Lehrermangel gibt es hier nicht
Staatliches Schulamt Mannheim meldet für das beginnende Schuljahr "absolute Unterrichtsversorgung"

Symbolfoto: dpa
Rhein-Neckar. (kaz) Gute Nachrichten aus dem Staatlichen Schulamt Mannheim: Während in anderen Landesteilen zu Schuljahresbeginn Lehrermangel herrscht, vermeldet Amtsleiter Hartwig Weik für seinen Zuständigkeitsbereich "absolute Unterrichtsversorgung" - was auch an den guten Beziehungen zum Regierungspräsidium Karlsruhe liege.
Demnach wurde die Personaldecke um 158 "beamtete" Lehrkräfte aufgestockt und ausreichend befristete Arbeitsverträge für Vertretungen abgeschlossen. Die Behörde ist für rund 300 Grund- und Hauptschulen, Werkrealschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen sowie sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit rund 8000 Pädagogen in Heidelberg, Mannheim, im Rhein-Neckar-Kreis und im Neckar-Odenwald-Kreis zuständig.
Entgegen aller Prognosen seien die Schülerzahlen seit 2014/15 nicht mehr rückläufig, sondern leicht steigend, vor allem an den Grundschulen, betonte Weik. Dies bedeute im Schnitt aber lediglich ein Kind mehr pro Klasse. Eine Ausnahme in diesem Trend stellen laut Weik die oberen Klassen der Werkrealschulen dar, während die Gemeinschaftsschulen sehr gut angenommen würden. Neu sei, dass auch an Realschulen der Hauptschulabschluss gemacht werden könne, wobei die Entscheidung für den jeweiligen Abschluss nach der Orientierungsstufe in den Klassen 5 und 6 fallen müsse. Nicht zuletzt spiele die Sprachförderung im Schulamtsbezirk eine große Rolle. Demnach werden mit dem beginnenden Schuljahr rund 4050 Schüler in 274 Sprachförderklassen unterrichtet. Bisher sei die Beschulung von Kindern aus Flüchtlingsfamilien gut gelungen, auch weil sich die Lehrkräfte ständig fortbilden würden und überdies gezielt Beamte "mit Migrationshintergrund" eingesetzt würden. Speziell für das Stadtgebiet Mannheim stünden innerhalb der Grundschulen 57 Sprachförderklassen für rund 855 Schüler zur Verfügung, zwölf solcher Klassen seien für 165 Werkrealschüler und zwei für 41 Realschüler eingerichtet.
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Um den besonderen Lernbedarf der nicht alphabetisierten Kinder und Jugendlichen in der Stadt Rechnung zu tragen, bestünden schon seit einigen Jahren an der Jungbusch-Grundschule und an der Pestalozzi-Werkrealschule zwei Alphabetisierungsklassen. Eine Erhöhung der Kapazitäten sei nach derzeitigem Stand nicht geplant, sie hänge allerdings von der politischen Entwicklung ab. Durch den Umzug von Flüchtlingsfamilien aus Gemeinschafts- in Anschlussunterkünfte komme es in den Sprachförderklassen zu Verschiebungen. "Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen", sagte Weik über das Ziel, so früh wie möglich mit der Sprachförderung und der kulturellen Integration zu beginnen.



