Thomas Puhl ist der neue Mann für große Aufgaben
Professor löst Ernst-Ludwig von Thadden als Rektor ab - Digitalisierung voranbringen

Ernst-Ludwig von Thadden (r.) übergab die Amtskette seinen Nachfolger, den neuen Rektor der Universität Mannheim: Professor Thomas Puhl. Foto: Gerold
Von Jan Millenet
Mannheim. Professor Thomas Puhl ist der neue Rektor der Universität Mannheim. Am Freitag hat er von seinem Amtsvorgänger Professor Ernst-Ludwig von Thadden im Rittersaal des Mannheimer Schlosses die Amtskette überreicht bekommen. Und damit einen ganzen Packen an Aufgaben, die er in Zukunft erfüllen muss beziehungsweise will.
Und dass dies keine leichten Aufgaben sein werden, kristallisierte sich in den unterschiedlichen Ansprachen heraus, die die Rektoratsübergabe begleiteten. "Der Stabswechsel an der Spitze einer Universität ist ein erkennbarer und spürbarer Einschnitt", formulierte es die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Denn ein Rektor, der sein Amt gut führe, hinterlasse seine ganz spezielle Handschrift. Die Aufgabe des neuen Rektors sei es, die Universität auf seine Weise zu prägen. Dabei wies Bauer darauf hin, dass die Macht eines Unirektors heutzutage deutlich größer sei - damit aber auch seine Verantwortung.
Der ehemalige Rektor von Thadden habe laut der Ministerin seine "gute Führungskraft" bewiesen: "Er war Neuem aufgeschlossen, wollte nie nur das Mittelmaß und ist keinem Streit aus dem Weg gegangen." Dadurch habe sich die Universität Mannheim zu einem führenden Standort der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften weiterentwickelt. Und so sind die Erwartungen groß, die an den gebürtigen Bonner Thomas Puhl gerichtet werden.
Doch der ist längst kein Unbekannter mehr an der Uni Mannheim und bringt jede Menge Erfahrungen mit in sein neues Amt. Seit 1995 ist er dort Professor und seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht und Medienrecht. Von 2012 bis September dieses Jahres bekleidete er zudem das Amt des Prorektors für Studium und Lehre.
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Und somit sei er für die Bewältigung der verschiedenen Aufgaben gut gerüstet, so Theresia Bauer. Diese Aufgaben beinhalten unter anderem - wie Puhl in seinen Worten erwähnte - die weitere Internationalisierung der Mannheimer Universität, um dem wachsenden nationalen und internationalen Wettbewerbsdruck im Bereich der Wissenschaft standhalten zu können.
Das bedeutet unter anderem, dass sich der neue Rektor schon frühzeitig darum kümmern möchte, die größten Talente an der Uni zu halten, um eine erfolgreiche Lehre zu gewährleisten. Weitere Aufgaben, die auf Puhl zukommen, sind beispielsweise die Digitalisierung der Universität und verschiedene Baumaßnahmen wie im Friedrichspark oder bezüglich des Rechenzentrums im Quadrat A 5. Besonders der Prozess der Digitalisierung sei ein revolutionärer Umbruch für die Uni Mannheim, erklärte Professor Karl Ulrich Mayer, der Vorsitzende des Universitätsrats.
"Ein Prozess, der noch gar nicht richtig transparent ist." Mayer sprach jedoch auch die Verankerung der Universität in Stadt und Region an, was ebenfalls eine Herausforderung darstelle. Dazu gehöre auch, Mannheim als Forschungsgegenstand zu betrachten. "Hier bündeln sich schon seit Langem die Probleme von Migration und Globalisierung in ganz besonderer Weise in bestimmten Stadtbezirken und Schulen. Die Universität kann und muss meines Erachtens einen noch größeren Beitrag leisten", gab Mayer Puhl mit auf den Weg.
Mehrzahl der Studiengänge künftig auf Englisch
Puhl wurde in seiner Ansprache konkreter. Was die Internationalisierung angeht, habe er vor, die Mehrzahl der Studiengänge auch auf Englisch anzubieten. "Und das insbesondere auf dem Master-Niveau", sagte Puhl. Auch in Sachen Digitalisierung beschrieb der neue Rektor seine Vorstellungen. Der richtige Umgang mit Statistiken und Daten solle sich Puhl zufolge in allen Studiengängen mindestens in Elementen wieder finden.
Doch auch die Präsenzlehre solle sich mit digitalen Methoden deutlich verbessern. "Sie helfen, die Lernangebote individueller zu machen", so Puhl. Er freue sich auf die anstehenden Aufgaben: "Ich werde mit Ihnen allen hart daran arbeiten, dass wir unsere Uni weiterbringen."