Achtung Waldbrandgefahr!
Landratsamt warnt vor Gefahr im Wald - Generelles Rauchverbot im Gehölz

Eine achtlos weggeworfene Zigarette setzt ausgetrockneten Waldboden in Brand. Archivfoto: Pleul/dpa
Rhein-Neckar. (RNZ/mare) Nicht nur Menschen schwitzen und ächzen unter den hohen Temperaturen und der Trockenheit dieser Tage. Auch der Wald lechzt nach Wasser. Viel Wasser. Der wenige Regen in den vergangenen Wochen ist da natürlich nur der Tropfen auf dem heißen Stein.
Apropos heiß: Hitze plus Sonne minus Feuchtigkeit ergibt einen idealen Nährboden für Waldbrände. Ein Funke genügt. In den letzten Tagen haben schon mehrfach Wälder oder Flächen in der Region gebrannt. Grund genug für das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, eindringlich zu warnen: Achtung Waldbrandgefahr!
"Seit Wochen ist bei uns kaum mehr Regen gefallen", erläutert Diana Neuhauser vom Kreisforstamt. "Und der wenige Regen ist sofort wieder verdunstet." Hitze und Sonne entziehen dem Laub und der Vegetation Feuchtigkeit. Fällt nun ein Funke auf den ausgetrockneten Boden, ist es wahrscheinlich, dass sich ein Feuer entwickelt - und rasant ausbreitet. "Im Rheintal herrscht bereits die höchste Waldbrandstufe, aber auch im restlichen Rhein-Neckar-Kreis sieht es nach dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes kaum besser aus", sagt Neuhauser.
2020 folgt dem Trend der letzten Jahre und weist erneut mehr zu trockene als zu feuchte Monate auf. Die Bodenwasserspeicher haben keine Chance, sich aufzufüllen, den Pflanzen stehen keine Wasserreserven zu Verfügung. Vielerorts herrscht laut dem Dürremonitor des Helmholtz Instituts bis in 1,80 Meter Bodentiefe extreme Dürre. Schon jetzt verfärben sich viele Baumarten braun und beginnen ihre Blätter abzuwerfen. Das ist ein Schutzmechanismus, der verhindert, dass die Bäume zusätzlich Wasser verdunsten und vertrocknen. Fraglich ist nur, wie lange ein Baum mit solchen Extremen zurechtkommt.
"Die Natur dürstet nach Feuchtigkeit und die Bäume reagieren entsprechend", erklärt Neuhauser. Äste, Kronenteile oder sogar ganze Kronen könnten vertrocknen und stellten so eine große Gefahr für Waldbesucher dar. Diese Trockenäste könnten ohne Vorwarnung herunterfallen und große Schäden verursachen.
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Das Kreisforstamt bittet daher alle Waldbesucher, besonders vorsichtig zu sein, keine potenziellen Zigarettenstummel oder Glasscherben, die durch die Sonne leicht zu Feuern führen können, im Wald zu hinterlassen und die Waldwege nicht zu verlassen. Darüber hinaus gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein generelles Rauchverbot im Wald.



