusätzlich mit dem Gedanken, separate Hinweistafeln für Sehenswürdigkeiten, etwa im Bereich des Haselwehrs oder dem Hofgut Breitenau, zu platzieren.
Doch ging es nicht ohne Probleme: Wohl wurde Ende 2014 die Brücke über die Erfa im Bereich der Tierkörperbeseitigungsanstalt eingelassen - doch zog die baldige Insolvenz des ausführenden Unternehmens diverse Probleme an Land, vor allem "zeitliche Verzögerungen", so Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Pittner (Oberamtsrat der Bauleitung Buchen des Regierungspräsidiums Karlsruhe). Weiterhin war eine fehlende Absicherung der Seitenteile zu verzeichnen, wobei das der Vergangenheit angehört: Hans-Jürgen Pittner merkt an, dass man inzwischen Stützgeländer in den bestehenden Fachwerkrahmen einließ; es war lediglich "eine längere Lieferdauer" zu verzeichnen.
Nach Lösungen verlangte auch die Tatsache, dass ein Teil des Wegs über das Gräflich Ballestrem’sche Areal führt, doch kam man hier laut Bernhard Popp rasch auf einen Nenner, denn "die Gräfin zeigte sich sehr entgegenkommend, was sicher auch daran lag, dass sie der gesamten Thematik des Radwegs stets wohlwollend begegnete". Ohne das Zutun der Gräfin seien das letzte Teilstück und damit auch die komplette Streckenführung laut Popp "vermutlich nicht zu realisieren gewesen".
Auch interessant
Seitens der Gemeinde Eichenbühl habe man insgesamt 1.405.000 Euro investiert, wobei das erste Teilstück 1.055.000 Euro kostete und die Fortsetzung bis zur Landesgrenze auf 350.000 Euro kam. Auf badischer Seite war nicht die Gemeinde Hardheim, sondern das Regierungspräsidium Karlsruhe als Bauherr verantwortlich; die Gesamtkosten summieren sich auf 650.000 Euro: Der Abschnitt zwischen Lindenmühle und ZtN-Areal entstand für 150.000 Euro, während die Strecke zwischen der ZtN und der Landesgrenze 500.000 Euro kostete.
Bereits in Kürze soll ein Termin für ein "Einweihungsfest" bekanntgegeben werden. Darauf freut sich auch die IG "Mühlenradweg Erftal", deren Vorsitzender Manfred Böhrer zunächst aber auf den morgigen Sonntag blickt, wo man die "Rummelsekerb" in Eichenbühl besucht: "Das wird ein schönes Erlebnis, und man merkt dann vor allem auch, was unser Engagement bewirkt hat". Auch seine Mitstreiter Kurt Saffri und Edgar Farrenkopf zeigen sich zufrieden: "Unser jahrelanges, intensives Bemühen für den Radweg hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, wenn man das alles so sieht, was hier realisiert wurde", betont Edgar Farrenkopf, während sich Kurt Saffri "von der tollen Verbindung" angetan ist und zur Sprache bringt, dass man es "ohne Manfred Böhrer nie gepackt hätte".
Doch wie geht es jetzt mit der IG "Mühlenradweg Erftal" weiter? Das eigentliche Ziel der Bewegung hätte man ja mit der durchgehenden Verbindung ins Maintal erreicht. Hier aber lässt Manfred Böhrer die RNZ wissen, dass das Engagement weitergehen werde und man als weiteres Ziel den Radwegausbau zwischen Erfeld und Gerichtstetten zu forcieren gedenke.



