Billigheim

Der letzte Bauabschnitt naht

Ortsdurchfahrt Sulzbach fast fertig - "Schlossbrückle" und Mehrgenerationenplatz Waldmühlbach Themen im Gemeinderat

28.09.2017 UPDATE: 29.09.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 35 Sekunden

Am Kreuzungspunkt Billigheimer-/Hauptstraße in Sulzbach endet in wenigen Tagen der fertiggestellte dritte und beginnt der noch auszuführende vierte Bauabschnitt der Großbaustelle Ortsdurchfahrt. Foto: Ursula Brinkmann

Von Ursula Brinkmann

Allfeld. Das "Brückle im Schlossgarten" macht einigen Billigheimern Sorgen, und das auch schon länger. Es gleiche einem Stolperplatz, der älteren Menschen und solchen mit Kinderwagen nicht zuzumuten sei, monierte eine Zuhörerin zu Beginn der Gemeinderatssitzung, die in der Sport- und Festhalle Allfeld abgehalten wurde. Die historische steinerne Brücke führt über die Schefflenz. Eine Veränderung sei wegen des Denkmalschutzes derzeit nicht vorgesehen, so Bürgermeister Martin Diblik. Von Seiten der Gemeindeverwaltung annehmen wolle man sich dem Kriegerdenkmal in Billigheim (nach dem ebenfalls von Bürgern nachgefragt wurde), beziehungsweise man sei dran wie bei den Hochwasserschutzmaßnahmen in der Allfelder Bachstraße. Außerdem wurde der Stand der Bauvoranfrage bezüglich möglicher Standorte für ein Jugendhaus in Sulzbach nachgefragt, die im Landratsamt bearbeitet wird.

Eine vom Hochwasser weggerissene Brücke in Allfeld war am Ende der Sitzung unter "Fragen und Anregungen" (durch den Gemeinderat) Gesprächsgegenstand. Die Verwaltung will die Wiederherstellung dieser Brücke im Bereich der ehemaligen Tankstelle in die Beratungen zum Haushaltsentwurf 2018 einbringen.

Ausführlich thematisiert wurde ein Tagesordnungspunkt, der sich mit den Baumaßnahmen an der Ortsdurchfahrt von Sulzbach befasste. Oswald Gehringer und Marco Rieß vom Ingenieurbüro Sack & Partner (Adelsheim) informierten über den Stand der in vier Bauabschnitte unterteilten Sanierung: "Anfang Oktober stellen wir den zweiten und dritten Bauabschnitt fertig." Nach erfolgreicher Abnahme können die Arbeiten am vierten und letzten Abschnitt zwischen der Einmündung der Billigheimer in die Hauptstraße und der Tankstelle am nördlichen Ortsausgang beginnen. Diese rund 250 Meter sollen wiederum in zwei Unterabschnitte geteilt werden - der Witterung wegen. Man hoffe aber, bis Weihnachten mit den Kanälen und dem Wasserleitungen "durch" zu sein und verwies darauf, dass man dem Bauzeitplan aktuell drei Wochen voraus sei.

Nicht alles aber ist plan- und berechenbar. Das zeigte die Vorlage an den Gemeinderat, in der es um 2000 Tonnen Aushub und Kosten in Höhe von rund 90.000 Euro ging. Welches Material wo entsorgt werden könne, ob ein Zwischenlager möglich sei, ob so etwas nicht Gegenstand der Ausschreibung sein und man das Ganze nicht dem Bauunternehmen überlassen könne, das und mehr fragten die Räte sich, die Verwaltung und die Ingenieure. Nach einer Stunde stimmten die Gemeinderäte schließlich bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung dafür, die Entsorgung von 2000 Tonnen Aushub an die Firma Leonard Weiss zu vergeben und ermächtigte (bei zwei Gegenstimmen) die Verwaltung zur Entsorgung des restlichen Aushubmaterials.

Auch interessant
Billigheim: Konstante Kindergartenbeträge trotz Verdopplung der Schulden
: Bürgermeister Berberich strebt dritte Amtszeit in Billigheim an
Unwetterschäden 2016: Minister Hauk verspricht Billigheim jetzt Hilfe

Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen, aber ohne weitere Aussprache wurden sieben Gewerke für den Mehrgenerationenplatz in Waldmühlbach vergeben. Zu ihrer Summe in Höhe von 133.000 Euro kommen Ingenieurleistungen für 24.000 Euro. Einstimmigkeit herrschte bei den anderen Tagesordnungspunkten. Sie hatten die Vergabe von Ingenieurleistungen an das Büro Schmidt aus Allfeld zum Inhalt, die am Anbau des Feuerwehrgerätehauses in Katzental für 15.000 Euro zu machen sind sowie weitere Ingenieurleistungen zur Erschließung des Baugebiets Schafgraben Haagen III an das Ingenieurbüro IFK-Ingenieure in Mosbach; hier beträgt der Kostenumfang rund 65.000 Euro.

Zur Kenntnis nahm man, dass die durch den Starkregen beschädigte Friedhofsmauer neben der Leichenhalle in Billigheim neu errichtet werden muss. Es liegt (nur) ein Angebot von der Firma Mackmull aus Elztal in Höhe von 45.000 Euro vor. 30.000 Euro werden durch eine Versicherung abgedeckt, so dass für die Gemeinde ein Eigenanteil von 15.000 Euro bleibt, dem der Rat einmütig zustimmte.

In zwei Tagesordnungspunkten beschäftigte ihn ein Vorhaben, das im Ortsteil Sulzbach in der Nelkenstraße umgesetzt werden soll. Es handelt sich dabei um eine "Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen", kurz TigeR genannt. Dies ist ein vom Neckar-Odenwald-Kreis begleitetes Modell der Kinderbetreuung. Tagesmütter und -väter betreuen ihre Tagespflegekinder derzeit meist bei sich zu Hause. Fünf TigeR-Plätze gibt es bisher, neun sollen es ab November sein. Die Gemeinde Billigheim ist an den Kosten mit einer Platzpauschale und Sachkosten in Höhe von 140 Euro pro Kind und Monat beteiligt.

Für das laufende Haushaltsjahr (Monate November und Dezember) entstehen nun Mehrkosten von 1120 Euro. 2018 betragen die Kosten 15.120 Euro, doch ist mit einer Förderung durch das Regierungspräsidium zu rechnen. Damit hätte die Gemeinde maximal 3600 Euro selber zu tragen. Dem stimmte der Gemeinderat zu, ebenso erteilte er sein Einvernehmen zur erforderlichen Nutzungsänderung des Gebäudes.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.