Videoüberwachung in Mannheim

Mannheim diskutiert über Sicherheitskonzept - "Intelligente Kameras"

Über das Pilotprojekt mit 71 Überwachungskameras an 29 Standorten entscheidet noch in diesem Jahr der Gemeinderat.

23.10.2017 UPDATE: 23.10.2017 09:22 Uhr 53 Sekunden

Symbolbild: dpa

Mannheim (dpa/lsw) - Ein Sicherheitskonzept mit moderner Videotechnik sorgt in Mannheim für leidenschaftliche Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern. Über das Pilotprojekt mit 71 Überwachungskameras an 29 Standorten entscheidet noch in diesem Jahr der Gemeinderat der nordbadischen Stadt. Die SPD von Oberbürgermeister Peter Kurz signalisiert Zustimmung - wenn auch mit gemischten Gefühlen. "Wir sehen Videoüberwachung nicht als Allheilmittel, werden aber den Kameraeinsatz mittragen, um auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken", sagt Stadtrat Boris Weirauch. Ähnlich argumentiert die CDU als zweite große Fraktion im Mannheimer Rat.

Kritische Stimmen kommen unter anderem von Grünen, Linken und FDP. "Bei einer Videoüberwachung muss berücksichtigt werden, wie sie mit Präventionsmaßnahmen und zusätzlichen Beamten für einen zeitnahen Zugriff begleitet wird", meint etwa Nuran Tayanc (Grüne). Gegner des Konzepts argumentieren unter anderem, dass die geplanten Kosten von 880.000 Euro besser in Sozialarbeiter investiert werden sollten.

Bei einer Zustimmung im Rat will die Stadt erste Kameras im Januar montieren. Langfristig soll ein "intelligentes Computerprogramm" des Fraunhofer Instituts (Karlsruhe) die Bilder auswerten. Mannheim wäre vermutlich die erste Kommune Deutschlands mit einem solchen Programm.

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Bundesweit sorgt die Überwachung mit Kameras immer wieder für hitzige Gemüter, nach dem Anschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt vor knapp einem Jahr gab es immer wieder Rufe nach verstärkter Überwachung. Datenschützer äußern hingegen Bedenken. In Berlin startete im Sommer ein kontrovers diskutiertes Pilotprojekt zur automatischen Gesichtserkennung durch Überwachungskameras.

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