Stuttgart

Mosbacherin bekommt Bundesverdienstkreuz

Ein Geschenk für Kirche und Sehbehindertenwerk

08.12.2019 UPDATE: 09.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Aus den Händen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahm Gerlinde Gregori im Stuttgarter Schloss das Bundesverdienstkreuz am Bande entgegen. Foto: Volker Knopf

Von Volker Knopf

Mosbach/Stuttgart. Es war ein glanzvoller Nachmittag im Neuen Stuttgarter Schloss. Am Samstag zeichnete Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann 18 Bürgerinnen und Bürger für ihr besonderes Engagement aus. Am Tag des Ehrenamts erhielten sie den von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehenen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ("Bundesverdienstkreuz"), darunter auch Gerlinde Gregori aus Mosbach.

"Baden-Württemberg ist reich an Ehrenamtlichen. Das ist ein Geschenk. Und es ist wichtig, dass bürgerschaftliches Engagement öffentliche Anerkennung findet", sagte der Landesvater. "Diese Menschen, die sich einbringen und unser Miteinander gestalten, stärken mit ihrem Wirken das Fundament unserer Demokratie. Als Ministerpräsident erfüllt mich dies mit großer Dankbarkeit. Für ihren Dienst an der Gemeinschaft zollen wir ihnen unseren Respekt", so Kretschmann in der musikalisch umrahmten Zeremonie im Barockschloss im Herzen von Stuttgart. Alle 18 Auszuzeichnenden wurden einzeln an die Seite des Ministerpräsidenten gerufen, der ihnen die Urkunde überreichte und den Verdienstorden der Bundesrepublik ans Revers heftete.

"Gerlinde Gregori ist seit ihrer Geburt sehbehindert und mittlerweile gänzlich blind. Trotz dieser Beeinträchtigung nimmt sie sich mit Hingabe blinden, sehbehinderten und mehrfach behinderten blinden Menschen an", sagte der Ministerpräsident. Mit ihrem tiefen Glauben schenke sie Mitmenschen Kraft und Zuversicht. "Dabei liegt Gerlinde Gregori die Inklusion im kirchlichen Bereich sehr am Herzen und vor allem die Barrierefreiheit wie beispielsweise die Beschaffung von Punktschriftausgaben des Gesangbuchs ist ihr ein wichtiges Anliegen. Gerlinde Gregori ist eine tragende Säule des katholischen Blinden- und Sehbehindertenwerks", hob der Ministerpräsident hervor.

Für die Regionalgruppen der Diözesangruppe Freiburg plane sie Begegnungstage, Behindertenwallfahrten und Bildungsfreizeiten. "Darüber hinaus war sie Mitglied des Diözesanforums und engagierte sich im Pastoral- und Diözesanrat sowie bei der deutschen Bischofskonferenz, bei Katholikentagen, ökumenischen Kirchentagen und als Vorsitzende der Katholischen Blindenvereinigung im deutschsprachigen Raum", würdigte Winfried Kretschmann.

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Seit vielen Jahren unterstütze Gerlinde Gregori als stellvertretende Vorsitzende auch die Arbeit des Landesblinden- und Sehbehindertenverbands. Über alle Ebenen hinweg sei sie aktiv: sei es als Taubblindenbeauftragte oder als langjährige Leiterin der Regionalgruppe Odenwald-Tauber. "Für ihr enormes Engagement danke ich ihnen sehr", sagte der baden-württembergische Ministerpräsident.

Unter dem Applaus des Auditoriums überreichte Winfried Kretschmann Urkunde und Verdienstorden an Gerlinde Gregori sowie die 17 weiteren verdienten Bürger und Bürgerinnen des Landes, ehe es zum gemeinsamen Festempfang in den prunkvollen Marmorsaal des Schlosses mit Kulinarischem ging.

Angetan von der Würdigung zeigte sich die Geehrte selbst nach der Verleihung: "Ich freue mich sehr darüber. Das ist eine große Anerkennung und Ehre zugleich. Dafür bin ich sehr dankbar. Vor allem bin ich sehr überrascht – mit dieser Auszeichnung hatte ich nie gerechnet. Zugleich ist es eine Ermunterung für mich, weiterzumachen", so die Mosbacherin im Kreise ihrer Familie an ihrem Ehrentag in der baden-württembergischen Landeshauptstadt.

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