Windpark Ravenstein: Wichtiger Schritt in Richtung Energiewende
20,6-Millionen-Projekt "Windpark Ravenstein" mit Bürgerfest eingeweiht - Umweltminister: Bedeutsamer Beitrag zum Klimaschutz

Der für 20,6 Millionen Euro bei Merchingen entstandene "Windpark Ravenstein" wurde am Samstagnachmittag mit einem Bürgerfest seiner Bestimmung übergeben. Dazu war auch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (M.) angereist, auf unserem Foto zusammen mit (v.l.) Ravensteins Bürgermeister Hans-Peter von Thenen, Jens Mühlhaus, Vorstand des Energiepioniers Green City Energy, dem Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih, Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm und Ortsvorsteher Jürgen Ullrich.
Merchingen. (F) Seit August ist der im "Großen Wald" auf Gemarkung Merchingen nahe der Autobahn für 20,6 Millionen Euro entstandene "Windpark Ravenstein", dessen vier Windräder jährlich 26 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren sollen, in Betrieb. Am Samstag wurde die Anlage im Rahmen eines großen Bürgerfestes, das vom Ortschaftsrat Merchingen zusammen mit örtlichen Vereinen organisiert wurde, offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Zur Einweihung kam auch der baden-württembergische Umweltminister Untersteller, der die Schaffung des Windparks als weiteren wichtigen Schritt in Richtung Energiewende bezeichnete.
Zum Einsatz gekommen sind entlang der BAB 81 nahe der Ausfahrt Osterburken/Merchingen speziell für Binnenland-Standorte konzipierte Windenergieanlagen des Typs General Electric GE 2.5-120 mit einer Nabenhöhe von 139 Metern, einem Rotordurchmesser von 120 Metern und einer Leistung von je 2,5 Megawatt, das heißt: der Windpark kann über 6 700 Haushalte mit Strom versorgen. Bauherr ist der alternative Energiedienstleister Green City Energy (München). Schon am 8. August speiste die erste der vier Windenergieanlagen die ersten Kilowattstunden ein und ging im Anschluss in Probebetrieb, sukzessive gefolgt von den anderen drei Anlagen.
Mit dem Marsch "Grüße aus Raven-stein", gespielt von der Musikkapelle Merchingen unter Leitung von Dirigent Ralf Kallab, wurden am Samstag zur Einweihungsfeier im "Großen Wald" die Gäste begrüßt, darunter der baden-württembergische Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Franz Untersteller, sowie der Erste Landesbeamte am Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Björn-Christian Kleih.
Jens Mühlhaus, Vorstand des Münchener Energiepioniers Green City Energy, gab in seiner Ansprache einen Rückblick auf den Bau des 20,6-Millionen-Projekts "Windpark Ravenstein" und dankte den Ravensteiner Bürgern für die große Akzeptanz in Sachen Windkraft und den örtlichen Vereinen für die Mitgestaltung der Einweihungsfeier.
Wie Mühlhaus erläuterte, konzentriert sich Green City Energie, eine gemeinnützige Umweltorganisation, auf den Windkraftausbau in Süddeutschland. Mit dem Windpark in Merchingen, dessen vier Anlagen des Typs GE rund 7 600 Haushalte mit Grünstrom versorgen werden, könne das Unternehmen nun seien ersten Windpark in Baden-Württemberg der Bestimmung übergeben. Es sei dies der erste Waldstandort, bei dem die Rotorblätter der Anlagen in Einzelblattmontage erfolgt sei.
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Ravensteins Bürgermeister Hans-Peter von Thenen stellte fest, dass man mit der Münchner Firma den richtigen Partner für die Umsetzung des Windparks gefunden habe. Sein Dank galt auch den Ortschafts- und Stadträten, die dem Projekt stets offen genüberstanden seien, sowie allen Beteiligten bei der Stadt und in den Behörden. Dank galt zugleich den Vereinen und Ortsvorsteher Jürgen Ullrich für die Organisation des Bürgerfestes zur Einweihung des Windparks.
An Minister Untersteller richtete der Bürgermeister die Bitte, mit den Heeresfliegern in Niederstetten Kontakt aufzunehmen, um von dort Zustimmung für eine Erweiterung des Windparks zu erhalten, denn auf der gegenüberliegenden Seite der Autobahn wäre ein weiterer Standort prädestiniert.
Umweltminister Untersteller bezeichnete den neuen Windpark Ravenstein, der jährlich 26 Millionen Kilowattstunden an sauberem Strom produziert, als weiteren wichtigen Schritt in Richtung Energiewende in Baden-Württemberg. Es sei dies ein bemerkenswerter Beitrag zum Klimaschutz und nicht zuletzt ein Prädikat für den Kreis und die Gemeinde Ravenstein.
Der Windpark sei, so Untersteller, nicht nur rekordverdächtig schnell gebaut worden. Besonders erfreulich sei, dass Öffentlichkeit und Verbände frühzeitig und intensiv am Planungsprozess beteiligt worden seien und es für die Bürger mehrere Informationsveranstaltungen gegeben habe. Ganz wesentlich für die Akzeptanz dieser und anderer Windkraftanlagen sei sicher das Angebot des Bauherrn, sich mit Anleihen direkt an Investition und Ertrag zu beteiligen.
Der Minister wies abschließend darauf hin, dass der Neckar-Odenwald-Kreis der windreichste im Regierungsbezirk Karlsruhe ist. Mit den vier Windrädern in Ravenstein gebe es im Kreis jetzt insgesamt 32 Windkraftanlagen; der Bau von weiteren 13 sei beantragt.
Nach seinem Grußwort trug sich der Minister in das Gästebuch der Stadt Ravenstein ein, bevor der Erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih die Grüße von Landrat Dr. Brötel überbrachte. Auch Kleih wertete den Merchinger Windpark als wichtigen Beitrag zur Energiewende. Durch eine Vielzahl von Projekten sei es im Kreis gelungen, einen ausgewogenen Mix aus verschiedenen neuen Energiequellen - Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse - zu etablieren. Der Kreis nehme eine Spitzenstellung auf diesem Gebiet ein, denn immerhin können hier bereits 51 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbare Energiequellen gedeckt werden.
Nach den Grußworten segnete Pater Thomas die vier neuen Anlagen. Die zahlreichen Besucher, die aus der näheren und weiteren Umgebung gekommen waren, hatten im Verlauf des Nahmittags Gelegenheit, bei Führungen die eindrucksvollen Anlagen zu besichtigen. Auch gab es ein Kinderprogramm. Für das leibliche Wohl war bei musikalischer Unterhaltung bestens gesorgt.



