Adelsheim

SVA geht einer ungewissen Zukunft entgegen

Fünf wesentliche Positionen konnten auch bei Jahreshauptversammlung nicht besetzt werden. Eine Task-Force wurde gegründet.

28.09.2022 UPDATE: 28.09.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Ralf Remmler (2. v. l.) wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des SVA mit dem prestigeträchtigen Ehrenamtspreis des DFB ausgezeichnet.

Adelsheim. (pm) Die Jahreshauptversammlung des SV Germania Adelsheim (SVA) stand ganz im Zeichen einer ungewissen Zukunft. Einer Zukunft, die in sechs Wochen eine dramatische Wendung nehmen kann. Doch bevor der Vorstandsvorsitzende die Bombe platzen ließ, lauschten die rund 40 anwesenden Vereinsmitglieder den Berichten eines Vereins, der im Grunde gut dasteht.

Mit 756 Mitgliedern ist der SVA der mitgliederstärkste Verein in Adelsheim, auch in finanzieller Hinsicht steht der Verein gut da. 2021 erwirtschaftete man ein positives Ergebnis von 8100 Euro, und wenn man die Schulden abzieht, steht immer noch ein sattes Plus auf der Haben-Seite. Der Verein ist Eigentümer von zwei Sportplätzen und eines Vereinsheims, das während der Coronakrise grundlegend saniert wurde.

Im vergangenen Jahr hat der Verein eine neue Darts-Abteilung gegründet, außerdem hat er im vergangenen Jahr fast 100 neue Mitglieder gewonnen. Mann und Frau können beim SVA neben Fußball auch Volleyball und Tischtennis spielen, es gibt Pilates, Turnen, Leichtathletik, Dart, Funktionsgymnastik und Kinderturnen für die Altersstufen von eins bis 14 Jahren. Also ein breites Sportangebot von Jung bis Alt. Und all das floriert.

Neben diesen erfreulichen Berichten stand noch ein besonderes Highlight auf dem Programm: Der Vorsitzende des Fußballkreises Buchen, Horst Saling, ehrte den Vorstandsvorsitzenden Ralf Remmler mit dem prestigeträchtigen DFB-Ehrenamtspreis. Gleichzeitig wurde der Geehrte in den "Club 100" des DFB aufgenommen. Bei diesem Preis werden langjährige Tätigkeiten und Verdienste für das Ehrenamt vom DFB ausgezeichnet.

Aber all diese an sich erfreulichen Nachrichten wurden überschattet vom Mangel an ehrenamtlichen Personen in allen Bereichen und insbesondere im Vorstand. So merkte Remmler beim Tagesordnungspunkt "Neuwahlen" dann auch an: "Eigentlich gehe ich ungern in Neuwahlen für den Vorstand, ohne zu wissen, wer die frei werdenden Ämter besetzt. Aber heute ist das der Fall. Es gibt fünf Ämter, die es zu besetzen gilt, und seit einem Jahr versuchen wir, hierfür Nachfolger zu finden. Bis heute haben wir nur Absagen kassiert."

Auf die Frage an die anwesenden Vereinsmitglieder, ob sich aus diesen Reihen jemand findet, der diese Ämter übernehmen würde, hob niemand die Hand. Und so blieb Ralf Remmler nichts anders übrig, als einen Plan B vorzuschlagen: Eine Task-Force soll innerhalb eines bestimmten Zeitraums Personen für diese Ämter finden. Die Idee der Task-Force ist es, eine breitere Masse im Verein zu erreichen, um somit auf die durchaus kritische Situation aufmerksam zu machen.

Bürgermeister Wolfram Bernhardt erklärt sich spontan bereit, dieser Task-Force anzugehören, und nannte als Deadline den 6. November dieses Jahres. Als weitere Personen, die sich im Rahmen dieser Task-Force auf die Suche nach Personen zur Besetzung der freien Ämter begeben wollen, erklärten sich Ralph Gaukel, Andreas Wiltschko und die drei aktiven Fußballer Jakob Grünewald, David Engels und Jonas Baumgartner bereit. Voraussichtlich Anfang November soll eine außerordentliche Vereinsversammlung stattfinden, und dann entscheidet sich die Zukunft des Vereins.

In seinen Schlussworten dankte Remmler den sechs spontanen "Multiplikatoren" und forderte die Vereinsmitglieder auf, mehr Leidenschaft und Engagement für das Ehrenamt zu zeigen. "Es geht schließlich um unseren SVA", so Remmler.

Andere Themen, die sonst sicherlich viel Raum für Diskussionen eingenommen hätten, gerieten dabei ganz in den Hintergrund. So wurden beispielsweise die Mitgliedsgebühren im Schnitt um 13 Prozent angehoben. So kostet nun eine Familienmitgliedschaft für aktive Vereinsmitglieder 100 Euro im Jahr. Was aber noch viel zu billig sei, wie Bürgermeister Bernhardt betonte, wenn man vergleicht, was man anderswo für solch ein umfangreiches Sportangebot bezahlen muss.

Gegen Ende der Versammlung merkte man die Betroffenheit allen Anwesenden an. In rund sechs Wochen geht diese Vereinsversammlung in die Verlängerung, und es bleibt zu hoffen, dass der Staffelstab erfolgreich übergeben werden kann.

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