Kreis will Atemschutz-Übungsanlage für die Feuerwehren bauen
Die Baukosten sollen mindestens 1,7 Millionen Euro betragen - Noch ist jedoch nicht klar, wo gebaut werden soll

Zwei Feuerwehrmänner schließen sich während einer Übung vor einem Löschfahrzeug ihre Atemschutzgeräte an. Symbolbild: Bockwoldt
Von Stefan Zeeh
Rhein-Neckar. Der Einsatz mit Atemschutzgeräten gehört sicherlich zu den schwierigsten und körperlich anstrengendsten Tätigkeiten von Feuerwehrleuten bei der Brandbekämpfung. Nicht nur, dass die Atemschutzausrüstung zusammen mit weiteren Ausrüstungsgegenständen über 40 Kilogramm wiegen kann, in einem mit Rauch gefülltem Raum sind die Sichtverhältnisse auch noch äußerst eingeschränkt. Dazu kommt die Hitze des Feuers.
Um für derartige Bedingungen gewappnet zu sein, gilt es eine besondere Ausbildung zu absolvieren und regelmäßig den Umgang mit der Atemschutzausrüstung zu trainieren. Hierfür gibt es Atemschutzübungsanlagen - jedoch nicht im Rhein-Neckar-Kreis.
"Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es 2300 Atemschutzträger und die haben Fortbildungsbedarf", wies Landrat Stefan Dallinger bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft auf die Notwendigkeit hin, eine solche Anlage anbieten zu können. Denn bisher kommen die Feuerwehrleute ihrer Pflicht zur Fortbildung in Atemschutzübungsanlagen außerhalb des Kreises nach. Doch zeige sich, so Dallinger, dass diese Anlagen zunehmend ausgebucht seien, was längere Wartezeiten verursache.
Deshalb hat der Kreis nun mit der Planung zum Bau einer eigenen Atemschutzübungsanlage begonnen. Allerdings steht man noch ganz am Anfang. Klar ist bisher nur, dass neben der Atemschutzübungsanlage auch eine Atemschutzgerätewerkstatt und ein Schulungsraum in dem zu errichtenden Gebäude untergebracht sein sollen. Dafür ist eine Fläche von rund 650 Quadratmetern notwendig.
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Darüber hinaus sollte die Möglichkeit zur Erweiterung gegeben sein. Denn die Heidelberger Berufsfeuerwehr habe die mittelfristige Beteiligung an einer Übungseinrichtung mit Möglichkeiten zur sogenannten Heiß-Ausbildung, bei der die Hitze eines Brandes simuliert wird, sowie für spezielle technische Hilfeleistungen signalisiert.
Ein Grundstück, auf dem diese Atemschutzübungsanlage gebaut werden könnte, hat man noch nicht gefunden. Es muss auch besondere Anforderungen erfüllen, da durch die Anlage Emissionen, wie etwa Rauch, in die Umgebung gelangen könnten. Zugleich sollte es aber möglichst zentral im Rhein-Neckar-Kreis gelegen sein, damit die Feuerwehrleute keine zu weiten Anfahrtsstrecken zurücklegen müssen.
Auch sei eine gute Verkehrsanbindung, etwa an einer Landes- oder Bundesstraße, wünschenswert. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die Grundstücksgröße etwa 5500 Quadratmeter betragen sollte. Die Baukosten für die Atemschutzübungsanlage werden derzeit mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Darin sind die Grundstückskosten und die Kosten für die spezielle Ausstattung der Anlage nicht enthalten.
Bevor die weitere Planung erfolgt, gelte es, laut Dallinger, zudem den Bedarf und die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage genauer zu prüfen. Der Ausschuss stimmte der Aufnahme der Planung, inklusive der Lokalisierung eines geeigneten Standorts einstimmig zu.