Gundelsheim

Schloss Horneck wird zum Schlosshotel

Im Wahrzeichen der Deutschordensstadt Gundelsheim können Gäste ab dem kommenden Jahr feiern und nächtigen

14.07.2019 UPDATE: 15.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

Brauerei, Sanatorium, Altenheim - nun wird aus Schloss Horneck ein Hotel. Vier Millionen Euro Baukosten wurden dafür veranschlagt. Foto: Anton Zuber

Von Anton Zuber

Gundelsheim. Schloss Horneck, einst im Besitz des Deutschen Ordens, Wahrzeichen der Stadt Gundelsheim und seit fast 60 Jahren Identifikationsort der Siebenbürger Sachsen, hat eine spannende Geschichte. Nach Jahren als Brauerei, Sanatorium und Altenheim war das historische Gebäude renovierungsbedürftig geworden. 2015 stand Schloss Horneck erneut zum Verkauf. Mitglieder der siebenbürgischen Landsmannschaft spendeten 1,5 Millionen Euro, um das ehemalige Heimathaus Siebenbürgen nach der Insolvenz erneut zu erwerben. Aktuell werden die Innenräume des Schlosses um- und ausgebaut.

Vier Millionen Euro Baukosten sind dafür veranschlagt. Im Sommer 2020 soll dann mit der Eröffnung des Kultur- und Begegnungszentrums Schloss Horneck ein neues Kapitel in der über 800-jährigen Geschichte des Prachtbaus über dem Neckar beginnen. Doch Horneck wird auch zum Schlosshotel. 30 Zimmer und Suiten sind dann in dem zunächst als Hotel Garni (Übernachtung mit Frühstück) deklarierten Haus bezugsfertig.

Die Hotelmanager Andreas (59) und Michel Pietralla (27), Vater und Sohn, haben sich mit Schloss Horneck einen Herzenswunsch erfüllt. "Wir sehen vielfältige Möglichkeiten der Entwicklung in dem tollen Ambiente", verdeutlichte Andreas Pietralla seine Entscheidung. Hinter den beiden Geschäftsführern steht die sechsköpfige Familie Pietralla, die insgesamt über 111 Jahre gastronomische Erfahrung mitbringt. Sie sind Dienstleister aus Leidenschaft und wollen ihren Gästen das Besondere bieten. "Wenn ein Gast das Haus glücklicher verlässt, als er gekommen ist, haben wir einen guten Job gemacht", begründete Michel Pietralla sein Engagement. "Professionalität im Tourismus, 29 Jahre Erfahrung in der Hotellerie und im Eventmanagement und einen soliden Zusammenhalt zeichnet die bodenständige Familie aus", lobte Dr. Axel Froese vom Schlossverein die Pietrallas. Als Familie betreibt sie seit 1990 die mittelalterliche Erlebnisgastronomie auf Schloss Auerbach bei Bensheim. 2015 kam die Burg Guttenberg in Neckarmühlbach dazu. Dort setzten sie das Erfolgskonzept von Schloss Auerbach fort. In beiden Betrieben sind Rittermahle und Teamevents genauso gefragt wie Tagungen, Hochzeiten und Familienfeiern.

Die Familie Pietralla will Schloss Horneck nun auch zu einer Marke entwickeln. Zu dem Marketingkonzept zählt auch, dass Gundelsheimer Gastronome, Winzer und weitere lokale Anbieter mit eingebunden werden. "Diese Kooperation ist uns sehr wichtig, um Schloss Horneck mit der Stadt Gundelsheim und seinen Bewohnern zu verbinden", erklärte Andreas Piatralla.

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Ein Zeitungsartikel vom Um- und Ausbau auf Schloss Horneck machte den Hotelbetriebswirt, Koch und Restaurantfachmann Michel Pietralla, der in Gundelsheim wohnt, neugierig auf das Objekt. Sein Vater Andreas war sofort Feuer und Flamme. Schließlich hatte ihre Bewerbung Erfolg und im Juni 2019 war der Vertrag perfekt. Professor Dr. Konrad Gündisch, geschäftsführender Vorstand des Siebenbürgischen Schlossvereins, und sein Stellvertreter Dr. Axel Froese zeigten sich zufrieden: "Besser hätten wir es nicht treffen können. Wir sind begeistert von der Kompetenz der Familie Pietralla." Sie sicherten der Pächterfamilie konstruktive Zusammenarbeit zu.

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