Buchen

Die Schulen "planen ins Ungewisse hinein"

Die Jakob-Mayer-Grundschule und die Baulandschule Hettingen werden für die Ganztagsbetreuung fit gemacht.

06.09.2023 UPDATE: 06.09.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
An der Hettinger Baulandschule stehen ebenfalls Umbaumaßnahmen an.

Buchen. (rüb) "Wir stehen vor einer riesengroßen Herausforderung", unterstrich Anne Rottermann, Fachdienstleiterin Kindergärten und Schulen, am Montag in der Gemeinderatssitzung im Alten Rathaus.

Der ab 2026 geltende Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder stellt viele Kommunen vor Probleme. Noch sind viele Fragen offen: Wie gestaltet sich die Finanzierung? Gibt es ausreichend Betreuungskräfte? Und besteht im ländlichen Raum überhaupt eine entsprechend große Nachfrage? "Wir planen ins Ungewisse hinein", betonte Bürgermeister Roland Burger. Da die Stadt nicht darauf warten könne, bis alle diese Fragen beantwortet sind, bemüht sie sich nun, zunächst einmal die baulichen Voraussetzungen zu schaffen.

Um an der Jakob-Mayer-Grundschule Raum für die Nachmittagsbetreuung zu schaffen, wird das Hauptgebäude (Foto) abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Fotos: Rüdiger Busch

Diese Voraussetzungen sind an der Wimpina-Grundschule Buchen und an der Grundschule Hainstadt bereits gegeben. An der Jakob-Mayer-Grundschule Buchen (siehe unten) und der Baulandschule Hettingen sind bauliche Maßnahmen zur Schaffung von Betreuungsplätzen vorgesehen. An der Grundschule Bödigheim und an der Nachbarschaftsgrundschule Götzingen sollen die bewährten kommunalen Betreuungsangebote fortgeführt werden.

In Hettingen soll ein überdachter Teil des Pausenhofs umgebaut werden. Diese neu entstehenden Räume für die Nachmittagsbetreuung sollen vor der Nutzung durch die Schule dem Kindergarten St. Odilia als Ausweichräume während dessen geplanter Sanierung zur Verfügung gestellt werden.

Anne Rottermann zeigte auf, dass der Rechtsanspruch ab dem Schuljahr 2026/27 zunächst für die Erstklässler gilt. In den Folgejahren wird der Anspruch Zug um Zug ausgeweitet, so dass ab dem Schuljahr 2029/30 jedes Grundschulkind in Deutschland Anspruch auf ganztägige Betreuung hat – und zwar für acht Zeitstunden pro Schultag und auch in den Ferien (maximal vier Wochen Schließzeit im Jahr).

Der Rechtsanspruch gelte aber nicht für eine bestimmte Schule oder eine bestimmte Kommune, verdeutlichte Anne Rottermann, sondern innerhalb des Landkreises. Im Gegensatz zur kostenlosen Ganztagsschule könnten für die Ganztagsbetreuung Gebühren verlangt werden.

Aktuell gibt es in Buchen eine Ganztagsgrundschule in offener Form (Wimpina-Grundschule) sowie fünf Halbtagsgrundschulen mit kommunalen Betreuungsangeboten (verlässliche Grundschule und flexible Nachmittagsbetreuung). Insgesamt sind aktuell zwar 42,5 Prozent der Buchener Grundschüler für ein Betreuungsangebot angemeldet. Der Großteil nutzt aber flexible Angebote für einzelne Tage oder nur eine Hausaufgabenbetreuung bis 14 Uhr. Eine komplette Ganztagsbetreuung (8 Stunden an 4 Tagen) nehmen nur 9 Prozent der Grundschüler in Anspruch.

Angesichts des Fachkräftemangels und der Kosten für die Betreuung – die zugesagten Fördergelder des Bundes werden bei Weitem nicht kostendeckend sein – wird die Stadt das erweiterte Angebot nicht an allen sechs Grundschulen installieren. So soll es die komplette Ganztagsbetreuung (8 Stunden/Tag, 5 Tage/Woche) zunächst nur an der Wimpina-Grundschule geben. Hierfür solle zu gegebener Zeit die Schulkonferenz angehört werden. Die Entscheidung liege aber in den Händen der Kommune, verdeutlichte Bürgermeister Roland Burger. "Anschließend schauen wir, wie sich der Bedarf entwickelt." Dann könnten auch die bestehenden Betreuungsangebote an der Jakob-Mayer-Grundschule, an der Baulandschule und an der Grundschule Hainstadt ausgebaut werden.

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