Schulsozialarbeit wird immer wichtiger
Aufschlussreicher Bericht – Fachplanungen für Neubau der Eckenberghalle vergeben

Symbolfoto: dpa
Adelsheim. (bg) Einen umfassenden Einblick in die Schulsozialarbeit an der Martin-von-Adelsheim-Schule erhielt der Adelsheimer Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag. Die Diplom-Sozialpädagogin Stefanie Adrian informierte über die Vielschichtigkeit ihrer Einzelfallhilfen und offenen Angebote - von der Schülersprechstunde über das Training sozialer Kompetenzen bis hin zur Suchtprävention - und verdeutlichte die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit. Deren stetig gewachsene Bedeutung wurde auch vom Gemeinderat betont, der einstimmig die Verlängerung der Kooperationsvereinbarung für die Schulsozialarbeit mit dem Caritasverband für zwei Jahre beschloss. Außerdem vergab das Gremium erste Fachplanungsaufträge für den Neubau der Eckenberghalle.
Breiten Raum in der Gemeinderatssitzung am Montag im Rathaus nahm das Thema "Schulsozialarbeit an der Martin-von-Adelsheim-Schule" ein. Im Beisein von Konrektorin Margit Huth gab Stefanie Adrian einen Überblick über ihr breites Aufgabenspektrum in der Schulsozialarbeit, die als Angebot der Jugendhilfe dazu beitragen soll, junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung zu fördern und Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen und Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte bei der Erziehung und im Kinder- und Jugendschutz berät und unterstützt.
So bietet die Sozialarbeiterin, wie sie aufzeigte, Kindern und Jugendlichen Beratung und Hilfen in individuellen Problemsituationen an. Unter der Überschrift "Soziales Lernen " gehören Mobbing- und Suchtprävention ebenso zum Aufgabenspektrum wie das Training sozialer Kompetenzen und der gewaltfreien Kommunikation in Gruppen und Klassen. Im Bereich der offenen Angebote bildet die Sozialarbeiterin Streitschlichter aus. Die Kinder und Jugendlichen kommen mit einer breiten Vielfalt an Themen und Problemen zur Schulsozialarbeiterin, verdeutlichte Stefanie Adrian an Beispielen: "Das reicht vom Pausenhofstreit bis zu Lernschwierigkeiten und Problemen mit Lehrern, von belastenden Situationen in der Familie bis hin zu Mobbing und Sucht."
Mit Blick auf aktuelle Zahlen aus der Adelsheimer Gemeinschaftsschule, die derzeit 190 Grundschüler und 320 Schüler in der Sekundarstufe zählt, betonte die Sozialpädagogin die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit. Die Angebote würden rege wahrgenommen; im Schuljahr 2015/16 habe sie 211 Schülergespräche - vor allem mit Mädchen und Jungen aus den Klassen 5, 6 und 7 - sowie 62 Beratungskontakte mit Eltern verzeichnet. Der Beratungsbedarf steige.
Wie stellvertretende Schulleiterin Huth erklärte, sei Schularbeit "kein Anhängsel, sondern ein wesentlicher Baustein der schulischen und pädagogischen Arbeit." Die Sozialarbeiterin sei wichtige Ansprechpartnerin auch für Lehrer.
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Auch Bürgermeister Klaus Gramlich und Vertreter des Gemeinderat bekräftigten die Bedeutung der Schulsozialarbeit und statteten Stefanie Adrian Anerkennung für ihren Einsatz ab.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat anschließend die Verlängerung der Kooperation mit dem Caritasverband Neckar-Odenwald-Kreis für die Schulsozialarbeit um zwei Jahre bis zum 31. Juli 2019. Nach Abzug der Förderung durch Land und Landkreis verbleibt der Stadt ein Kostenanteil von rund 13.000 Euro.
Nachdem der Gemeinderat im Februar die Grundsatzentscheidung für den Ersatzneubau der Eckenberghalle in Adelsheim getroffen hat, müssen die Planung in den nächsten Monaten konkretisiert werden, sodass im Herbst 2017 die Förderanträge eingereicht werden können. Um ein endgültiges Planungskonzept erarbeiten zu können und konkrete Kostenberechnung zu erhalten, sind - neben der Beauftragung eines Architekten - diverse Fachplanungen erforderlich.
In der Sitzung am Montag ermächtigte der Gemeinderat die Verwaltung, die entsprechenden Verträge auf Basis der vorliegenden Angebote abzuschließen. Mit den Statik-Planungen (Honorar: 28.200 Euro) wird damit das Möckmühler Büro Wulle, Lichti und Walz beauftragt, mit der Elektro-Fachplanung (24.100 Euro) das Büro Wenntec in Fahrenbach, mit den Planungen für den Bereich Heizung/Sanitär/Lüftung (17.900 Euro) das Büro Miconsultec in Sinsheim und mit der Brandschutz-Planung (9 500 Euro) das Büro Denz in Schönbrunn. Die Planungen in Sachen "Bauphysik" soll die Schwäbisch Haller Bauphysik-Ingenieursgesellschaft rw erbringen; die Kosten hierfür liegen noch nicht fest.
Ausgehend von der vorläufigen Kostenschätzung des Architekturbüros Nohé von insgesamt 4,370 Millionen Euro für das Neubau-Projekt sind für die Erstellung der Planunterlagen einschließlich Kostenberechnung im Haushalt 2017 insgesamt 200.000 Euro eingeplant.



