Neckar-Odenwald-Kreis hat eine Spitzenposition bei der Energiewende
32 Windkraftanlagen stehen im Neckar-Odenwald-Kreis - Die neuste Anlage ist der "Windpark Ravenstein"

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Neckar-Odenwald-Kreis. (bg/rüb) Mit einigem Stolz wird im Neckar-Odenwald-Kreis immer wieder gerne darauf verwiesen, dass er in Sachen "Energiewende" eine Spitzenstellung einnimmt, schließlich können dort laut Landratsamt bereits 51 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Einen wesentlichen Anteil steuert die Windkraft bei: Insgesamt 32 Anlagen sind in Odenwald und Bauland mittlerweile in Betrieb, der Bau von weiteren 13 ist beantragt.
Die neuste Anlage ist der "Windpark Ravenstein", der in nur fünf Monaten in einem Waldgebiet an der Autobahn 81 entstanden ist. 20,6 Millionen Euro hat die Münchner "Green City Energy", Tochter einer gemeinnützigen Umweltorganisation, investiert. Seit August überragen die vier speziell für Binnenland-Standorte konzipierten Windräder die Baumwipfel; die Anlagen mit einer Nabenhöhe von 139 und einen Rotordurchmesser von 120 Metern haben eine Gesamthöhe von 199 Metern. Mit je 2,5 Megawatt Leistung können die vier Energielieferanten 6700 Haushalte mit "grünem" Strom versorgen.
Als der Windpark dieser Tage mit einem Bürgerfest seiner Bestimmung übergeben wurde, war Baden-Württembergs Umweltminister Untersteller voll des Lobes: Er sprach von einem wichtigen Schritt auf dem Weg der Energiewende im Land und würdigte die Einbindung der Bürger in den Planungsprozess. Dies sei wesentlich für die Akzeptanz - wie auch das Angebot an die Bürger, sich mit Anleihen direkt zu beteiligen.
Eine möglichst hohe Transparenz beim Bau ihrer Anlagen zeichnet auch die "Odenwälder Windpioniere" von der Firma S & H aus. Seit 1996 haben Bernd Brunner, Elke Herkert, Bernd Scheuermann und Uwe Steiff bereits sechs Bürgerwindparks im Neckar-Odenwald-Kreis verwirklicht. Für ihr jüngstes "Kind", den Windpark "Großer Wald" in Buchen-Hettingen, gab es von Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Einweihung höchste Anerkennung.
Der Ausbau der Windkraft hat aber auch im Neckar-Odenwald-Kreis nicht nur Befürworter. So stoßen die Pläne der Gemeinden Hardheim und Höpfingen, einen interkommunalen Windpark mit sechs 200 Meter hohen Anlagen zu errichten, auf heftige Gegenwehr. Eine Bürgerinitiative kämpft seit einem Jahr gegen die Verwirklichung der Pläne.



