Buchen

Kirchenentwicklung bis 2030 selbst in die Hand nehmen

Die Fachgruppen nehmen ihre Arbeit auf und suchen Mitmacher. Die Auftaktveranstaltung ist am 20. Januar.

23.12.2023 UPDATE: 25.12.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 35 Sekunden
Dekan Johannes Balbach (r.) und Christian Richter hoffen auf rege Beteiligung: Es werden Mitstreiter für das Projekt Kirchenentwicklung 2030 gesucht. Foto: Tanja Radan

Buchen. (tra) Im Prozess der Kirchenentwicklung 2030 für die neue Pfarrei St. Oswald Buchen wurde ein bedeutsamer Meilenstein erreicht: Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und die Fachgruppen – die das Herzstück des Prozesses vor Ort sind – werden im Januar mit ihrer Arbeit beginnen.

"Das Ziel der Fachgruppen ist es, Kirche wieder für die Menschen attraktiv zu gestalten und sich zu fragen, wie man Menschen wieder für die Botschaft Jesu interessieren und begeistern kann", erklärte Dekanatsreferent und Projektkoordinator Christian Richter, der gemeinsam mit Dekan Johannes Balbach am Dienstag in einem Pressegespräch den aktuellen Stand des Prozesses vorstellte. "Jede Fachgruppe erarbeitet für ihren Bereich Ideen, wie sie zukünftig Kirche leben will."

Nun werden Mitstreiter gesucht, die sich in den 26 Fachgruppen einbringen. Die stolze Zahl zeigt, wie vielfältig Kirche und wie umfangreich ihr Wirken ist. Um jedem pastoralen Feld die nötige Aufmerksamkeit geben zu können, haben sich die Koordinatoren entschieden, möglichst feingliedrig vorzugehen. Alle Bereiche der Pastoral – vom Sonntagsgottesdienst bis zur Arbeitnehmerpastoral – sollen so umfangreich wie möglich weiterentwickelt werden. "So kann spezifisch gearbeitet und in die Tiefe gegangen werden", informiert Dekan Balbach.

Und das sind die 26 Fachgruppen: Arbeitnehmerpastoral, Bildungspastoral/Erwachsenenbildung, diakonische Pastoral, Ehrenamt, Familienpastoral/Paarpastoral, Formen der Begegnung/Koinonia, Gottesdienstformen/Liturgie, Gruppen und Verbände, Initiationssakramente, Jugendpastoral, Kindergartenpastoral, Kirchenmusik, Krankenpastoral, Kultur/Kunst und Kirche, Notfallseelsorge, Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation, Ökumene, Pfarrbüros, Schulpastoral, Seelsorge für und mit Menschen mit Behinderung, Seniorenpastoral, Spiritualität, Trauerpastoral/Beerdigungen, Wallfahrt, Verkündigung/Glaubensweitergabe und Zielgruppenpastoral.

Jeder, der sich angesprochen fühlt und in den Fachgruppen mitwirken möchte, ist willkommen. Die Auftaktveranstaltung für alle Interessenten findet am Samstag, 20. Januar, von 8.30 bis 13 Uhr unter dem Titel "Kirche neu denken – den Auftakt mitgestalten" im Pfarrheim in Hardheim statt.

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"Für die meisten Fachgruppen konnten bereits Moderatoren, die die Gruppen begleiten, gefunden werden. Nun werden Menschen aus allen fünf Seelsorgeeinheiten gesucht, die mitmachen und sich einbringen. Eine Gruppe sollte in Sachen Alter bunt gemischt sein und aus fünf bis zehn Personen bestehen, die fest mitarbeiten", erklärt Balbach. Wie oft Gruppentreffen stattfinden, entscheidet jede Gruppe selbst. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen und gehen dann an den beschließenden Ausschuss.

Die ständigen Mitglieder sind für eine Fachgruppe natürlich essenziell. Darüber hinaus ist es jedoch auch möglich, sich punktuell mit seinen Ideen einzubringen – so ist es möglich, auch einmalig zu einer Sitzung zu kommen oder sich online einzubringen. "Dazu wird eine Plattform im Internet freigeschaltet, die zum Lesen und zur Beteiligung durch Kommentare einlädt", erläutert Christian Richter. "Die Ideen und Gedanken der Gläubigen sind wichtig, weil nur sie wissen, was sie suchen." Durch das Projekt Kirchenentwicklung 2030 soll Kirche innovativ weiterentwickelt werden und sich an den Menschen, die in der Region leben, ausrichten.

"Es gilt, den Blick zu weiten, zu öffnen und zu schauen, was die Menschen brauchen", informiert Dekanatsreferent Richter. Als Beispiel nennt er die Trauerpastoral: "Trauerpastoral erleben wir aktuell vor allem als Beerdigung. Nun kann man schauen, wie man Trauernde am besten begleitet und wie man ihnen bei Bedarf auch caritativ unter die Arme greifen kann."

Angesprochen werden sollen Menschen, die sich der Kirche zugehörig fühlen, aber auch Menschen, die sich von der Kirche abgewandt haben, sich aber für kirchliche Themen interessieren und von der Kirche Engagement erwarten. Zudem sollen auch Angebote intensiviert werden, die allen offenstehen wie z. B. Angebote im Krankenhaus oder bei Notfällen. "Der Blick soll weit über die Gläubigen hinausgehen und Menschen anderer Konfessionen oder die mit der Kirche einfach nichts zu tun haben, einbeziehen. Es geht um Hilfestellung und Unterstützung für alle", unterstreicht Johannes Balbach.

Beim Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030 geht es darum, Kirche neu zu gestalten. Bedeutet das auch, dass Gläubige künftig auf lieb gewonnene Traditionen verzichten müssen? Das wird nicht der Fall sein, wie Christian Richter versichert: "Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation zu finden." Und Dekan Balbach ergänzt: "Traditionen, die weiter tragen, werden mitgenommen. Weiterentwicklung heißt nicht, dass alles Gegebene falsch ist."

Info: Die Kontaktdaten der Projektkoordinatoren: Johannes Balbach (Tel. 06281/52130, dekan@kdmb.de); Christian Richter (Tel. 06281/562457, dekanatsreferent@kdmb.de); Birgit Neubauer (Tel. 0170/3466094, birgit.neubauer@kdmb.de). Weitere Infos zur Kirchenentwicklung 2030 sowie den Fachgruppen gibt es unter www.kdmb.de/ke2030.

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