Nach BASF-Explosion: Bisher keine gefährliche Schadstoffkonzentration
Nach dem Unglück beim Chemiekonzern BASF prüfen Experten, ob gefährliche Stoffe in der Luft sind - bisher Fehlanzeige. Zudem fährt die BASF wichtige Anlagen wieder hoch. Läuft das wie geplant?

Symbolfoto: dpa
Ludwigshafen. (dpa) Knapp eine Woche nach der folgenschweren Explosion beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen hat die Feuerwehr bisher keine Schadstoffe in gefährlicher Konzentration festgestellt. "Wir machen weiter Messfahrten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag auf Anfrage. Erhöhte Werte seien bisher nicht registriert worden. An diesem Montag werde die Situation neu bewertet und entschieden, welchen Umfang die Messungen haben sollen. Außer der mobilen Prüfung ist auch ein Gaschromatograph am BASF-Gelände im Einsatz. Beim Brand und einer Explosion waren am vergangenen Montag zwei BASF-Werksfeuerwehrleute und der Matrose eines Tankschiffs ums Leben gekommen.
Die BASF fährt unterdessen weiter wichtige Anlagen ihrer Produktion wieder an - das läuft nach Angaben des Chemiekonzerns bisher ohne Probleme. "Sowohl die beiden Steamcracker sind im Anlaufprozess als auch andere Anlagen sukzessive", sagte eine BASF-Sprecherin am Sonntag. "Es ist sehr komplex, dementsprechend dauert es einige Tage." Bisher gebe es keine Auffälligkeiten. Mit den sogenannten Steamcrackern, die als Herzstück des Werks gelten, wird mit Hilfe von Dampf (englisch: steam) Rohbenzin aufgespalten (englisch: to crack). Beim Anfahren könnten mitunter Fackeln zu sehen sein. Nach dem Unglück waren 24 Anlagen komplett oder teilweise heruntergefahren worden.
Erste Messergebnisse der Schadstoffbelastung lagen bereits am Freitag vor. Der höchste Wert des krebserregenden Stoffes Benzol, der außerhalb der Unglücksstelle auffiel, lag der Stadt zufolge unterhalb des Akzeptanzwertes für Arbeitsplätze. Bei Gemüseproben aus der Umgebung wurden nach Angaben des Umweltministeriums in Mainz keine gefährlichen Rückstände entdeckt.
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Bei dem Unglück wurden der BASF zufolge insgesamt 30 Menschen verletzt, acht von ihnen schwer. Unter anderem brannten Rohrleitungen mit Ethylen und Propylen.



