Finanzdecke der Pfarrgemeinde ist ist kurz
Walldürn. Schuldendienst drückt an allen Ecken und Enden. Die Turmsanierung in St. Marien steht auf der Tagesordnung

Der Doppelhaushalt 2012/2013 wurde vom Erzbischöflichen Ordinariat genehmigt. Er weist eine Deckungslücke von 100 000 Euro auf, die nur durch einen Ausgleich zu Lasten der momentan noch vorhandenen Rücklagen in Höhe von 231 248 Euro Ende des Jahres 2011 ausgeglichen werden kann. Somit schreibt die Pfarrgemeinde tief-rote Zahlen, bedingt durch einige nicht vorhersehbare Faktoren. Es gelte, unverzüglich zu handeln und sinnvolle Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Haupteinnahmequellen des Doppelhaushalts 2012/2013 seien wiederum die Schüsselzuweisungen (315.000) sowie die Mittel aus dem Ausgleichsstock (25.000 pro Jahr). Auf der Ausgabenseite finanziell ganz gravierend zu Buch schlagen vor allem die Darlehen zum Umbau- und Sanierungsmaßnahme "Pfarrhaus/Gemeindehaus" in Höhe von ursprünglich 800.000 Euro (aktuell 765.889), die den Haushalt jährlich mit 50.000 Euro belasten. würden.
Helmut Hotzy als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates nahm ferner Stellung zum Haushalt. Schwerpunktmäßig ging er auf die Umbau- und Sanierungsmaßnahme Pfarrhaus/Gemeindehaus ein, bei der sich die Gesamtbaumaßnahme auf 5.040.000 Euro belaufen habe, von denen 3.690.000 Euro über die Erzdiözöse Freiburg finanziert worden seien, während die Pfarrgemeinde 1,35 Millionen Euro in die Baufinanzierung eingebracht habe, wobei hierfür ein Darlehen über 800.000 Euro aufgenommen wurde.
Im Doppelhaushalt sei noch der Teilbereich Elfenbeinmuseum mit 80.000 veranschlagt. Im Haushalt 2012 sei der Verkauf des kircheneigenen Gebäudes in der Hauptstraße 18 auf der Einnahmenseite ausgewiesen. Neben dem Umbau des Pfarrhauses sei ferner noch die Generalsanierung des Kindergartens "St. Georg" und die Einrichtung von zwei Krippengruppen mit Gesamtkosten von 275.000 Euro erfolgt. Diese seien zu 82 Prozent von der Stadt und zu 18 Prozent aus Kirchenmitteln getragen worden.
Nach diesen großen Investitionsmaßnahmen der vergangenen Jahre stehe nun eine Haushaltskonsolidierung durch drastische Sparmaßnahmen an, wobei man intensiv nach Einsparungsmöglichkeiten suche. Der Schuldendienst binde große Haushaltsmittel und erfordere eine restriktive Haushaltsführung, auch sei das Spendeneinkommen rückläufig. Um auch den künftigen Aufgaben gewachsen zu sein, sei deshalb eine Analyse des Haushaltes und die Durchleuchtung sämtlicher Ausgabenposten erforderlich, um Einsparungen zu erzielen zu können. Hierzu sei noch für Frühjahr 2013 ein Gespräch des Stiftungsrates mit dem Ordinariat und der Verrechnungsstelle anberaumt.
Helmut Hotzy betonte, dass die großen Investitionen der vergangenen Jahren dringend erforderlich gewesen seien für die Weiterentwicklung der Kirchengemeinde. Damit sei Vermögen erhalten und geschaffen worden.
Als dringende Investitionsmaßnahme zeichnen sich ab: die Instandsetzung der Außenanlage und des Glockenturmes der Kirche "St. Marien" (Gesamtkosten 45 000 Euro). Die Finanzierung gehe über den Ausgleichstock der Erzdiözese, ein Darlehen der Kirchengemeinde und Eigenmittel über den Förderverein.
Weitere "Baustellen" sind: die Sanierung der Mauer in der Burgstraße und des Verbindungsweges zwischen Wallfahrtsplatz und Sandgasse (42.000 Euro), die Einrichtung einer Kleinkindergruppe (Krippengruppe) in St. Marien ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 (43.000 Euro). In den katholischen Kindergärten stünden dann 30 Krippenplätze zur Verfügung. Für spätere Haushaltsjahre sei noch die Generalsanierung des Kindergartens "St. Marien" ins Auge zu fassen.
Der Haushaltsplan für die Jahre 2012 und 2013 sowie die Jahresrechnung 2011 und 2011 können vom 4. bis zum 18. März während der Öffnungszeiten des Pfarrbüros eingesehen werden.