Darum gibt es beim "Glücksgefühle"-Festival kein VRN Kombi-Ticket
Kurz vor Beginn beziehen nun die Festival-Organisatoren Stellung: Sie sprechen von schlechten Erfahrungen mit dem Verkehrsverbund im Jahr zuvor. Nun sollen Busse für Abhilfe sorgen.

Von Carsten Blaue
Hockenheim/Berlin. Nach den Vorwürfen des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) kontern jetzt die Veranstalter des "Glücksgefühle"-Festivals auf dem Hockenheimring in einer Pressemitteilung. Der VRN hatte fehlende Kooperationsbereitschaft bei den Machern des Festivals ausgemacht, das an diesem Donnerstag beginnt. Das habe dazu geführt, dass die Eintrittskarten dieses Jahr nicht als VRN Kombi-Tickets nutzbar sind – also als Fahrkarten für Bus und Bahn.
"Das Konzept lag bereit", so der VRN. Die Glücksgefühle Entertainment GE GmbH reagiert darauf mit einer Klarstellung aus eigener Sicht: "Die Entscheidung gegen diese Ticketintegration ist das Resultat der mangelhaften Versorgung mit Transportkapazitäten für die Festivalbesucher im letzten Jahr trotz einer umfassenden Kooperation mit dem VRN." Sprich: Vergangenes Jahr fuhren zu wenige Sonderzüge.
In der Mitteilung heißt es: "Lediglich zwei zusätzliche nächtliche Fahrten in Richtung Mannheim und keine zusätzliche Fahrt in Richtung Karlsruhe wurden in 2023 gegenüber dem jetzt veröffentlichten Sonderfahrplan angeboten." Der sieht in den Nächten auf Samstag und Sonntag sechs Sonderverbindungen nach Mannheim und zwei nach Karlsruhe vor. Die Festival-Veranstalter begrüßen diese Entwicklung zwar.
Doch als diese absehbar gewesen sei, habe man einen Großteil der Eintrittskarten für die "Glücksgefühle" bereits verkauft. Zu spät also für das VRN Kombi-Ticket. Aber: Die positive Entwicklung des Nahverkehrsangebots sei eine gute Basis für eine künftige Integration des Fahrscheins in die Eintrittskarte, heißt es.
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Erstmals seien diese Verbesserungen im Juli beim Konzert von AC/DC zu spüren gewesen, verbunden mit Steigerungen der Kapazitäten gegenüber der seit Jahren mangelhaften Situation am Hockenheimer Bahnhof und entlang der Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe. Vergangenes Jahr sah das für die Festival-Organisatoren noch anders aus.
Damals, kritisieren sie, habe der VRN im Rahmen der Kooperation "keine angemessene Verkehrsleistung" geliefert. Den Besuchern der "Glücksgefühle" sei kein adäquater Gegenwert für den Ticketaufschlag angeboten worden.
Außerdem habe der VRN im vergangenen Sommer mitgeteilt, dass personelle und technische Grenzen erreicht seien und keine weiteren Kapazitäten bereitgestellt werden könnten – zumal die zu bedienende Nachfrage damals durch die Einführung des Deutschlandtickets ohnehin sprunghaft gestiegen sei. "Trotz intensiver Bemühungen seitens des Veranstalters konnte der VRN auch nicht dafür gewonnen werden, einen bereits vor 24 Uhr am Freitagabend eingesetzten Sonderzug auf ein späteres Zeitfenster zu verschieben", heißt es in der Mitteilung aus Berlin weiter.
Diejenigen Besucher am Freitag, die vor allem wegen der Backstreet Boys kommen, müssten also bei der Rückfahrt möglicherweise mit längeren Wartezeiten am Hockenheimer Bahnhof rechnen. Daher empfehlen die "Glücksgefühle"-Macher die Anfahrt mit dem Auto, "idealerweise in Fahrgemeinschaften". Kostenlose Parkplätze stünden ausreichend zur Verfügung.
Außerdem soll es für alle, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, Shuttlebusse für den Heimweg vom Hockenheimring zum Hauptbahnhof in Mannheim geben, "um die fehlenden Sonderzüge zu ersetzen". > siehe weiterer Bericht