Amorbach

Tätern gelingt nach Sprengung von Geldautomat die Flucht

Unbekannte haben in Amorbach einen Geldautomaten gesprengt. Der Schaden an der Bankfiliale ist immens, die Täter flüchteten – das LKA ermittelt.

25.07.2025 UPDATE: 25.07.2025 12:20 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Nach der Sprengung eines Geldautomaten in der Amorbacher Filiale der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg in der Schneeberger Straße am frühen Freitagmorgen sicherten Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts Spuren am Tatort. Foto: Ralf Scherer

Von Ralf Scherer

Amorbach. Unbekannte haben am frühen Freitagmorgen einen Geldautomaten in der Amorbacher Filiale der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg in der Schneeberger Straße gesprengt. Durch die Wucht der Detonation wurde gegen 3.30 Uhr der Vorraum der Bankfiliale fast vollständig zerstört. Auch die dahinterliegenden Geschäftsräume im Erdgeschoss und in der darüberliegenden Etage wurden stark beschädigt. Zwischen den beiden Stockwerken ist an der Giebelseite des Wohn- und Geschäftshauses ein Riss im Außenputz deutlich zu sehen. Ob die Explosion die Statik des Gebäudes beeinträchtig hat, müssen nun Sachverständige klären. Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Amorbach, Schneeberg und Kirchzell verhinderten, dass Flammen aus dem Vorraum der Bankfiliale auf andere Gebäudeteile übergriffen. Gegen 9 Uhr am Morgen rollten die Feuerwehrleute ihre Schläuche wieder zusammen und beendeten den Einsatz.

Zu diesem Zeitpunkt waren neben Beamten der Polizeiinspektion Miltenberg längst auch Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts vor Ort, die in weißen Overalls Spuren sicherten sowie Nachbarn und Mitarbeiter der Bank befragten, um Hinweise auf die Täter zu finden. Wer für die Sprengung verantwortlich sein könnte, ist zurzeit noch völlig unklar. Anwohner haben laut Polizeiangaben von einem lauten Knall und von Tatverdächtigen berichtet, die in einem weißen Fahrzeug geflüchtet sind. Um wie viele Personen und welchen Fahrzeugtyp es sich handelt, teilte das Landeskriminalamt bisher nicht mit. Eine Großfahndung blieb zunächst erfolglos.

Ob es den Tätern gelungen ist, Bargeld aus dem gesprengten Automaten zu erbeuten, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Auf Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung baten die Verantwortlichen der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg um Verständnis, dass sie dazu "aus ermittlungstechnischen Gründen derzeit keine Auskunft geben können". Welchen Sprengstoff die mutmaßlichen Räuber für ihre Tat verwendet haben, wollen die Ermittler in den kommenden Tagen im Rahmen einer kriminaltechnischen Untersuchung herausfinden.

Verletzt wurde durch die Detonation niemand. Vorsorglich waren trotzdem Rettungskräfte des BRK vor Ort. Den Sachschaden an dem Gebäude bezifferte die Raiffeisen-Volksbank Miltenberg "auf eine Summe im sechsstelligen Bereich." Durch den Vorfall ist der Geschäftsbetrieb in Amorbach aktuell beeinträchtigt. Kunden können die Geldautomaten in Kirchzell, Weilbach und Kleinheubach nutzen. Um auch in Amorbach eine schnelle Versorgung mit Bargeld anbieten zu können, steht ab Samstag der Geldautomat der Sparkasse auch den Kunden der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg kostenfrei zur Verfügung.

In der Region ist es innerhalb weniger Monate der zweite Vorfall dieser Art. Am 26. Februar hatten dunkel gekleidete Männer ebenfalls gegen 3.30 Uhr am frühen Morgen den Geldautomaten im "Drive-in" der Volksbank Franken in der Otto-Hahn-Straße in Walldürn gesprengt und das Gebäude völlig zerstört. Mit ihrer Beute konnten sie allerdings nichts anfangen. Der Geldautomat war mit einer Farbkartusche bestückt, welche die Banknoten nach der Explosion eingefärbt und damit wertlos gemacht hat. Die Täter flüchteten mit einer schwarzen, hochmotorisierten Limousine. Trotz sofort eingeleiteter Großfahndung fehlt von ihnen bis heute jede Spur.

Ort des Geschehens

Info: Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt in München unter der Telefonnummer 089/12120 entgegen.

Geborstene Scheiben, zerfetzte Rollläden, eine rauchgeschwärzte Fassade und ein Riss im Außenputz: Die Spuren der Detonation sind im Erdgeschoss deutlich zu sehen. Foto: Ralf Scherer
Dieser Artikel wurde geschrieben von:
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.