RNV setzt externe Experten zur Überprüfung der Vorwürfe ein
Die Mannheimer Rechtsanwältin Ruhan Karakul soll die Aufarbeitung der Vorwürfe begleiten soll.

RNV-Fahrer sollen sich abfällig gegenüber Behinderten und Ausländern geäußert haben, behauptet ein Ex-Mitarbeiter. Auch seien weibliche Fahrgäste sexuell genötigt worden. Foto: BK
Mannheim. (RNZ/rl) "Es ist unerträglich, was man hier erfahren muss", zeigt sich RNV-Geschäftsführer Martin in der Beek betroffen. "Ich hätte nie erwarten, dass so etwas in einem Verkehrsunternehmen in dieser Art stattfindet." Gleichzeitig verspricht in der Beek rückhaltlose Aufklärung.
Mittlerweile haben die unternehmensinterne Aufklärungen zu Suspendierung von drei Mitarbeitern geführt. Wegen Hinweisen "auf Fehlverhalten" seien die Mitarbeiter vom aktiven Dienst abgezogen worden. Der überwiegende Teil des Materials liefere dem Unternehmen zufolge, wenig belastbare Beweise. Es biete aber Hinweise auf einen weiteren möglichen Täterkreis. Es bestehe ein begründeter Verdacht auf rassistische Ausfälle und rassistisch motiviertes Mobbing.
Bei der internen Aufarbeitung sei das Unternehmen nun laut in der Beek an Grenzen gestoßen. Die weiteren Ermittlungen soll deshalb nun die Mannheimer Rechtsanwältin Ruhan Karakul übernehmen, die derzeit als Justiziarin des Zentralrats deutscher Sinti und Roma in Heidelberg tätig sei.
Karakul apellierte: "Rassismus darf weder in Unternehmen, noch sonst wo in der Gesellschaft geduldet werden." Bei ihrer Arbeit will sie daher auch den Fragen nachgehen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, welches Ausmaß die Vorfälle hatten und ob Fehlverhalten schneller hätte bekannt werden können.
Bei ihrer Aufklärungsarbeit soll sie von einem Team der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Ernst & Young" unterstützt werden. Es gäbe dabei immer wieder die Möglichkeit zu delegieren, damit man sich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren könne. "Mein Anliegen ist es aber, so viel wie möglich allein zu machen", sagte Karakul. "Die Gesellschaft ist nicht frei von Rassismus. Und natürlich transportiert sich Rassismus daher auch so in ein Unternehmen", so Karakul. "Ich kann nicht sagen, dass das ein Novum ist, aber wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen und im Anschluss Aufklärungsarbeit leisten."
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In der Beek appellierte an Journalisten, Mitarbeiter und Öffentlichkeit: "Helfen Sie uns bei der Aufklärung. Wenn Sie Material haben, geben Sie es Frau Karakul." Im Verlauf der nächsten Woche werden aus diesem Grund eine Homepage und eine Telefonnummer für anonyme Hinweise eingerichtet.