Adelsheim/Osterburken

Bürgerinitiative "BI 780 Frankenbahn" übt Kritik an Plänen

"Mit diesem Fahrplan erreicht die Bahn die Pendler nicht" - Gegen Abwertung der Haltestellen in Adelsheim und Osterburken

17.11.2019 UPDATE: 18.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Bahn auf der Frankenbahn-Strecke Osterburken-Würzburg. Foto: Helmut Frodl

Adelsheim/Osterburken. Zum Fahrplanwechsel der Frankenbahn im Dezember wendet sich die Bürgerinitiative "BI 780 Frankenbahn" mit einem Schreiben an Verkehrsminister Hermann sowie die Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Wahlkreise Heilbronn, Neckarsulm und Neckar-Odenwald-Kreis. Ralph Gaukel, Mitglied im Lenkungskreis der BI, fasst den Inhalt des Schreibens zusammen:

"Im September 2007 hat sich in Züttlingen die ,Bürgerinitiative BI 780 Frankenbahn’ gegründet, nachdem zwischen 2005 bis 2007 schleichend die Regionalisierungsmittel für den ÖPNV durch das Land Baden-Württemberg gekürzt wurden. So wurden die Zugverbindungen von Neudenau Richtung Heilbronn und in der Gegenrichtung montags bis freitags in der Zeit wo der Berufspendler oder Schüler auf ein vernünftiges Zugangebot angewiesen sind, von ehemals 26 auf 15 Zugverbindungen täglich gekürzt.

Eigentlich wollte sich die ,BI 780 Frankenbahn‘ bereits auflösen, wenn mit dem neuen Verkehrsvertrag auch auf der Frankenbahn Verbesserungen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 kommen – dies ist nach unserer Ansicht leider nicht der Fall! Wir begrüßen ausdrücklich die Einführung eines Stundentaktes von 5 bis 23 Uhr der Regionalzüge von Abellio und der Regionalexpresszüge von GoAhead.

Uns sind nach Veröffentlichung des Fahrplans viele Ungereimtheiten aufgefallen, die zu Anträgen geführt haben. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg hatte unserer BI versprochen, uns im zweiten Quartal erste Fahrplanentwürfe zukommen zu lassen. Dabei hätten wir die Ungereimtheiten viel früher entdecken können. So hätten die jetzt entstehenden Probleme verhindert werden können. Leider haben wir auch nach mehrmaligem Nachfragen keine Informationen aus Stuttgart erhalten.

Hier die dringlichsten Anliegen der BI:

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> Die Haltestellen Adelsheim, Sennfeld, Roigheim usw. sind im neuen Fahrplan nur noch Bedarfshalte. Das ist für uns ein Unding. Vor allen Dingen für unsere Schulstandorte an der Strecke, Adelsheim, Osterburken und Möckmühl. Diese Halte müssen zum Fahrplanwechsel wieder in Regelhalte umgewandelt werden!

> Wir fordern mindestens einen weiteren Regionalzug zwischen 6 und 7 Uhr, um Pendler und Schüler besser zu befördern.

> Um die Pendler von der Straße auf die Schiene zu bringen, fordern wir weitere Verbindungen zum Schichtbeginn des Audi-Werks mit Halt an den Haltestellen Neckarsulm-West und Nord.

> Einige, bisher bis Heilbronn durchgebundene Pendlerzüge am Morgen, enden künftig in Bad Friedrichshall. Demnach müssen die Pendler und Schüler in überfüllte Stadtbahnzüge oder Regionalexpresszüge umsteigen. Eine massive Verschlechterung des Ist-Zustandes.

> Auch die Halte an der Haltestelle Heilbronn-Sülmertor mit der Dualen Hochschule und dem Technischen Schulzentrum werden in den Morgenstunden teilweise gestrichen.

Durch die weitere Zunahme des Güterverkehrs auf der Frankenbahn halten wir es für dringend notwendig, den zweigleisigen Ausbau zwischen Möckmühl und Züttlingen, der seit 1945 besteht, umzusetzen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Reinhart hatte dies bei der Demofahrt 2018 in Lauda als wichtigste Aufgabe auf der Strecke bezeichnet. Auch der Verkehrsminister Hermann hatte dies beim ÖPNV-Gipfel im Landratsamt in Mosbach im Herbst 2018 als außerordentlich wichtig bezeichnet. Beide Vertreter der Stuttgarter Regierungskoalition hatten die Umsetzung zeitnah versprochen. Leider ist hierzu aus Stuttgart nichts mehr zu hören.

Durch die Eingleisigkeit kommt es in allen erdenklichen Verkehrszeiten regelmäßig zu Verspätungen im Personenverkehr, da die Trasse durch Güterzüge belegt wird.

Fazit: Mit diesem Fahrplan wird es nicht gelingen, die Pendler von der Straße auf die Schiene zu bringen! Wir befürchten das Gegenteil. In Zeiten des Klimawandels, mit der wichtigen Aufgabe des nachhaltigen Umbaus der Mobilität, wird unsere ländliche Region vernachlässigt."

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