Tierschutzverein Mannheim

Neue Koppel für Ponys und Schafe

Tierschutzverein investiert in Tierheim auf Friesenheimer Insel - Teich auf Freigelände wird vergrößert

01.08.2017 UPDATE: 02.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden

Der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Herbert Rückert, füttert im Tierheim die Ponys Lorenzo und Floh (v.l.), die angejahrte Koppel müsste dringend renoviert werden.

Von Gerhard Bühler

Mannheim. "Auch in diesem Sommer ist das Tierheim voll wie immer", berichtet Herbert Rückert, Vorsitzender des Tierschutzvereins über den alljährlichen Hochbetrieb zu dieser Zeit. Nach aufwändigen Baumaßnahmen für neue Hunde- und Katzenhäuser in den letzten Jahren herrschen während der sommerlichen Hitze dort jetzt erträgliche Bedingungen für die Tiere. Immer mehr zum Faktor werden im Vergleich zu früher Aufwand und Fürsorge im Bereich Reptilien.

Etwa 30 Hunde, 46 Katzen und rund 25 Reptilien befinden sich derzeit in der sicheren Obhut des Tierschutzvereins, nennt Rückert aktuelle Zahlen. Zusammen mit den Nagetieren und Vögeln leben auf dem Gelände auf der Friesenheimer Insel wohl rund 200 Tiere. Die Zahl der aufgenommenen Reptilien ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, dass der Verein eine eigene Reptilienabteilung aufbauen musste, die inzwischen bereits einen Teil des neu gebauten Katzenhauses beansprucht. Es gibt hier Schlangen, Echsen, Schildkröten und exotische Spinnen.

"Der Trend mit den Reptilien stagniert und nimmt im Moment wenigstens nicht mehr zu", stellt der Vereinsvorsitzende fest. "Die Leute legen sich junge, kleine Tiere zu, ohne zu wissen, wie viel Arbeit sie machen und wie groß sie werden", nennt der Tierschützer eine gängige Geschichte. Irgendwann werden diese Reptilien dann von den Besitzern einfach ausgesetzt. Wie der grüne Leguan des Tierschutzvereins, der in einer Kleingartenanlage gefunden wurde. Inzwischen ist das Tier auf stattliche 1,20 Meter Länge herangewachsen. "Auch Wasserschildkröten werden überall in den Seen und Weihern in Mannheim ausgesetzt", berichtet Rückert. Das Problem: Die Wasserschildkröten kommen ursprünglich aus Amerika, fressen alles Pflanzliche ab und rauben einheimischen Arten die Lebensgrundlage.

Wie der Vorsitzende erzählt, hat der Tierschutzverein in diesem Sommer noch einiges vor und will die Sanierungen der Vorjahre in kleinerem Umfang fortsetzen. So soll im großen Außenzwinger für "Langzeitinsassen" das Mobiliar erneuert werden. Repariert werden muss die angejahrte Einfriedung der Koppel für die zwei dort lebenden Ponys und Schafe mitsamt dem Offenstall. Auch die Hühner- und Taubenvolieren nebenan sollen renoviert und deutlich größer werden.

Das teuerste Projekt ist aber die Vergrößerung des Teichs auf dem Freigelände. Damit will der Tierschutzverein zur Rettung der Wechselkröten beitragen. "Diese heimische Amphibienart ist vom Aussterben bedroht. Hier auf der Friesenheimer Insel ist ihr letztes Rückzugsgebiet in unserer Gegend", sagt der 64-jährige, der im Zivilberuf bei der Polizei zuständig ist für das Thema Tier- und Artenschutz. Die Wechselkröten sollen im vergrößerten Teich einen geschützten Lebensraum erhalten. "Es gibt noch wenige Exemplare und wir hoffen, dass wir so den Bestand retten können", sagt der Tierschützer und würde sich dabei über Unterstützung und Spenden freuen.

Eine andere, nicht minder wichtige Art der Hilfe gerade im Sommer wird dem Verein durch die Gruppe der rund 30 "Gassigeher" zuteil. Sie kommen abends und an Wochenenden zum Tierheim, um den Hunden Auslauf zu verschaffen. "Ohne die Gassigeher hätten wir ein Problem", bedankt sich Rückert an dieser Stelle für den tollen ehrenamtlichen Einsatz.

Seit der Verein in den letzten Jahren viel Geld investiert und neben einem neuen Katzenhaus auch das große Hundehaus mit 30 Zwingern komplett saniert hat, ist die Unterbringung der Hunde und Katzen stark verbessert. "Die Häuser haben ein doppeltes Dach, deshalb sind drinnen in den Zwingern auch an heißen Tagen recht angenehme Temperaturen", berichtet Rückert.

Immer wieder gebe es aber Leute, die ihren Hund im Sommer im Auto lassen, etwa wenn sie einkaufen gingen, ärgert sich Rückert. Manche meinten, es genüge, die Scheibe etwas herunterzulassen. "Wenn das Auto aber in der Sonne steht, wird es drin so heiß, dass der Hund schon nach einer Stunde tot sein kann", ruft der Tierschützer dazu auf, solche Beobachtungen der Polizei zu melden.

Info: Auf der Webseite www.tierheim-mannheim.de werden viele vermittelbare Tiere in Wort und Bild vorgestellt. Der Betrieb des Tierheims hauptsächlich über Spenden finanziert. Spendenkonto: Sparkasse Rhein-Neckar-Nord, IBAN: DE03.6705.0505.0039 1365 38.

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