Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar

Zwischen Tradition und Innovation

Mitgliederversammlung des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar in Ludwigshafen - Drei Wechsel im Vorstand

13.03.2020 UPDATE: 14.03.2020 06:00 Uhr 2 Minuten
Männerwirtschaft: Im insgesamt 16-köpfigen Vorstand des Vereins ist nur eine Frau vertreten: die verhinderte Jutta Steinruck. Foto: zg

Von Harald Berlinghof

Ludwigshafen. Coronafreie Rückzugsorte gibt es nur noch im privaten Raum. Im öffentlichen Leben beherrscht das Virus die Debatte und das zwischenmenschliche Verhalten. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN) im Konferenzzentrum der BASF waren die Reihen stark gelichtet. Von 160 angemeldeten Teilnehmern kamen knapp die Hälfte.

Mit Humor nahmen es alte Bekannte, die sich statt per Handschlag mit Ellbogenstupsen begrüßten. Unproblematisch war auch das Ausfüllen eines Fragebogens vor der Veranstaltung, ob man Gebiete mit hohen Erkrankungszahlen besucht oder mit Personen Kontakt hatte, die zuvor in diesen Risikogebieten unterwegs waren.

Der Konferenzraum war desinfiziert worden, den zweiwöchentlich stattfindenden "Tag der offenen Tür" hat der Chemiekonzern jedoch bis auf Weiteres ausgesetzt. Und auch den Maimarkt-Stand, der attraktiver gestaltet werden sollte, müssen die Aniliner nach der Absage der Verbrauchermesse um ein Jahr verschieben. "Das öffentliche Leben kommt zum Stillstand", sagte der BASF-Vorstand und Vorsitzende des Vereins, Michael Heinz, angesichts der lawinenartig wachsenden Zahl von Veranstaltungsabsagen in seiner Begrüßung.

Doch die Metropolregion Rhein-Neckar wäre nicht das, was sie ist, wenn man sich davon unterkriegen lassen würde. Beeindruckt sind die Protagonisten schon, ja, und wollen mit der Situation verantwortungsvoll umgehen – aber das Positive soll nicht vergessen werden, ebenso wenig die ruhmreiche Vergangenheit der Region. "Wo Carl-Benz das Auto erfand, hat Innovation bis heute Tradition", steht im Jahresbericht der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Und auf derselben Seite ist zu lesen, dass die MRN mit einem Anteil von 16,7 Prozent der Beschäftigten in Hightech-Branchen auf Platz zwei der Europäischen Metropolregionen in Deutschland liegt. Hinter Stuttgart, aber vor München, Frankfurt, Hamburg oder Berlin. Vergangenheit trifft Zukunft. Benz trifft H2-Valley.

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Die schwierige Verkehrssituation im Zentrum der Region spricht Heinz ebenso an, wie die komplexe weltpolitische Lage – und natürlich Corona. "Der Einfluss des Virus auf die Weltwirtschaft ist noch gar nicht absehbar", befürchtet er. Aber sofort geht der Blick wieder nach vorne. Mit der Wasserstoff-Initiative sei die Region weit vorne in Europa. Fördergelder fließen, die Zahl der elektrischen Ladestationen wächst kontinuierlich. In einer ZDF-Studie lag die MRN im Familienranking ganz vorne. Ein attraktives Freizeitangebot und eine große Dichte an gastronomischen Angeboten trug ganz wesentlich dazu bei.

Zur Attraktivität des Lebensraums Rhein-Neckar habe auch der ZMRN mit seinen vielfältigen Angeboten beigetragen, wie Geschäftsführerin Kirsten Korte in einem Rückblick auf das Jahr 2019 darlegte. Ein zentrales Veranstaltungsprojekt ist der Freiwilligentag, der in diesem Jahr für den 19. September geplant ist. 7500 Menschen hatten sich beim letzten mal beteiligt.

Heinz wünscht sich darüber hinaus, dass das ehrenamtliche Engagement nicht nur an einem Tag gebündelt wird, sondern sich darüber hinaus verstetigt. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde turnusgemäß der sechsköpfige Vereinsvorstand gewählt, in dem nur eine Frau vertreten ist: die (verhinderte) Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen.

Neue Mitglieder sind: Claus Haberda, Geschäftsführer von Roche Diagnostics und Mitglied der Geschäftsführung der Roche Holding GmbH, übernimmt das Amt von seiner Vorgängerin Ursula Redeker. Hans-Ulrich Ihlenfeld, der Landrat des Kreises Bad Dürkheim, tritt die Nachfolge von Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim, an. Und Markwart von Pentz, Präsident des Unternehmensbereichs Worldwide Agriculture & Turf bei John Deere, folgt auf Bert Siegelmann, den ehemaligen Geschäftsführer des Rhein-Neckar-Fernsehens (RNF).

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