Bürgerinitiative: Geltendes Recht würde bei Deponierung in Buchen verletzt
Vortrag mit Dierk-Christian Vogt zum Betonmüll am 9. Februar im "Prinz Carl"

Die Deponie Sansenhecken. Symbolfoto: AWN
Buchen. (RNZ) Dierk-Christian Vogt spricht zum Thema "freigemessener schwachradioaktiver Bauschutt auf Deponien". Nach Ansicht der "Bürgerinitiative gegen Müllgeschäfte" (Bigmüg) stellt sich bei der jetzt anstehenden Stilllegung der Atomkraftwerke die Frage, ob die deutsche Praxis der Freigabe zu rechtfertigen ist, denn ohne Zweifel führt sie dazu, dass die Hintergrundstrahlung dauerhaft erhöht wird und damit zusätzliche Gesundheitsrisiken entstehen. Dies ist die Einschätzung von Wolfgang Neumann, einem Fachmann, der für die Grünen/EFA Fraktion im Europäischen Parlament ein entsprechendes Gutachten anfertigte. Er ist nur einer von vielen Fachleuten, die das Thema anders beurteilen, als es Umweltministerium, Kraftwerksbetreiber und das von ihnen beauftragte Ökoinstitut Darmstadt tun.
Folgt man Neumanns Einschätzung, so wird nach Auffassung der Bürgerinitiative - entgegen den Aussagen von Bürgermeister Burger und Landrat Achim Brötel - geltendes Recht verletzt, wenn schwachradioaktiver Bauschutt aus dem Kernkraftwerk Obrigheim auf Sansenhecken deponiert wird. Denn damit gäbe es ein Risiko, das angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse auch durch den Gesetzgeber neu zu beurteilen wäre.
Vor diesem Hintergrund wäre es nach Auffassung der Bürgerinitiative "wünschenswert, wenn die politisch Verantwortlichen der Region zusammen mit der engagierten Bürgerschaft Druck in Richtung der Entscheidungsträger aufbauen würden, um gemeinsam ein Umlenken zu erreichen. Ziel sollte dabei eine grundsätzlich sichere Lösung über Generationen hinweg sein. Die Frage nach dem Ort stellt sich dann erst an zweiter Stelle."
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Aus diesem Grund verfolgt die Bürgerinitiative das Ziel, auch den kritischen Stimmen Gehör zu verschaffen. Den Auftakt wird Dierk-Christian Vogt machen. Vogt ist Arzt und Mitbegründer der Schwieberdinger Bürgerinitiative, die sich gegen die Einlagerung von belastetem Bauschutt aus Neckarwestheim auf der dortigen Erddeponie "Am Froschgraben" wehrt. Vogt wird am Donnerstag, 9. Februar, um 19.30 Uhr im Hotel "Prinz Carl" vor allem aus ärztlicher Sicht das Thema beleuchten. Dabei nimmt er unter anderem das Zehn-Microsievert-Konzept ins Visier. Zu der Veranstaltung lädt die Bürgerinitiative auch die Stadt- und Kreisräte, Bürgermeister und Landrat sowie interessierte Bürger ein.



