Zahl der Corona-Infektionen steigt wieder
Schülerin wurde positiv getestet - Urlaubsrückkehrer aus Risikogebiet

Mannheim. (ger) Nachdem in den vergangenen Wochen nur vereinzelte Neuinfektionen mit dem Coronavirus zu vermelden waren, hatte Peter Schäfer, der Leiter des Gesundheitsamts, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wieder schlechte Nachrichten: Gleich neun Fälle sind auf einen Schlag hinzugekommen. Regelmäßig vor Beginn einer Gemeinderatssitzung gibt die Mannheimer Stadtspitze einen Überblick zum aktuellen Stand der Corona-Situation in der Stadt. Immerhin: "Wir kennen die Infektionsquellen, es ist keine diffuse Verbreitung”, betonte Schäfer.
Bei sechs Personen handelt es sich laut Schäfer um erkrankte Reiserückkehrer. Fünf seien aus als Risikogebiete eingestuften Ländern gekommen, einer aus der Grenzregion. Zwei infizierte Personen kommen aus dem familiären Umfeld dazu. Zu den Erkrankten gehört auch eine Schülerin des Ursulinen-Gymnasiums. Alle Mitschüler in ihrer Klassengruppe und betroffene Lehrer befinden sich in Quarantäne.
Mit Stand Sonntag gibt es 518 Corona-Fälle, 487 Personen sind wieder genesen, 13 verstorben. Derzeit gibt es noch 18 Erkrankte, allerdings aufgrund des leichten Verlaufs nicht in stationärer Behandlung. Wie Schäfer informierte, werden in der Stadt wöchentlich rund 2000 Covid-19-Tests durchgeführt. Alle Behinderten-Einrichtungen seien inzwischen durchgetestet worden, ohne einen positiven Fall zu finden.
In den Krankenhäusern der Stadt werde jeder neue Patient vor der Aufnahme getestet. Aus gegebenem Anlass machte Oberbürgermeister Peter Kurz noch einmal auf die geltenden Corona-Bestimmungen aufmerksam. Jeder Reisende, der aus einem vom Robert-Koch Institut bezeichneten Risikogebiet nach Baden-Württemberg zurückkehrt, ist verpflichtet, sich unverzüglich nach der Einreise auf direktem Weg in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben und dort isoliert zu bleiben.
Betroffene müssen den zuständigen Behörden ihren Aufenthaltsort melden. "Bei einem Verstoß gegen diese Quarantäne-Auflagen kann es hohe Bußgelder geben, wir werden dem auch nachgehen, weil es eine Gefährdung der Allgemeinheit bedeutet", kündigte Kurz ein hartes Vorgehen und mögliche Strafanzeigen wegen Körperverletzung an. "Wer nach der Rückkehr Symptome zeigt, muss schnell reagieren”, appellierte er an die Bürger.
Das Thema Rückkehr aus dem Ausland werde in den nächsten Wochen eine große Rolle spielen, meinte Kurz. Schon bei 20 bis 30 Rückkehrern als Infektionsquellen werde die Nachverfolgung der Kontakte das Gesundheitsamt vor extreme Anforderungen stellen, machte der Oberbürgermeister auf die drohenden Gefahren aufmerksam.
Update: Sonntag, 5. Juli 2020, 20.31 Uhr
Mannheim. (RNZ/mün) Die Hälfte einer Mannheimer Schulklasse sowie ihre Lehrer müssen in eine 14-tägige Quarantäne. Eine Mitschülerin wurde am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet. Da die Klasse des Mannheimer Ursulinen-Gymnasiums in zwei Gruppen unterrichtet wurde, muss nur die Gruppe mit der betroffenen Schülern in Quarantäne.
Das Mädchen gehört zu einer Gruppe von 5 Personen in Mannheim, die jetzt positiv getestet wurden. Nach Angaben des Gesundheitsamtes sind einige von ihnen Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten.
Die Schüler und Lehrer, die keinen direkten Kontakt zu der Schülerin hatten, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko, müssen aber nicht isoliert werden.
Die Eltern wurden bereits informiert, so das Gesundheitsamt. Man ermittele derzeit weitere Kontaktpersonen, nimmt Kontakt mit diesen auf und begleitet diese während der häuslichen Quarantäne. Diese Kontaktpersonen werden - unabhängig von Krankheitssymptomen - auf das Virus getestet.