Elztal-Dallau

Ein Rathaus zieht um

Die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Elztal beziehen seit Mittwoch nach zwei Jahren Bauzeit ihr saniertes Rathaus

27.04.2017 UPDATE: 28.04.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden

Katja Herkel räumt ein: Die Verwaltungsfachangestellte freut sich über ihren neuen Arbeitsplatz im sanierten Elztaler Rathaus. Ab Dienstag ist das dann auch wieder für die Bürger geöffnet. Foto: Stephanie Kern

Von Stephanie Kern

Dallau. "Achtung, ich habe Putzhände." Diesen Satz sagt ein Bürgermeister wohl sonst nicht so häufig. Elztals Bürgermeister Marco Eckl hatte aber guten Grund dazu: Seit Mittwoch beziehen er und seine 18 Mitarbeiter das umgebaute Rathaus in der Dallauer Hauptstraße. Ein logistischer Kraftakt, der nach zwei Jahren Bauzeit den Abschluss der Rathaussanierung markiert.

Katja Herkel, die Verwaltungsfachangestellte leitet Eckls Sekretariat, ist schon vor dem Chef an ihrer neuen Wirkungsstätte. "Ich freue mich", sagt sie. Ihr Büro im ehemaligen Rathaus war sehr beengt, sie musste es sich mit dem Postregal "teilen". Herkel: "Jeder musste sich an mir vorbei drücken." Das ist jetzt vorbei. Es sei Zeit geworden, dass etwas passiert mit dem Rathaus der Gemeinde Elztal. Über das Ergebnis ist sie sehr glücklich. "Die Büros sind modern und schön, die Akustik besser. Ich denke, es ist zeitgemäß und nicht übertrieben", meint Herkel zum Ergebnis.

Dass das Alte mit dem Neuen kombiniert und vieles erhalten wurde, das gefällt auch Rathauschef Marco Eckl. Das alte Pfarrhaus und das alte Schulhaus sind über einen Glasbau miteinander verbunden - darin werden künftig Gemeinderatssitzungen und andere Veranstaltungen stattfinden. Die Außenfassaden der beiden Gebäude wurden auch im so entstandenen neuen Innenraum erhalten. Beim Rundgang im neuen (und bis Dienstag noch geschlossenen Rathaus) sieht man auch noch Handwerker, die letzte Arbeiten verrichten.

Katja Herkel räumt derweil ihre Schränke weiter ein. Etwa 650 Umzugskisten packten die Gemeindemitarbeiter, die während der Bauzeit entweder im Container in Dallau oder im Rathaus in Auerbach untergebracht waren. "Der Umzug bedeutete eine unheimlich aufwendige Planung", berichtet Katja Herkel. Übernommen hat sie Christoph Tanecker vom Bauamt. "Er hat wirklich Spitzenarbeit geleistet", lobt Marco Eckl seinen Mitarbeiter. "So weit ich sehe, ist alles angekommen. Alles ist reibungslos gelaufen", meint Herkel.

Eine Reinigungsfirma hat zwar schon gründlich sauber gemacht. Bevor aber die Akten in den Schrank kommen, wischen die Mitarbeiter ihre Schränke aus und Möbel ab. "Das mache ich selbst", sagt Eckl. "Alle packen mit an." Während die Ex-Container-Bewohner schon seit dem Morgen einräumen, kommen die Kollegen aus Auerbach erst am Mittag. Hat die Trennung funktioniert? "Ja. Wir haben uns im Vorfeld natürlich Gedanken gemacht, und die Stellen nach Auerbach ausgegliedert, die nicht so eng verzahnt arbeiten müssen", erklärt Eckl. Die räumliche Trennung habe zwei Gründe gehabt: Erstens wollte die Gemeinde nicht so viele Container aufstellen müssen (Platz und Kosten), zweitens war dort durch die Grundbucheinsichtsstelle schon Infrastruktur, sprich ein Computernetzwerk, vorhanden. Große Probleme habe es deswegen nicht gegeben, meint Eckl. Aber natürlich sei es vorgekommen, dass jemand in Dallau seinen Pass beantragen wollte und dann nach Auerbach geschickt werden musste. "Die Leute waren da aber sehr verständnisvoll", so Katja Herkel.

Im Laufe des Jahres wird die Endabrechnung für die Baumaßnahme erstellt. Angegangen ist man den Umbau übrigens damals auch, weil das Rathaus noch bis Ende 2017 im Bereich des Landessanierungsprogramms liegt - und die Gemeinde somit auch mit Zuschüssen rechnen kann. Über deren Höhe kann die Verwaltung aber noch nichts sagen.

Ab Dienstag können nun wieder alle Verwaltungsangelegenheiten im Rathaus in Dallau erledigt werden, auch wenn gerade außen noch einiges zu tun ist, an manchen Stellen noch eine Tür fehlt oder der Teppich zum Schutz noch abgeklebt ist. Die Mitarbeiter sind gespannt: "Jeder freut sich drauf. Die letzten Tage waren sehr stressig. Man hat gemerkt, jeder hat viel zu tun. Aber alle ziehen mit", meint Herkel. Und das bedeutet eben auch, dass ein Rathauschef sein Büro selbst einräumt. "Jetzt brauche ich noch mal den Staubsauger", sagt er zu Katja Herkel. Damit am Dienstag nach dem Rathausteam auch wieder der Alltag ins Rathaus einziehen kann ...

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