Zwei 14-Jährige sollen das Feuer im Gymnasium gelegt haben

Die Kriminalpolizei Mosbach hat zwei Tatverdächtige für den Brand in Mosbacher Schule ermittelt - Schulische und persönliche Probleme als Motiv angegeben

21.11.2013 UPDATE: 21.11.2013 08:24 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Gestern erinnerte nur noch ein Absperrband an den Brand, der am Dienstagmorgen im Nicolaus-Kistner-Gymnasium in Mosbach ausgebrochen war. Inzwischen steht fest, dass die Ursache für das Feuer Brandstiftung lautet. Fotos: Kern
Von Stephanie Kern

Mosbach. "Für Brandstiftung spricht Einiges", sagte schon am Dienstagabend Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann mit Blick auf die Ursache für den Brand im Nicolaus-Kistner-Gymnasium (NKG). Gestern gaben Polizei und Staatsanwaltschaft dann einen Ermittlungserfolg bekannt: Zwei Teenager sollen den Brand im Gymnasium gelegt haben. Die beiden 14-jährigen Tatverdächtigen seien Schüler des NKG.

Einer der beiden soll bereits ein Geständnis abgelegt haben. "Er gab schulische und persönliche Probleme als Tatmotiv an", heißt es in einer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Weitere Informationen zur Sache oder nähere Auskünfte zu den Tatverdächtigen können laut Staatsanwaltschaft und Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen und auch zum Schutze der Jugendlichen nicht erfolgen. Auch NKG-Schulleiter Hans Happes wollte gestern keinen Kommentar zu den tatverdächtigen Schülern abgeben.

Auf die Spur der Jugendlichen waren die Ermittler durch einen Hinweis gekommen. Woher oder von wem dieser stammt - auch dazu wollten Polizei und Staatsanwaltschaft keine näheren Angaben machen.

Bereits am Dienstag hatte es Hinweise darauf gegeben, dass das Feuer gelegt worden war. So waren am Tatort Einbruchsspuren und "weitere Anhaltspunkte für vorsätzliche Brandstiftung", so die Polizei, gefunden. Ein Kellerfenster war eingeschlagen worden.

Oberbürgermeister Michael Jann informierte am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung über das Feuer und das weitere Vorgehen: "Der Brand wurde schnell und zielgerichtet gelöscht, so dass sich der Schaden in Grenzen hält." Erst in der kommenden Woche könne man wirklich absehen, wie es weiter gehen könne, meinte das Stadtoberhaupt. Zuvor müsse eine Spezialfirma die Schule reinigen, damit keine Gefahr mehr für Schüler und Lehrer bestehe.

Die Schulleitung des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums ist derweil in die benachbarte Ludwig-Erhard-Schule umgezogen. "Wir haben uns jetzt hier ein Büro eingerichtet", erklärte Schulleiter Hans Happes. "Mein Auftrag ist natürlich, dafür zu sorgen, dass es so schnell wie möglich wieder Unterricht gibt - aber nur unter der Voraussetzung, dass keine Gesundheitsgefahr besteht".

Aus diesem Grund wurden in der Schule gestern weitere Schadstoffmessungen vorgenommen. Falls Klassenräume für den Unterricht gesperrt werden müssen, gibt es bereits einige Ausweichmöglichkeiten. "Sowohl die Ludwig-Erhard-Schule als auch die Pestalozzi-Realschule haben uns Räume angeboten", so Happes. In der laufenden Woche werde es im Gymnasium definitiv keinen Unterricht mehr geben; wie es nächste Woche aussehe, sei bislang noch unklar. Am morgigen Freitag will die Schulleitung noch einmal informieren.

Das Feuer wütete vor allem im Lehrerzimmer und im Flur vor dem Sekretariat. Hier soll jetzt eine Fachfirma für Ordnung sorgen. "Wenn verschiedene Materialien verbrennen, ergibt sich daraus ein chemischer Mix, der sich auf Oberflächen niederschlägt und den man mit normalen Putzmitteln nicht dauerhaft entfernen kann", erklärte gestern Günter Fröhlich vom Badischen Gemeindeversicherungsverband.

Der Brand in der Schule war am Dienstagmorgen gegen 4.20 Uhr von Anwohnern gemeldet worden. Rund 80 Feuerwehrmänner aller Mosbacher Stadtteile brachten das Feuer gegen 5.30 Uhr unter Kontrolle.

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