Was Diringer & Scheidel mit ehemaliger Kaufhof-Filiale vorhat
Einzelhandel spielt auch eine Rolle - Seniorenwohnungen eine Option

Von Volker Endres
Mannheim. Wie geht es weiter nach dem endgültigen Aus der Galeria-Kaufhof-Filiale im Quadrat N 7? Ende Oktober war bekannt geworden, dass die Mannheimer Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel das Grundstück erworben hat. Seit dem Jahreswechsel ist der Kauf in trockenen Tüchern. Die Unternehmensgruppe Benko als Rechtsnachfolger des ehemaligen Warenhauskonzerns Horten hat auf das Vorkaufsrecht für das Areal verzichtet.
"Einzelhandel wird wohl eine Rolle spielen", kündigt Heinz Scheidel, geschäftsführender Gesellschafter von Diringer & Scheidel, in einer Stellungnahme an. Klar sei aber auch, dass sich die Geschäfte nicht wieder über sechs Stockwerke erstrecken werden. In die endgültige Planung trete man allerdings erst jetzt ein, nachdem der Besitzerwechsel dokumentiert sei, so Scheidel.
Ursprünglich gehörte das Kaufhaus mit seinem zugehörigen Grundstück Heinrich Vetter. Der Mannheimer Kaufmann verkaufte das Kaufhaus später an Helmut Horten, behielt aber das Grundstück. Ersteres war lediglich angemietet worden, was möglicherweise ein Grund für die Schließung des Traditionsstandortes gewesen sein könnte. Galeria Kaufhof behielt nach dem Kahlschlag lediglich Häuser, die sich im Besitz des Unternehmens befinden, zum Beispiel die Filiale am Paradeplatz.
Auch das mit Horten vereinbarte Vorkaufsrecht war in der Zwischenzeit auf den neuen Kaufhof-Eigentümer René Benko übergegangen. Dieser hatte – was nach der aufwendigen Schließung im Oktober wenig überraschte – darauf verzichtet und mit dem Jahreswechsel die letzte Frist für den Kauf ungenutzt verstreichen lassen.
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Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Insider gehen von "einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" aus. Bei Diringer & Scheidel beginnen nun die Planungen für das Filetgrundstück an der Kunststraße. Einzelhandel sei dafür natürlich eine Option. "Aber nur, wenn wir Branchen ansiedeln können, die sich auch in der aktuellen Krise als stabil erwiesen haben", so Heinz Scheidel. Auch große Büroflächen sind in der Krise nicht mehr gefragt. Eine Option seien seniorengerechte Pflegewohnungen, wie es sie in der Innenstadt bislang noch nicht gebe, so Scheidel.



