Weinheim

Einfach mal im Hermannshof in den Frühling eintauchen (plus Fotogalerie)

Der Schau- und Sichtungsgarten ist weit über die Region hinaus bekannt

04.04.2018 UPDATE: 05.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Derzeit steht im Hermannshof unter anderem diese Tokyo-Zierkirsche in voller Blüte. Foto: kaz

Von Karin Katzenberger-Ruf

Weinheim/Rhein-Neckar. In Japan hat die "Kirschblütenzeit" bekanntlich Kultcharakter, und ein Hauch von Fernost weht derzeit auch durch den Hermannshof in Weinheim. Dort hat gerade eine Tokyo-Zierkirsche ihre Blütenpracht entfaltet und wird sich in den nächsten Tagen zartrosa färben. "Das ist genau der Baum, für den in Japan die vielen Kirschblütenfeste veranstaltet werden", weiß Cassian Schmidt, Leiter des weit über die Region hinaus bekannten Schau- und Sichtungsgartens.

Der Hermannshof, ein 2,2 Hektar großes Anwesen mit klassizistischem Herrenhaus, ist seit 1888 im Besitz der Industriellenfamilie Freudenberg. 1981 bis 1983 wurde der Park zu einem öffentlichen Schau- und Sichtungsgarten für Stauden umgestaltet. Er zählt heute zu den lehrreichsten Gärten in Deutschland und ist für die Öffentlichkeit unentgeltlich zugänglich.

Doch zurück zur Tokyo-Zierkirsche: Das Exemplar im Hermannshof ist noch vergleichsweise jung, aber dieser Tage der "Star" auf dem Gelände und beliebtes Fotomotiv. Und wie kam der Hermannshof über den Winter? Leider habe es einige Frostschäden gegeben, bedauert Schmidt, vor allem an mediterranen Pflanzen, die einfach zu früh ausgetrieben hätten.

Aber Schmidt blickt lieber voraus. Die Kirschblüte werde schon bald Konkurrenz von der Magnolienblüte bekommen, sagt der Leiter des Schau- und Sichtungsgartens. Auf der großen Wiese steht ein etwa 140 Jahre altes Prachtexemplar mit etwas kleineren Blüten, die nacheinander aufgehen und, salopp formuliert, einen zweiten Frühling erleben. Ein ähnlich alter Baum steht vor der Villa. Es ist eine Yulan-Magnolie (Ursprungsland China), die laut Schmidt alle fünf Jahre in "Vollblüte" steht und dabei einen herrlichen Zitrusduft verbreitet. Das Schauspiel dauert allerdings nur wenige Tage.

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Und wann beginnt die Tulpenblüte? Im großen Stil voraussichtlich Mitte April, dafür erstreckt sie sich über sechs Wochen. In dem Zeitraum dürften auf dem Gelände nacheinander etwa 60.000 Tulpen ihre Kelche öffnen. "Wir haben an die 15.000 neue Zwiebeln gepflanzt", verrät Schmidt. Aber auch momentan gebe es im Hermannshof viel zu entdecken, obwohl die Beete noch nicht ganz so üppig aussehen würden - beispielsweise einige Wildtulpen-Arten. Auch die Narzissen seien nach wie vor eine Augenweide. Die "knallgelben" mag Schmidt eigentlich gar nicht so gern und macht deshalb auf die Wisley-Narzissen in zartem Gelb aufmerksam - eine Neuanpflanzung, ebenso wie die Scheinhaseln und die Karnevalsprimeln.

Nicht zuletzt ist Cassian Schmidt stolz darauf, dass "sein" Hermannshof in der Reihe "Magische Gärten" des Fernsehsenders ARTE als einer von drei Gärten in Deutschland und rund 60 aus aller Welt berücksichtigt wurde. Der Film ist noch bis zum 8. Mai in der Mediathek des Senders abrufbar.

Info: Der Hermannshof in Weinheim (Haupteingang Babostraße 5) ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, genau wie die öffentliche Führung immer sonntags um 11 Uhr. Besondere Aktionen wie Pflanzenverkauf, Infostände und Führungen gibt es beim "Pflänzeltag" der Stadt Weinheim am 14. und 15. April.

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