Kooperation "Heimatverein-Schule"

Restaurierten Webstuhl in Höpfinger Schule ausprobieren

Der Heimatverein Höpfingen hat einen Experten für die Restaurierung gefunden - Neues Domizil in der Höpfinger Schule

10.07.2017 UPDATE: 11.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Webermeister Wolfgang Hahnemann brachte den kleinen Webstuhl des Heimatvereins wieder auf Vordermann, wobei ihm die Höpfinger Schüler über die Schulter schauten. Der "Umzug" des Webstuhls von der Scheune in die Schule ist ein Gewinn für alle Seiten. Foto: Wendelin Böhrer

Höpfingen. (WB) Im Frühsommer waren auf einmal die beiden Webstühle des Heimatvereins, die mehr schlecht als recht in der Museumsscheune einen Unterschlupf gefunden hatten, wieder ein Thema. Die Spinnstube, ein Prunkstück für die Außenwirkung des Museums "Königheimer Höflein", hatte für den Bereich "Spinnstube" ein neues Mitglied geworben. Dadurch geriet auch wieder der Zustand der beiden Webstühle in den Fokus.

Silke Zilles - sie wohnt in Werbach - schloss sich der Höpfinger Spinnstube an, und ihr fiel der Zustand der beiden Webstühle ins Auge. Und wie es der Zufall so will: Sie kannte einen Experten, mit dem sie eine lange Freundschaft verbindet.

Manfred Hahnemann aus der Nähe von Groß-Umstadt war Webermeister und hat eine Ahnung von Webstühlen. Was lag für Birgid Ott, die Leiterin der Spinnstube, also näher, als die ersten Kontakte zu knüpfen. Manfred Hahnemann machte sich auf nach Höpfingen, begutachtete die beiden Webstühle, entwarf einen Restaurierungsplan für den kleineren Webstuhl, fertigte eine Aufgabenliste für die Schreinerarbeiten und machte sich einen Zeitplan, wie das Projekt "Webstuhl" für den Höpfinger Heimatverein zu realisieren war.

Den ersten Schritt zur Umsetzung leistete Birgid Ott. Das Anliegen wurde mit dem Vorsitzenden und Bürgermeister Adalbert Hauck diskutiert und nach einem positiven Bescheid des Vorstands wurde der Bauhof der Gemeinde aktiv. Er erlöste die beiden Webstühle aus dem Scheunendasein und brachte sie in die Schule. Jetzt standen sie im Rampenlicht.

Das große Exemplar wird in der Schule verbleiben und den Bogen vom Einst ins Heute spannen. Der kleinere Webstuhl soll so hergerichtet werden, dass er "reisetauglich" und transportierbar wird. Das Fundament dafür legte Hausmeister Frieder Kuschel. Er ergänzte die fehlenden Teile, und so wurde das "gute Stück" wieder bereit, seine alten Funktionen zu übernehmen.

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Manfred Hahnemann stellte schnell fest: Der Webstuhl war eigens für kleine Personen und kleine Räume gebaut worden. Er nimmt an, dass durchaus auch Kinder an diesem Gerät gearbeitet haben könnten. Also was lag näher, als den Arbeitsplatz für heutige Zeiten so zu verändern, dass auch größere Personen dort arbeiten können.

Der Webstuhl hat eine Webbreite von rund 50 Zentimeter, und darauf lassen sich Webstücke von 46 Zentimeter Breite fertigen. Damit die 320 Fäden "aufgefädelt" werden konnten, wurde der Webstuhl in den Schulgang gestellt. Dort war für Webermeister Hahnemann Platz, seine Restaurierungsarbeiten zu vollenden. In den nächsten Tagen wird der Webstuhl wieder funktionstüchtig sein. Und wenn er schon in der Schule steht, wird damit der Bereich Kooperation "Heimatverein-Schule" um einen weiteren Mosaikstein bereichert.

Zufälle und die Initiativen wie die von Birgid Ott lösen manches Problem auf überraschende Weise, denn die "Zukunft der Webstühle" lagen dem Verein schon lange schwer im Magen.

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